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ProjekttagHennefs Alte Stadtmauer ist halb so groß wie der Kölner Dom

Lesezeit 2 Minuten
Eine Gruppe von Menschen steht mit dem Bürgermeister an der mittelalterlichen Stadtmauer von Stadt Blankenberg.

Auf einem Rundgang erläuterte Bürgermeister Mario Dahm (rechts) die Maßnahmen des Integrierten Handlungskonzeptes für Stadt Blankenberg.

22 Millionen Euro kostet die Sanierung der monumentalen Stadtmauer von Stadt Blankenberg. Hennefs Bürgermeister zeigt die Fortschritte.

Vor gut einem Jahr stellten Stadt und Fachbüros die im Handlungskonzept für Stadt Blankenberg stehenden Bausteine vor Ort vor. Beim zweiten Projekttag am Samstag konnte Interessierte sehen, dass sich seitdem schon einiges getan hat.

Die neue Feuerwehrwache steht im Rohbau, die Lücke im Panoramaweg ist geschlossen, wenn auch noch nicht begehbar. Hinter der 2022 begonnenen Sanierung des Kölner Tors steht bereits der Erledigt-Haken, und auf dem geplanten Hangspielplatz sind eine Treppe gebaut und Bruchsteinquader gesetzt.

Stadt Blankenberg: Sanierung der mittelalterlichen Stadtmauer soll 2032 abgeschlossen sein

Das sanierte Kölner Tor mit Rundbogen in der Stadt Blankenberger Stadtmauer sieht fast wie frisch gemauert aus.

Die Sanierung des Kölner Tors ist abgeschlossen.

Trotz der sichtbaren Fortschritte liegt das Ende aller Maßnahmen noch in weiter Ferne. Die Sanierung der mittelalterlichen Stadtmauer wird laut Plan erst im Jahr 2032 abgeschlossen – und darüber hinaus wohl eine ewige Baustelle bleiben. Bürgermeister Mario Dahm verglich dies mit den Arbeiten am Kölner Dom, „die Alternative wäre der Verfall“.

In einem Hang unterhalb der alten Stadtmauer sind eine Treppe gebaut und Bruchsteinquader gesetzt worden.

An dieser Stelle zwischen Stadtmauer und Panoramaweg entsteht der Hangspielplatz.

Um das monumentale Ausmaß des Projekts zur Rettung des historischen Erbes zu verdeutlichen, wird gern ein zweiter Vergleich mit der Kathedrale bemüht: Das Bauvolumen der anderthalb Kilometer langen und 900 Jahre alten Stadtmauer entspricht etwa der Hälfte des Domvolumens.

Mehrere Personen knien und stehen in dem durch eine Bruchsteinmauer eingefriedeten Burggarten und arbeiten an den Beeten.

Am Projekttag in Stadt Blankenberg wurde zum Mitgärtnern im Burggarten eingeladen.

Kultur- und Heimathaus für Touristen und als gute Stube für Blankenberger

Die mit 22 Millionen Euro Kosten kalkulierte Sanierung erfolgt in fünf Bauabschnitten und 28 Einzelmaßnahmen. Die Reihenfolge gibt der Handlungsbedarf vor, der auch mit bis zu vier Meter tiefen Kernbohrungen ermittelt wurde. Nach eingehender Untersuchung birgt die Stadtmauer heute für die Fachleute keine Geheimnisse mehr.

Im Mauerwerk wurzelnde Pflanzen, eindringendes Wasser und Frost lassen die einstige Verteidigungsanlage bröckeln. Das war beim Rundgang mit dem Bürgermeister auch im sogenannten Zwinger zwischen äußerer und innerer Stadtmauer zu sehen, wobei es sich laut Dahm nicht um den Abschnitt mit den schlimmsten Schäden handelt. So gebe es Grundstücke, die seit Jahren wegen gefährdeter Standsicherheit nicht mehr betreten werden dürften.

Noch nichts zu sehen ist vom geplanten Kultur- und Heimathaus. Es soll nebst Ausstellungsräumen, Cafeteria und halboffener „Kulturscheune“ und sowohl der zentrale Anlaufpunkt für Touristen werden, als auch den Bewohnern und Vereinen von Stadt Blankenberg als neue „gute Stube“ dienen. Der Bau kann frühestens im nächsten Jahr auf dem Gelände der alten Feuerwache beginnen.