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Cologneo IEuroforum-Gelände soll Wohnungen, Ladenlokale, Kita und Hostel beherbergen

Lesezeit 3 Minuten

Das Cologneo I von Westen aus gesehen: Oben ist die Adam-Stegerwald-Siedlung, rechts die Zoobrücke.

Mülheim – Das über viele Jahre leer stehende Gebäude im Innern des Kunst- und Gewerbehofs an der Deutz-Mülheimer Straße 127 ist eingerüstet und wird seit kurzem saniert. In den Industriebau, der von 1864 bis 1972 die Gummifädenfabrik Kohlstadt beherbergte, sollen bald neue Mieter einziehen.

Die Arbeiten zwischen dem Atelierhaus „Kunstwerk“ und der Konzerthalle „Gebäude 9“ sind Auftakt zur Umgestaltung des Cologneo I. Dabei handelt es sich um ein 6,7 Hektar großes Gelände westlich der Deutz-Mülheimer Straße, in einem Dreieck zwischen der Zoobrücken-Rampe, der Deutz-Mülheimer Straße und der ICE-Trasse.

Der Eigentümer, die CG-Gruppe, will auf dem Gelände in den kommenden Jahren 480 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von etwa 36.000 Quadratmetern, fast 60.000 Quadratmeter Gewerbeflächen, eine Kindertagesstätte, ein Hostel sowie Ladenlokale bauen. Das Investitionsvolumen wird von der CG-Gruppe mit etwa 347 Millionen Euro beziffert.

Schwebebahnhalle bleibt bestehen

„Wir holen den Mittelbau gerade noch rechtzeitig aus dem Dornröschenschlaf“, erklärt Christoph Gröner, Vorstandsvorsitzender der CG-Gruppe. Die Bausubstanz hätte dem Verfall nicht mehr lange standgehalten. Er will hier Büros und Atelierräume für Künstler, Ingenieure, Startup-Unternehmen und andere Mieter schaffen.

Die Räume würden nicht nach höchstem Standard eingerichtet, um die Mieten niedrig zu halten. Da der nördliche Teil des Torhauses an der Deutz-Mülheimer Straße 129 abgebrochen werden müsse, biete sein Unternehmen den bisherigen Mietern der Gebäude 239-242 Räume im Mittelbau an.

Auch die Schwebebahnhalle, deren Giebel denkmalgeschützt ist, bleibt als Ganzes erhalten. Sie bekommt ein neues Dach, besser isolierte Wände und neue Fenster. Im Innern werden Räume geschaffen, die flexibel nutzbar sein werden.

Der Eckige Rundbau, ein ehemaliges Lagerhaus, steht ebenfalls unter Denkmalschutz. Hier plant Gröner, ein Hostel einzurichten. Neu gebaut werden entlang der Deutz-Mülheimer Straße zwischen dem Haus 129 und der Adam-Stegerwald-Straße drei Wohngebäude mit Innenhöfen.

Klinkerfarbene Fassaden sollen sich in die umgebende Industriearchitektur einfügen. Zwar gilt hier kein korporatives Baulandmodell, dass 30 Prozent öffentlich geförderter Wohnungen vorschreibt, dennoch will der Investor günstige Mieten anbieten.

CG-Gruppe will auf Erdwärme und Photovoltaik setzen

Zwischen Schwebebahnhalle und Eckiger Rundbau wird ein Bürogebäude errichtet. Ebenfalls Büros, mit Handelseinrichtungen im Erdgeschoss, werden im Dreieck nördlich der Stegerwaldstraße entstehen. Kleine Cafés, Werkstätten oder Galerien sollen die Bögen unter der ICE-Trasse beleben und die Villa Charlier wird zu einer Kindertagesstätte umgebaut. Die CG-Gruppe beabsichtigt, auf Erdwärme und Photovoltaik zu setzen. Gröner: „Das kostet kaum mehr als Fernwärme.“

Die Bauarbeiten könnten noch in diesem Jahr beginnen. Zurzeit laufen letzte Bodenuntersuchungen um eventuelle Altlasten aufzuspüren. Für die Villa Charlier liegt bereits die Baugenehmigung vor. Andere Bauanträge sind ebenfalls im Genehmigungsverfahren. Gröner hofft, dass eine letzte Offenlegung im Sommer erfolgt. Ein Verkehrskonzept für den Mülheimer Süden wird von allen beteiligten Investoren sowie der Stadt vorangetrieben.