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Steile KarriereVon der Bundeswehr zur Chefin von 5000 Post-Mitarbeitenden in Frechen

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt Katharina Putz an einem Briefkasten

Seit Juni ist Katharina Putz die neue Leiterin der Post-Niederlassung an der Europaallee in Frechen

Eigentlich wollte Katharina Putz Jet-Pilotin werden. Dann wurde sie Offizierin und war in Afghanistan. Jetzt leitet sie die Niederlassung Köln-West der Deutschen Post.

Seit wenigen Wochen hat die Niederlassung Köln-West der Deutschen Post an der Europaallee in Frechen eine neue Chefin. Die Leitung des Betriebes mit rund 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat die 40-jährige Katharina Putz übernommen. Die Frechener Niederlassung ist verantwortlich für das operative Geschäft von Post & Paket Deutschland in den Postleitregionen 50 und 52.

Das Gebiet reicht von der deutsch-niederländischen und deutsch-belgischen Grenze bis zum Rhein in Köln. Ursprünglich wollte Katharina Putz, die in der Nähe von Halle an der Saale aufgewachsen ist, gar nicht zur Post. Ihr Lebenstraum war es, Jet-Pilotin zu werden. „Ich hatte die ganzen Tests und Untersuchungen schon absolviert, da stoppte die augenärztliche Untersuchung meine eigentlichen Pläne“, erzählt sie.

Die Dioptrienzahl war für einen Platz im Cockpit eines Kampfjets nicht ausreichend. Dennoch zog die junge Frau die Bundeswehruniform an, verpflichtete sich für zwölf Jahre und begann eine Offiziersausbildung bei der Panzerartillerie in Kusel und Idar-Oberstein. Nach dem Pädagogikstudium an der Bundeswehr-Uni in Hamburg arbeitete sie als Printredakteurin und Zugführerin im Bereich Operative Kommunikation in Koblenz und Mayen.

In Masar-el Scharif leitete sie ein deutsch-afghanisches militärisches Journalistenteam

2012 leitete sie für sechs Monate in Masar-el Scharif in Afghanistan ein deutsch-afghanisches militärisches Journalistenteam. Ihren Dienst bei der Bundeswehr beendete Katharina Putz mit einem BWL-Master-Abschluss. Als Quereinsteigerin startete die junge Frau, die gern Halbmarathon läuft, 2015 bei der Deutschen Post mit einer verkürzten Ausbildung, die als Zustellerin begann.

Ich bin halt sehr ehrgeizig.
Katharina Putz, Niederlassungsleiterin bei der Post

Wenn sie auch nie ins Cockpit durfte, eine Art Überfliegerin ist sie dennoch. Denn schon 2016 übernahm sie die Leitung des Zustellstützpunkts Bad Honnef mit 350 Kolleginnen und Kollegen. Zwei Jahre später trug sie in der Niederlassung Troisdorf die Verantwortung für rund 2700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ab Februar 2021 unterstanden ihr mit der Führung der gesamten Niederlassung Bonn für die Postleitregionen 51 und 53 etwa 4300 Angestellte.

Katharina Putz: „Ich konnte bei der Post gut umsetzen, was ich bei der Bundeswehr gelernt habe“

Nun hat sie den „Steuerknüppel“ in Frechen übernommen. „Ich bin halt sehr ehrgeizig“ — so erklärt sie ihren Werdegang. Und der wurde sicherlich durch ihre militärische Ausbildung mitgeprägt: „Ich habe von dort Durchsetzung, Ehrgeiz und Motivation mitgenommen. Ich konnte bei der Post gut umsetzen, was ich bei der Bundeswehr gelernt habe.“ Die Erfahrungen dort habe sie auch gut nutzen können, um die Postdienste während der Corona-Zeit und nach der Flutkatastrophe weiterzuführen, die Logistik neu aufzubauen und die Kunden weiterhin zu versorgen.

Noch ist Katharina Putz viel unterwegs, um alle ihr unterstellten Abteilungen und die dort arbeitenden Menschen kennenzulernen. Zu ihrem Gebiet gehören unter anderem die Briefzentren in Frechen und Aachen sowie das Paketzentrum Köln-Eifeltor, die Bereiche Brief und Verbund mit 60 Zustellpunkten oder Betriebsstätten und Paketauslieferungen mit acht Zustellbasen.

Daneben ist sie verantwortlich für alle weiteren Aufgaben wie die Briefkastenleerung, das Transportwesen und die Personalrekrutierung. „Es gibt schon viele neue Aspekte und Herausforderungen“, erklärt Katharina Putz. Zu ihren ersten Aufgaben gehören auch die Verhandlungen über drei neue CO2-neutrale Zustellstützpunkte in Elsdorf, Hürth und Hahnwald.