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Kölner WasserschuleSchüler errechnen persönlichen C02-Verbrauch – Ergebnis regt zum Nachdenken an

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Schülerinnen an einem Klimatestgerät.

Maryam Fraiji und Sarah Friedemann testen ein Modell, das den Treibhauseffekt veranschaulicht.

Schüler des Genoveva-Gymnasiums in Mülheim haben in der Kölner Wasserschule Versuche zu den Folgen des Klimawandels durchgeführt.

Dürre, Starkregen und Fluten: Insbesondere das Wasser stellt ein zentrales Element beim Klimawandel dar. Schon seit 31 Jahren weist der internationale Weltwassertag auf diesen Punkt hin. In der Wasserschule im Großklärwerk Stammheim befassten sich Schülerinnen und Schüler des Genoveva-Gymnasiums in Mülheim am Mittwoch mit den Zusammenhängen zwischen Wasser und Klimawandel.

Auch kleine Dinge können den Klimaschutz fördern

„Die Themen Wasser und Klima sind unmittelbar miteinander verknüpft – entweder gibt es zu wenig oder zu viel Wasser, wie uns die Flutkatastrophe im Ahrtal gezeigt hat“, sagte Veronika Dunkel, Diplom-Biologin und Leiterin der Wasserschule. Klimabildung sei das Stichwort. „Ohne Klimaschutz gibt es die Erde bald nicht mehr. Klimabildung ist die Voraussetzung dafür.“

Gerade Köln sei verstärkt durch Hochwasser bedroht. „Nicht nur ist jeder Einzelne in seinem Umgang mit Wasser und Treibhausgas gefragt, sondern auch die Politik“, meinte sie. „Das Thema ist super komplex. Die Schülerinnen und Schüler denken, sie hätten gar keinen Einfluss auf den Klimaschutz, doch auch kleine Sachen können etwas bewirken.“

Schüler des Genoveva-Gymnasiums in Mülheim beschäftigen sich mit Folgen des Klimawandels

In vier Gruppen beschäftigten sich die Elf- und Zwölfklässlerinnen und –klässler an diesem Vormittag nicht nur mit dem Einsparen von Treibhausgasen, sondern auch mit den Ursachen und Folgen.

Drei Schüler testen ein weiteres Gerät.

Ikram De Jong, Jasspreet Sidhu und Philipp Yarak testen ein Modell, das die Effekte von Flächenversiegelung aufzeigt.

Vor Maryam Fraiji und Sarah Friedemann steht ein Modell der Erde, umspannt von einem schwarzen Band, das Wärme transportiert. Ein kleiner Heizstrahler erwärmt es. Mit einem Thermometer können die Schülerinnen den Anstieg der Temperatur messen. „In der Mitte steht ein kleines Gefäß. Wenn ich Natron und Essig vermische, entsteht CO2. Dieses kippe ich in das Gefäß, das Gas bleibt auch unten, weil es schwerer ist als Sauerstoff“, erklärte Fraiji.

Ihr Zutun hat einen Effekt auf das Thermometer: Der Zeiger sinkt. „Das CO2 stellt die Erdatmosphäre dar. Ein bisschen davon senkt die Temperatur, aber zu viel ist nicht gut“, sagte Friedemann. Ein anderes Modell zeigt den Effekt von Grünflächen bei Niederschlag. Diese sind löchrig und nehmen viel mehr blaue Plastikkügelchen, also Regen, auf, als ein undurchlässiger Asphalt. Es zeigt, wie Starkregenereignisse abgemildert werden können.

Über eine Webseite konnten die Schülerinnen und Schüler ihren persönlichen C02-Verbrauch im Jahr errechnen. Das Ergebnis brachte einige zum Nachdenken. „Mein Verbrauch liegt bei sieben Tonnen im Jahr. Damit liege ich zwar unter dem deutschen Durchschnitt von elf Tonnen, bin aber auch weit weg von dem Ziel von einer Tonne“, sagte Mai Han Pham. „Ich versuche schon, meinen CO2-Ausstoß zu reduzieren. Ich reise wenig, und wenn, dann lange Strecken. Im Sommer will ich nach Vietnam fliegen, deswegen ist mein Wert so hoch. Aber ansonsten achte ich auf meinen Konsum, fahre ÖPNV statt Auto und ernähre mich vegetarisch“, so die Abiturientin.

Ihre Mitschülerin Irem Devicioglu ergänzte: „Bei mir wäre der Verbrauch garantiert höher, ich esse Fleisch. Da denkt man schon drüber nach, ob man das nicht reduzieren sollte.“


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