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WeihnachtenDeko aus Flutholz, Seife und mehr – Geschenkideen aus dem Kreis Euskirchen

Lesezeit 10 Minuten
Björn Schütz steht in einem Schuppen neben alten Holzbalken. In der Hand hält er eine Lampe aus einer Baumscheibe.

Rustikale Lampen aus Holzscheiben gehören unter anderem zum Sortiment von Björn Schütz aus Kammerwald.

Weihnachten steht vor der Tür. Wer noch nicht alle Geschenke beisammen hat, der wird vielleicht im Kreis Euskirchen fündig.

Im Wohnzimmer von Björn Schütz und Kerstin Höger in Kammerwald sieht es chaotisch aus. Auf dem großen Tisch liegen zwischen fertigen Adventsgestecken Perlen, Glitzersterne, Kordeln, Bänder, und Farbtuben und auf dem Boden vor dem Sofa lagern mehrere dreieckige Holzstücke in rot und grün. Schütz und Höger stellen in ihrer Freizeit Deko-Artikel aus Holz her und stecken gerade mitten in der Weihnachtsproduktion.

Angefangen habe alles vor vier bis fünf Jahren, erinnert sich Schütz. Da habe er für sich selbst einen alten Holzbalken als dekoratives Element im Wohnzimmer gestaltet und ein Whisky Board aus Holz hergestellt. Das sei bei seinen Freunden so gut angekommen, dass er anfing, auch für sie Dinge aus Holz herzustellen. „Ich hatte Spaß dabei und noch jede Menge Holz“, berichtet der 45-Jährige.

Hellenthaler arbeitet nur mit gebrauchtem Holz

Das Geschäft wuchs und Schütz und Höger begannen, ihre Ware auch auf Märkten zu verkaufen. Er selbst sei er für das Rustikale und Grobe zuständig, seine Freundin dann für die feineren Arbeiten, erläutert Schütz die Arbeitsteilung.

Inzwischen haben die beiden ein großes Repertoire Holzleisten mit Sprüchen, Garderoben, Flaschenöffner, Lampen aus Ästen und Baumstammstücken und aktuell Weihnachtsbäume und Adventsbalken. „Das ist alles Upcycling“, betont Schütz. Er nehme immer altes Holz. Neben dem Nachhaltigkeitsaspekt gibt das seinen Produkten eine Geschichte.

Holzdielen aus Burg Blessem nach der Flut gekauft

So hat Schütz alte Dielen aus der Burg Blessem gekauft. Diese war bei der Flutkatastrophe 2021 überflutet worden und die Dielen nicht mehr zu gebrauchen. Schütz macht daraus nun neue Dinge. 120 Jahre alte seien die Dielen und an allen klebe noch der Schlamm, berichtet er. Er säubere das Holz und schleife es auch noch einmal ab, aber es behalte trotzdem seinen Charakter.

Neulich habe sich ein Mann bei einem Blick auf die Preise der Holzstücke mit eingebrannten Sprüchen mokiert. „Ein Brett für elf Euro?“, habe er laut gefragt, sagt Schütz: „Dann habe ich ihm die Geschichte dazu erzählt und dann hat er es sogar gekauft.“

Den Laden in Gemünd haben sie wieder aufgegeben

Von April bis Oktober hatten Schütz und Höger sogar einen eigenen Laden in Gemünd. Das habe vor allem aufgrund der Förderung der Stadt Schleiden gut funktioniert, sagt Schütz. Der Laden sei auch gut angekommen, aber leider gebe es in Gemünd kaum Laufkundschaft. Oft sei über Stunden niemand im Laden gewesen.

Als dann im Herbst nicht klar gewesen sei, ob die Förderung auch im nächsten Jahr noch gewährt wird und die Vermieterin des Ladenlokals schon einen Nachmieter an der Hand hatte, haben sie entschieden, den Laden wieder aufzugeben, berichtet Schütz. Ganz verlassen haben sie Gemünd aber nicht: In einem Schaufenster unweit des alten Ladens sind ein paar ihrer Holz-Produkte ausgestellt. Grundsätzlich könne er sich auch vorstellen, irgendwann noch einmal ein Geschäft zu eröffnen, sagt Schütz. Aber im Moment seien sie mit den Märkten gut beschäftigt.

Außerdem betreiben die beiden einen Onlineshop. Im Übrigen verkaufen sie nicht nur Eigenkreationen, sondern fertigen auch Auftragsarbeiten an. Man kann sogar sein eigenes Holz bei ihm verarbeiten lassen. Am dritten Adventswochenende (16. und 17. Dezember) stehen Schütz und Höger auf dem Kaller Weihnachtsmarkt. Dafür stecken die beiden gerade in der Produktion, daher auch das Bastelchaos im Wohnzimmer.


