Original aufgetauchtHistorischer Film über Gemünd wird im Kunstforum gezeigt

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Zwei Feuerwehrleute stehen vor dem ehemaligen Kurhotel, einer hält einen Schlauch.

Eine Übung der Feuerwehr am ehemaligen Kurhotel und vieles mehr haben die Kameraleute festgehalten.

Zuerst war nur eine schlechte Kopie vorhanden, dann tauchte der Originalfilm über Gemünd in den 1950er-Jahren wieder auf. Am 27. April wird er gezeigt.

Groß war der Andrang Mitte März im Kabinett des Kunstforums Eifel in Gemünd, als der Künstler Jürgen A. Roder dort einen Film über Gemünd aus den 1950er-Jahren zeigte. Die Aufnahmen stammten von einer DVD mit einer relativ schlechten Auflösung. Roder hatte die Bilder bearbeitet und digitalisieren lassen.

Nach der Vorführung ist jetzt der Originalfilm wieder aufgetaucht. Daraufhin hat sich Roder mit dem Acht-Millimeter Material beschäftigt und es digitalisieren lassen. „Das hat sich gelohnt. Die neue Version ist videotechnisch wesentlich besser“, betont der Künstler, der die neue Version am Samstag, 27. April, um 18 Uhr im Kunstforum zeigen wird.

Film war vom Männergesangverein Gemünd in Auftrag gegeben worden

„Der Original-Film mit dem Titel ,Mit der Filmkamera kreuz und quer durch unseren Ort' war Mitte der 50er Jahre vom Männergesangverein in Auftrag gegeben worden“, erzählt Roder. Der Künstler geht davon aus, dass damals eine Filmproduktion aus Düsseldorf übers Land gefahren ist, um das Leben und den Alltag der Menschen und das Vereinsleben festzuhalten.

Vom MGV-Vorsitzenden Alfred Breuer bekam er dann eine DVD mit dem Film, die nicht nur technisch schlecht gewesen sei. In mühevoller Kleinarbeit schnitt Roder viele kaputte Bilder heraus und ergänzte den Film mit zeitgenössischen Szenen. Außerdem unterlegte er die Bilder mit Klaviermusik.

Jürgen Roder steht an einem Tisch mit Flyern.

Jürgen Roder hat seine Kindheit in Gemünd verbracht. Deshalb hat er auch einen persönlichen Bezug zu dem Film.

In kurzen Einblendungen wird erläutert, wer oder was zu sehen ist. Für die Überarbeitung des Films und das gesamte Projekt erhielt Roder einen Zuschuss von 2000 Euro von der Bezirksregierung Köln im Rahmen des Programms „Heimat-Scheck“.

„Die Resonanz bei der Vorführung war der Hammer. Wir konnten nicht alle Interessenten reinlassen. Viele waren leider vergeblich gekommen“, sagt der Künstler. Während des Films sei die Stimmung super gewesen: „Dabei wurde auch die ein oder andere Anekdoten erzählt.“

Qualität sei jetzt deutlich besser als bei der DVD

Dann folgte die Überraschung: Alfred Breuer fand den Originalfilm. „Alte Unterlagen, Fotos und andere Dinge habe ich in einem großen Karton gelagert. Da habe ich den Film entdeckt“, so der Vorsitzende. Qualitativ sei das gegenüber der ersten DVD ein Unterschied.

Also musste Roder noch einmal ran: „Ich habe den Film in Neunkirchen digitalisieren lassen und anschließend neu geschnitten und bearbeitet.“ Die Qualität sei jetzt deutlich besser als bei der DVD, die er vorher zur Verfügung gehabt habe.

„Als jemand, der in den 50er-Jahren hier in Gemünd seine Kindheit verbringen durfte, hatte ich einen Riesenspaß daran, diesen Film neu zusammenzubauen, zumal ich die Idee dazu schon seit einigen Jahre mit mir herumgetragen hatte“, berichtet der Künstler. Darüber hinaus hat Roder von der neuen Version DVDs herstellen lassen: „Sie findet gewiss ihre Liebhaber, denn es handelt sich um ein zeitgeschichtliches Dokument, das hoffentlich vielen Gemündern große Freude bereiten wird.“ Sie kann am Vorführabend für zehn Euro gekauft werden.

Die Vorführung am 27. April wird mit zwei Liedern beginnen, die zehn Sänger der MGV mit Klavierbegleitung vortragen werden. „Wir werden das Lied, Gemünd, du bist mein Heimatstadt' auf Platt singen“, so Breuer. „Wenn der Andrang bei der Vorführung dieses Mal wieder so groß ist und wir zu wenig Plätze haben, wird der Film um 19 Uhr noch einmal gezeigt“, verspricht der Künstler.

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