Neuer VorstandCaritas-Verband Eifel in Schleiden wird wieder im Team geführt

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Oliver Krings steht an der Tür seines Büros, an dem ein Plakat mit der Aufschrift „Herzlich willkommen Oliver Krings“ zu sehen ist.

Mit einem handgemalten Plakat wurde Vorstand Oliver Krings von den Mitarbeitern in der Schleidener Caritas-Zentrale begrüßt.

Oliver Krings hat den vakanten Vorstandsposten des Caritas-Verbands Eifel übernommen. Die Folgen des Hackerangriffs sind inzwischen behoben.

Der Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe, ein Hackerangriff auf die EDV in der Caritas-Zentrale und die Folgen des Ukraine-Kriegs: Reichlich Arbeit gab es in den vergangenen Jahren für Ute Stolz als Vorstand des Caritasverbands für die Region Eifel. „Entgegen der Satzung, die eigentlich zwei Vorstandsmitglieder vorsieht, habe ich nach dem Ausscheiden von Markus Thur im Oktober 2022 den Verband interimsmäßig alleine geleitet“, blickt Stolz auf diese besonders arbeitsintensive Zeit zurück.

Seit dem 1. März hat sie nun aber wieder einen zweiten Vorstand an ihrer Seite: Oliver Krings, der in den vergangenen Jahren das Jugendamt der Stadt Herzogenrath in der Städteregion Aachen leitete, hat sich unter zahlreichen Bewerbern durchgesetzt und den vakanten Posten übernommen. „Fachlich werden wir uns im Vorstand gut ergänzen“, ist Krings überzeugt.

Der 45-jährige Diplom-Sozialarbeiter mit langjähriger Verwaltungserfahrung wird beim Caritasverband die Fachbereiche Eingliederungshilfe und Soziale Arbeit übernehmen, während sich die Juristin Stolz um die Bereiche Gesundheit und Pflege sowie die Verwaltung des insgesamt rund 500 Mitarbeiter zählenden Verbands kümmert. Stolz wird auch als Sprecherin des Vorstands fungieren.

Die Nordeifel kennt Oliver Krings bereits aus seiner Pfadfinderzeit

Zur Eifel rund um Schleiden hat Krings, der Vater von vier Kindern ist und in der Gemeinde Hürtgenwald lebt, bereits seit Jugendjahren ein sehr enges Verhältnis: „Ich war lange in der Pfadfinderinnenschaft St. Georg aktiv, die ihr Verbandshaus in Krekel hat. Da war ich gefühlt jedes zweite Wochenende hier in der Gegend unterwegs“, berichtet Krings im Gespräch mit dieser Zeitung.

Oliver Krings unterhält sich mit Vorstandssprecherin Ute Stolz.

Ergänzen sich im Vorstand der Caritas: Sprecherin Ute Stolz und Oliver Krings. Der 45-Jährige war vorher Leiter des Jugendamtes in Herzogenrath.

Viel unterwegs sein wird er nun auch zum Start seiner neuen Tätigkeit im südlichen Kreis Euskirchen, um die beteiligten Akteure kennen zu lernen. „Weil ja auch die Kommunen Simmerath und Monschau zum Gebiet des Caritasverbands Eifel gehören, ist es sehr gut, dass Oliver Krings in der Städteregion Aachen aus seiner vorherigen Tätigkeit schon bestens vernetzt ist“, sagt Stolz über ihren neuen Vorstandskollegen.

„Ich bin keiner, der alles besser weiß und alles umkrempeln will“, sagt Krings mit Blick auf die neue Tätigkeit. „Aber ich werde natürlich auch auf vieles einen neuen Blick werfen und Fragen stellen“, kündigt Krings an: „Ich weiß, dass hier in den vergangenen Monaten im Vorstand eine sehr gute Arbeit geleistet worden ist.“ Daran wolle er anknüpfen.

Hackerangriff hat Mitarbeiter der Caritas Schleiden viel Arbeit bereitet

Viel Zeit, Geduld und Geld habe die Aufarbeitung des Hackerangriffs auf die Caritas-Verwaltung in Schleiden gekostet, bilanziert Ute Stolz. „Das alles hat uns fast ein Jahr lang sehr intensiv beschäftigt.“ Ende des Jahres 2022 hatte sich die Hackergruppe „Royal“ Zugriff auf die EDV-Infrastruktur der Schleidener Caritas verschafft. „Das Virus ist wohl über eine verseuchte E-Mail ins System gekommen“, so Stolz weiter.

In der Folge hatten die Hacker Zugriff auf das Computernetz der Caritas. Sie verschlüsselten Daten und forderten die Zahlung eines „Lösegelds“. „Darauf sind wir natürlich nicht eingegangen“, betont Stolz: „Mit Kriminellen verhandelt man nicht, und es gibt keine Garantien, dass man danach nicht wieder erpresst wird.“ Stattdessen habe man auch mit externen Fachleuten das komplette EDV-System neu aufgesetzt. „Wir haben praktisch wieder bei null angefangen. Dienstpläne mussten analog auf der Tafel erstellt werden, Post wurde auch schon mal handschriftlich beantwortet.“

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern spricht sie ein großes Lob aus: „Das war viel Arbeit, aber es entspricht der Eifeler Mentalität, die Ärmel hochzukrempeln und anzupacken. Das war nach der Flut so und auch nach dem Hackerangriff“, so Stolz. Inzwischen seien die vorher bestehenden Sicherheitslücken geschlossen worden, alle Systeme seien wieder am Netz.

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