Individuelle Glasgeschenke aus Stotzheim

Kerstin Wexel hat sich einen Traum erfüllt. In Stotzheim, Im Mühlenfeld 8, hat die gelernte Glasgraveurin in diesem Jahr ihren eigenen Laden „Freiraum:Art“ eröffnet. Sechs Monate hat die Stotzheimerin, die 2013 ihre Ausbildung an der Glasfachschule in Rheinbach abgeschlossen hat, intensiv an der Umsetzung ihrer Idee gearbeitet. Entstanden ist auf 70 Quadratmetern ein Traum für Deko-Liebhaber mit viel Liebe zum Detail.

Kerzen, Gläser, Tassen, Trockenblumen und weitere Dekoartikel stehen auf einer Fensterbank.

Viel Schönes gibt es im Laden von Kerstin Wexel.

Das Herzstück ihres neuen Ladens ist die offene Werkstatt. Hier graviert sie Gläser in allen Größen und Formen. Aktuell im Trend liegen individuell gravierte Weihnachtskugeln oder ein Familienglas. Dabei handelt es sich um ein Glasgefäß, das individuell graviert wird und mit einer Kerze versehen werden kann. Wenn dann etwas Besonderes in der Familie anstehe, zünde man ein Kerzchen an, erklärt Wexel die Idee. Wexel nimmt auch gerne Auftragsarbeiten entgegen. Wer seiner Lieblingsvase oder den Weingläsern gerne einen besonderen Touch verleihen möchte, der kann zu Wexel kommen und sie gravieren lassen.

In ihrem Laden werden aber nicht nur Freunde der Glaskunst fündig. Hier gibt es auch allerhand Dekorationsartikel zu kaufen, von Kerzen über kleine Häuschen für die Fensterbank bis hin zu Sternen zum Aufhängen. Und auch hübsche Alltagsgegenstände lassen sich hier finden, wie Teekannen und dazu passende Tassen, Geschirrtücher oder Schneidebrettchen. Der Laden „Freiraum:Art“ hat dienstags bis donnerstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet, freitags von 9 bis 19 Uhr und im Advent auch samstags von 9 bis 13 Uhr.


Seifen aus Hellenthal

Seit 15 Jahren schon stellt Stephanie Jäger Seifen selbst her. Seit sieben Jahren hat die selbst ernannte „Seifenhexe“ einen eigenen Laden in Hellenthal. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt. Einfache Lavendel-Seife, bunte Ananas-Seife, kunstvoll verzierte Rosen-Seife, Seife für die Haare oder auch grau-orangene Küstenmoos-Seife. Weihnachtsseifen dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Ein verpacktes Stück Seife und eine Tafel Badeschokolade stehen auf einer Holzkiste.

Zirbenseife und Badeschokolade liegen bei der „Seifenhexe“ gerade im Trend.

Im Moment habe sie leider nicht ganz so viel im Angebot, berichtet Jäger. Es gebe einen Rohstoffmangel. Trotzdem sind die Regale in ihrem Laden gut gefüllt. Sehr beliebt sei aktuell Zirben-Seife, so Jäger. Die habe einen holzigen Duft. Und auch die Bier- und Brennesel-Haarseife werde gut angenommen. Der absolute Verkaufsschlager sei allerdings aktuell keine Seife, sondern Badeschokolade. Zwei Stücke davon ins Badewasser und man habe ein Ölbad, erklärt Jäger: „Für trockene Haut ist das sehr gut geeignet.“ Sie habe auch einige Kunden mit Neurodermitis, die das gerne nutzten.

Bei Kindern stehen Badekugeln hoch im Kurs. Dies schmeißt man komplett ins Badewasser, wo sie sich dann auflösen. Aktuell habe sie eine im Sortiment, in der ein Spielzeug versteckt sei. „Das ist der Hit bei Kindern“, sagt Jäger und lacht. Egal ob Badekugel, Badeschokolade oder Seife – Jäger stellt das alles selbst her. In Ihrem Laden (Kölner Straße 59) verkauft sie dazu noch andere regionale Spezialitäten. Wem der Weg nach Hellenthal zu weit ist, findet die Seifenhexe auch auf dem Weihnachtsmarkt auf Burg Satzvey oder kann einfach im Online-Shop bestellen.


Taschen aus alten Feuerwehrschläuchen

Die Ware von Martin Klüsener ist heiß begehrt. Der Euskirchener Diplom-Ingenieur für Bekleidungstechnik gründete 2005 die Firma „Feuerwear“ und stellt seitdem mit seinem Bruder Robert Taschen, Portemonnaies, modische Accessoires wie Gürtel oder iPad-Hüllen her. Als Grundmaterial benutzt der Euskirchener ausgemusterte Feuerwehrschläuche.

