Unglück in Bergheim-AheWarum die Kinder ertrunken sind, bleibt wohl ungeklärt

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Nach dem Unglück im Schwimmbad der Wohnanlage in Ahe stellten viele Anwohner und Bürger aus Bergheim Kerzen auf.

Nach dem Unglück im Schwimmbad der Wohnanlage in Ahe stellten viele Anwohner und Bürger aus Bergheim Kerzen auf.

Bergheim-Ahe – Viereinhalb Monate nach dem Unglück in einem Schwimmbad in der Wohnanlage Bergheim-Ahe ist die Staatsanwaltschaft Köln kurz davor, die Ermittlungsakte zu schließen. Warum die zwei Kinder und ein 20-Jähriger ertrunken sind, bleibt ungeklärt. Es gibt nur die Vermutung, dass der 20-Jährige einen epileptischen Anfall erlitten haben könnte.

Am Dienstag, 29. März, hatte am Vormittag ein Mann beim Betreten der Schwimmhalle, die zum Wohnpark Ahe gehört, die drei leblosen Körper im Wasser entdeckt. Er schlug sofort Alarm. Zunächst war man von einem Stromunfall ausgegangen. Doch das bestätigte sich nicht.

Nach der Obduktion der Opfer in der Kölner Gerichtsmedizin stellte sich heraus, dass die beiden zwölf und 13 Jahre alten Kinder sowie der 20-Jährige ertrunken waren.Unklar war die ganze Zeit, warum die drei Menschen gleichzeitig zu Tode kamen. Tagelang ermittelte die Polizei vor Ort, zog Spezialisten vom Landeskriminalamt hinzu. Die Staatsanwaltschaft gab mehrere Gutachten in Auftrag. Unter anderem eine zeitlich sehr aufwendige chemisch-toxikologische Untersuchung. Dabei wird Gewebe aus Organen oder Flüssigkeiten wie Urin, Blut oder Speichel untersucht.

Doch weder dieses Ergebnis noch ein in Auftrag gegebenes Gutachten zur Strömungstechnik im Pool brachten Klarheit in den Fall, der seinerzeit bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Die drei Opfer, die verwandt waren, stammten aus Rumänien und wurdenwenige Tage nach dem Unglück in ihrer Heimat beerdigt.An der Unglücksstelle legten Anwohner, Freunde, Bekannte und Bergheimer Bürger Blumen nieder oder stellten Kerzen auf.

Die Solidarität in Bergheim und besonders im Stadtteil Ahe war groß. Spenden wurden gesammelt und den Angehörigen für die Überführung und Beisetzung übergeben.

Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer: „Trotz Ausschöpfung aller Ermittlungsmöglichkeiten lässt sich der Geschehensablauf leider nicht weiter aufklären.“ Eine Hypothese der Ermittler ist, dass der 20-Jährige, in dessen Blut Rückstände eines Epilepsiemedikaments festgestellt wurden, in Not geriet, die anderen beiden ihn retten wollten und dabei selbst ertranken. „Konkrete Hinweise auf ein Fremdverschulden haben sich bislang jedenfalls nicht ergeben“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Wenn die Ermittler nicht neue Erkenntnisse erhalten, wird die Staatsanwaltschaft den Fall zu den Akten legen.

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