Nach Insolvenz der GerchgroupArbeiten an Dombaustelle sollen zeitnah wieder starten

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Die Baustelle des Laurenz-Carré in der Innenstadt.

Die Baustelle des Laurenz-Carré in der Innenstadt.

Ein jahrelanges Loch am Dom fürchtete manch einer nach der Insolvenz der Gerchgroup. Nun konkretisiert sich eine Lösung für das Laurenz-Carré.

Die Bauarbeiten an der seit Monaten stillgelegten Baustelle des nördlichen Teils des Laurenz-Carré am Kölner Dom sollen nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zeitnah wieder aufgenommen werden. Der Hauptausschuss des Kölner Stadtrates hat deshalb in nicht-öffentlicher Sitzung am Montag das weitere Vorgehen der Stadtverwaltung per Eilentscheidung genehmigt.

Demnach soll die Verwaltung mit dem neuen Besitzer des nördlichen Baufeldes einen neuen städtebaulichen Vertrag aushandeln und abschließen, der nur das Bauvorhaben im nördlichen Teil regelt. Das ist nötig, weil die beiden Baufelder des Laurenz-Carré nicht wie ursprünglich geplant von einem Unternehmen aus einer Hand entwickelt werden.

Die Grafik zeigt die beiden Baufelder des Laurenz-Carré.

Die Grafik zeigt die beiden Baufelder des Laurenz-Carré.

Die zuständigen Gesellschaften des Vorbesitzers, der Düsseldorfer Gerchgroup, waren voriges Jahr insolvent gegangen. Das Unternehmen wollte laut eigener Aussage in der Kölner Innenstadt 400 Millionen Euro investieren und Gebäude für Büros, Handel, Hotels und Wohnungen bauen. Nach der Insolvenz ruhte der Bau seit Sommer und manch einer im Stadtrat befürchtete eine jahrelange Baugrube direkt am Welterbe Dom.

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Gebäude mit Domblick

Wie am 20. März berichtet, entwickelt die Hanse Merkur Grundvermögen (HMG) das Grundstück, dessen Bürohaus am Roncalliplatz vis-a-vis zum 200 Meter entfernten Dom steht. Die Bauarbeiten übernimmt der Generalunternehmer Bauwens. Die HMG verwaltet einen Fonds namens HMG Laurenz S.C.S, der die Grundstücke vom Insolvenzverwalter kaufen soll, wenn Stadt und der neue Eigentümer den städtebaulichen Vertrag unterzeichnet haben.

Diese Visualisierung zeigt das geplante Bürohaus am Dom.

Diese Visualisierung zeigt das geplante Bürohaus am Dom.

Die Hanse-Merkur Grundvermögen hatte der Gerchgroup ein Darlehen für die Refinanzierung des Kaufs des nördlichen Baufelds und der ersten Entwicklungskosten gegeben. Als Sicherheit soll sie im Grundbuch stehen. Nun entwickelt die Hanse Merkur Grundvermögen das Areal selbst.

Auf dem südlichen Baufeld ruhen die Bauarbeiten ebenfalls, dort geht es um eine Sanierung des denkmalgeschützten Senatshotels und einem Grundstück für den Wohnungsbau. Beide werden seit Wochen auf dem Markt zum Kauf angeboten. Laut Stadtverwaltung erwartet sie für das Senatshotel „in Kürze eine Konkretisierung“, was übersetzt wohl für einen möglichen Verkauf steht.

Öffentlich geförderte Wohnungen verpflichtend

Zum Grundstück mit dem verpflichtenden Wohnungsbau inklusive 30 Prozent öffentlich geförderter Wohnungen mit vergleichsweise günstigen Mieten heißt es: „Die Aussichten können derzeit nicht zuverlässig eingeschätzt werden.“

Weil die Hanse Merkur Grundvermögen von dieser Verpflichtung zum Wohnbau nicht betroffen ist, da sie nur den Nord-Teil kauft, zahlt sie freiwillig dem Vernehmen nach eine Ablöse an die Stadt von rund 850.000 Euro.

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