Martin und Robert Klüsener stehen neben Kisten voller alter Feuerwehrschläuchen und halten eine daraus hergestellte iPad-Hülle in der Hand.

Taschen aus Feuerwehrschläuchen gibt es bei Feuerwear.

Wenn ein Feuerwehrschlauch ein Loch hat, wird er für den Notfall unbrauchbar. Dass er deswegen nicht in den Müll gehört, beweist das Unternehmen „Feuerwear“ aus Euskirchen, das mittlerweile in Köln zu Hause ist. Die einzelnen Modelle haben eigene Namen. Namen, unter denen man sich leicht amerikanische Helden und Lebensretter vorstellen kann. So heißt die größte Tasche in der Kollektion etwa „Walter“. Vor dem geistigen Auge erscheint ein beleibter Mittfünfziger mit Feuerwehrhelm und Schnäuzer. „Jeder Schlauch hat seine eigene Geschichte und macht so jedes Produkt zu einem Unikat“, erzählt Martin Klüsener: „Das Material ist besonders robust, wasserdicht und hat eine extrem lange Haltbarkeit.“

Der TÜV Rheinland hat in einer Ökobilanz bestätigt, dass Feuerwear durch das Upcycling von Feuerwehrschläuchen auch einen großen Beitrag zur Entlastung der Umwelt leistet. „Wir sparen wertvolle Energie und Ressourcen, die bei der Herstellung neuer Materialien verbraucht würden“, so Martin Klüsener. Unter die Kollektion wächst und wächst: Es gibt nämlich auch modische Hip Bags oder auch die Clutch Charlie. Oder der Blumentopf aus Feuerwehrschlauch: Flora.


Spiele zum Nationalpark

Der Wildnis-Trail ist eines der Highlights im Nationalpark. Man kann ihn sogar spielen. „Spur der Wildnis“ heißt das Brettspiel. Wer gewinnen will, muss Fragen rund um den Nationalpark richtig beantworten.

Das Bild zeigt ein Brettspiel mit vier bunten Figuren und einem Kartenstapel.

Spielerisch führt das Brettspiel über den Wildnis-Trail.

Zwei bis vier Leute ab sechs Jahren können mitmachen. Das Spiel kostet 20 Euro und wird an Nationalpark-Toren, Infopunkten sowie im Besuchershop im Forum Vogelsang verkauft. Zudem ist es per Mail bestellbar.

Und auch für die Kleinsten gibt es ein Spiel: das Nationalparkmemory mit 40 Bildkartenpaaren rund um den Nationalpark. Das Memory kostet 11,90 Euro und ist im Shop im Forum Vogelsang sowie in den Nationalpark-Toren erhältlich.


Schmuck von der Schmuckschneiderin

Verena Metzen kommt aus Bad Münstereifel und ist seit 2008 Goldschmiedemeisterin. Ihr Firmenname „Die Schmuckschneiderin“ nimmt Bezug auf die Welt der Mode.

Verena Metzen aus Bad Münstereifel bei der Schmuckherstellung

Die Goldschmiedemeisterin bei der Arbeit.

„Was mich bei Bekleidung fasziniert, unterstreiche ich ebenso mit meinen Schmuckstücken“, so die Wahl-Kölnerin: „Ich verarbeite verschiedenste Materialien. Bei mir hat jeder einzelne edle Rohstoff seine Daseinsberechtigung, denn nur so kann ich Schmuckunikaten eine individuelle Ausdruckskraft verleihen und in ihrer Wirkung die Persönlichkeit eines jeden Menschen unterstreichen.“

Gerne verleihe sie zusätzlichen, emotionalen Wert, indem sie alten Schmuck oder Erbstücke einarbeite.


Duftkerzen aus Blumenthal

Zimt, Mandarine, Schokolade – in der Weihnachtszeit duftet es überall. Wer Zuhause gerne weihnachtlichen Duft hat, aber nicht jeden Tag Plätzchen backen möchte, der könnte bei „ZM – Style your Life“ aus Blumenthal fündig werden.

Verschiedene Duftkerzen stehen auf einem weißen Glastisch.

Nach Zimt und Schokolade riechen die Weihnachtskerzen.

Die Neu-Eifeler Zvjezdana Soldat-Kelava und Markus Altenrath haben das Start-Up vor wenigen Wochen gegründet und verkaufen dort selbst gegossene Duftkerzen aus Bio-Sojawachs. „Seit ich mich kenne, liebe ich Kerzen“, sagt Soldat-Kelava. Nun hat sie sich mit ihrer Leidenschaft selbstständig gemacht. Und sie hat auch Ausgefallenes im Sortiment, wie Bierkerzen oder Cappuccino-Kerzen. Die Kerzen sind ausschließlich online erhältlich.


