Roncalli-Show in KölnTurbulentes Mitklatsch-Medley nimmt Zuschauer in den Bann

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Alena Ershova überzeugte mit beeindruckenden Körperverrenkungen.

Alena Ershova überzeugte mit beeindruckenden Körperverrenkungen.

Köln – Diesen Drahtseilakt haben die Höhner mit Bravour bestanden: Die Balance zwischen Zirkus und Musik stimmte. Die Mischung aus kölschen Liedern zu Darbietungen hochklassiger Artisten wurde vom Publikum bei der Premiere der neuen „Höhner Rockin’ Roncalli Show“ begeistert gefeiert – mit stehenden Ovationen, „Bravo“- und „Zugabe“-Rufen.

Harmonisch wie noch nie

Zu Recht. Das Gesamtpaket des gut zweieinhalbstündigen Programms zum Motto „Funambola – Capriolen des Lebens“ war stimmig und harmonisch wie noch nie. „Tolle Leistung, wie sich die Musiker zurücknehmen, den Artisten das Scheinwerferlicht überlassen und auch ihre eigenen Auftritte haben.

Henning Krautmacher sang und wurde an einem Seil hochgezogen.

Henning Krautmacher sang und wurde an einem Seil hochgezogen.

Das passt hervorragend zusammen“, sagte Guido Cantz, Räuber-Sänger Karl-Heinz Brand schwärmte von „ganz großem Kino“. Auch andere Musiker- und Karnevalskollegen und die reichlich vertretene kölsche Prominenz waren sich einig, einen äußerst unterhaltsamen Abend erlebt zu haben.

„Ein Zirkus ohne Tiere, dafür mit Hühnern“

„Ein Zirkus ohne Tiere, dafür mit Hühnern“, hatte Roncalli-Direktor Bernhard Paul zum Auftakt die 1500 großen und kleinen Besucher im ausverkauften Zeltpalast an der Brügelmannstraße in Deutz begrüßt und behauptet, dass Funambola nur ein anderes Wort für „wunderbar“ sei.

Durch die Luft gewirbelt werden die Akrobaten von „Crazy Flight“.

Durch die Luft gewirbelt werden die Akrobaten von „Crazy Flight“.

Dabei kommt das Motto der Show aus dem Italienischen und bedeutet „Seiltanz“. Und den bot dann auch gleich der Kolumbianer Jose Henry Caycedo, der gekonnt an einem quer durch die Manege gespannten Strick umhertänzelte. Dazu ließ sich sogar Höhner-Frontmann Henning Krautmacher zeitweise an einem Seil in die Zirkuskuppel hochziehen, ohne dabei seinen Gesang zu unterbrechen: „Wie is dä Wäch? Wat is dat Ziel“.

Zwischen Rock und Pop, Blues, Folk und südamerikanischen Klängen

Mit 25 Songs boten die Höhner ein komplettes Konzert, wobei die einzelnen Lieder zumeist perfekt auf die Darbietungen in der Manege abgestimmt waren. Das ist gar nicht so einfach, denn zu jeder Nummer müssen ein oder mehrere Titel aus dem Höhner-Repertoire ausgesucht und angepasst werden.

Kleiderwechsel in Sekundenbruchteilen: Elena und Viktor Minasov

Kleiderwechsel in Sekundenbruchteilen: Elena und Viktor Minasov

Krautmacher: „Je nach Bedarf: verkürzt, verlängert, verändert.“ Musikalisch pendelte das zwischen Rock und Pop, Blues, Folk und südamerikanische Klängen – garniert mal mit einem Solo an der Gitarre (John Parson), am Saxofon (Jens Streifling) oder auch am Schlagzeug (Wolf Simon).

Mitklatsch-Medley unterlegt mehrfache Salti und Schrauben

Besonders passend war es mit „Früher oder Später“ sowie „Echte Fründe“ zur Slapstick-Akrobatik der Noruzov Brothers aus Aserbeidschan, mit der Ballade „E Lääve lang“ zu der am Boden geturnten Liebesgeschichte des Duos „Pile ou Face“ (Philippe Renaud und Shannon Maguire aus Kanada) oder den leisen Töne von „Stille Helden“ bei den vier Akrobaten von Crazy Flight aus der Ukraine.

Mit einem turbulenten Mitklatsch-Medley von „Jetzt geht’s los“ bis „Festpiraten“ wurden die mehrfachen Salti und Schrauben der achtköpfigen Truppe Compania Havana an der russischen Schaukel unterlegt. Und zu „Wenn nicht jetzt, wann dann“ boten die Kubaner zum Finale noch im Quartett und schön synchron waghalsige Drehungen als Bungee-Springer.

Beeindruckende Körperverrenkungen 

Weitere Höhepunkte waren die Handstand-Akrobatik mit drei Hula-Hoop-Reifen und beeindruckenden Körperverrenkungen der Russin Alena Ershova (19), die erstmals in Deutschland auftrat, dann Anna de Carvalho, die scheinbar schwerelos eine schwebende Stange umtanzte und vor allem der „Quick-Change“ von Elena und Viktor Minasov aus Moskau, die zur Verblüffung der Zuschauer Kleider und Anzüge im Sekundentakt wechselten. „Immer das passende Outfit zur richtigen Zeit“, kommentierte Krautmacher sichtlich erstaunt. „Ich habe denen schon so oft zugeguckt, aber weiß immer noch nicht, wie das geht.“

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Tickets umsonst

Die „Höhner Rockin’ Roncalli Show“ wird vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ präsentiert und gastiert bis 29. Mai an der Design Post, Brügelmannstraße. Karten kosten ab 29,90 Euro. Zur Vorstellung am 26. Mai (19.30 Uhr) verlosen wir fünfmal zwei Karten. Einfach bis Sonntag (14. Mai) um 24 Uhr die Hotline anrufen: 01379/885312 (legion 0,50€/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk abweichend).

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