Hannover – Die Grünen in Annalena Baerbocks Heimatstadt Hannover geraten wegen eines Wahlplakats unter Druck. Der Stadtverband Hannover muss Hunderte Wahlplakate zurückrufen, weil ein Rechtschreibfehler beim Druck für die anstehende Landtagswahl in Niedersachsen übersehen wurde.
Statt „Niedersachsen“ ist auf den Wahlplakaten der Grünen-Politikerin Julia Willie Hamburg „Niedersachen“ zu lesen.
Die 36-Jährige tritt als Spitzenkandidatin bei der im Oktober stattfindenden Landtagswahl an und kandidiert im Wahlkreis Hannover-Süd, wo auch die fehlerhaften Plakate aufgehängt wurden.
Grüne: Hunderte Wahlplakate nach Kritik zurückgerufen
Laut einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ sind 600 Plakate betroffen, die Kosten belaufen sich auf rund 1500 Euro. „Der Fehler wird nun mit Korrekturstickern überklebt“, sagte der Geschäftsführer des Stadtverbands, Mathis Weselmann, der „HAZ“. Gegebenfalls sollen auch neue Wahlplakate aufgehängt werden.
Weselmann erklärt zeitgleich auch den Grund für den Fehler: Beim Versenden des Druckauftrags sei fälschlicherweise eine ältere Korrekturfassung des Plakats abgesendet worden. Der Fehler sei erst beim Aufhängen der Plakate aufgefallen. Am Donnerstagmorgen waren die Plakate in Hannover noch mit dem Fehler zu sehen.
Die SPD-Politiker Henning Tillmann twitterte: „Ich glaube, man sollte in Niedersachsen nicht Sachen nieder machen (siehe Untertitel auf dem Plakat). Sorry, aber das ist schon ein bisschen peinlich.“ Seine Parteikollegin Katharina Barley fragte: „Liest das keiner gegen?“
Grüne: Ärger in Annalena Baerbocks Geburtsstadt Hannover
Julia Willie Hamburg sitzt seit 2013 im niedersächsischen Landtag und ist seit 2020 Fraktionsvorsitzende ihrer Partei. Zugleich ist sie auch Oppositionsführerin, da die Grünen 2017 die rot-grüne Koalition mit der SPD nicht fortsetzen konnten. Die 36-Jährige will mit ihrer Partei 2022 wieder ein zweistelliges Ergebnis einfahren.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wurde in Hannover geboren und machte dort auch ihr Abitur. Die heutige Bundesaußenministerin trat aber erst nach dem Schulabschluss bei den Grünen ein und engagierte sich im Landesverband Brandenburg.
Im Wahlkreis Potsdam konnte sie sich beim Kampf um das Direktmandat aber nicht gegen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) durchsetzen. (shh)