Wildkräuter und mehr aus Dahlemer Manufaktur

Die Kräutermischungen von Hendrik Dockhorn zergehen auf der Zunge. Der Dahlemer legt in seiner kleinen Kräuter- und Gewürzmanufaktur Kraut und Korn den Schwerpunkt auf Wildkräuter, die weit über Klassiker wie Rosmarin, Petersilie und Koriander hinausgehen.

Zwei Gläser mit Gewürzmischungen aus der Manufaktur Kraut und Korn stehen auf einem Holzbrett, im Hintergrund sind grüne Pflanzen zu erkennen.

Verschiedene Kräuter- und Gewürzmischungen gibt's von Kraut und Korn aus Dahlem.

Das Portfolio des Eifelers umfasst neben Kräutersalz auch ein Wildkräuterpfeffer, ein Pesto, die scharfe Kräutermischung und beispielsweise eine Mischung, die sich bestens eignet, um Kräuterbutter zu kreieren. Ob Brombeerblätter, Mädesüßblüten, Birkenblätter oder wildgewachsener Zitronenpfeffer aus Bhutan – jede Geschmackskombinationen hat den einen kleinen Extra-Kick, einen Twist, eine Note die es anders und besonders macht. Erhältlich sind die Gewürze unter anderem im Onlineshop.


Ein Waldspaziergang mit Peter Wohlleben

Einen Waldspaziergang kann man in der Eifel eigentlich jederzeit machen. Wer dies mit fachkundiger Begleitung tun möchte, kann sich im Nationalpark einer der regelmäßig stattfindenden, kostenlosen Ranger-Touren anschließen. Es geht aber auch ein bisschen exklusiver – und zu Weihnachten sitzt bei manchen Zeitgenossen der Geldbeutel ja auch etwas lockerer.

Der Förster Peter Wohlleben lehnt an einem Baum im Wald rund um die Eifelgemeinde Hümmel.

Unterwegs mit Förster Peter Wohlleben.

In Wershofen, nur ein paar Kilometer hinter der Kreisgrenze bei Tondorf, kann man in Wohllebens Waldakademie einen Waldspaziergang mit Peter Wohlleben, dem wohl bekanntesten Förster Deutschlands, buchen. Inklusive anschließendem Plausch bei Kaffee und Kuchen werden dafür allerdings 159 Euro fällig. (thw)


Heimatfilm über Wichterich

Vor 55 Jahren wurde ein Heimatfilm über die damalige Gemeinde Wichterich gedreht. Stephan Gatzweiler hat die alten Film-Spulen gefunden und digitalisieren lassen. Außerdem hat er noch einen zweiten Film gedreht. Darin hat er zwölf Zeitzeugen interviewt, die entweder selbst bei dem Film 1968 dabei waren, oder aber die Nachfahren von damaligen Akteuren sind.

Eine Blu-Ray mit dem Titel: „Unsere Gemeinde – Aus dem Leben der Gemeinde Wichterich in den späten 60er Jahren“ liegt auf einer weihnachtlichen Tischdecke.

Den Heimatfilm plus den Film zum Film gibts für 15 Euro.

Gatzweiler hat beide Filme auf eine Blu-Ray gepackt, die man nun für 15 Euro bei ihm kaufen kann. Der Gewinn soll komplett gespendet werden. Interessierte können einfach eine E-Mail mit ihren Kontaktdaten und der gewünschten Anzahl an Blu-Ray an Stephan Gatzweiler schicken.


Essbare Heimat

Die Printe ist ein essbares Stück Heimat. Die Printen des Bad Münstereifelers Günter Portz sind – genau wie die der Rescheider Brüder Andreas und Markus Jenniches – nicht nur an Weihnachten in aller Munde.

Eine Packung Printen liegt auf einer gläsernen Theke.

Essbares Stück Heimat: Printen aus Bad Münstereifel.

Einen großen Anteil am Geschmack der Printe verleiht die Gewürzmischung. Zehn hochwertige Gewürze werden verwendet. Welche? Betriebsgeheimnis! Nur die wichtigsten Bestandteile werden verraten: Geduld und Liebe.

Der Bad Münstereifeler Günter Portz lebt seit mehr als 40 Jahren mit Leib und Seele für seine perfekten Rezepte der Printen, Baumkuchen und vielem mehr. Ein ganz besonderer Tipp zur Weihnachtszeit: das köstliche Früchtebrot mit vielfältigem Inhalt aus dem Inhalt der Printenmanufaktur.