Leichen im SchwimmbadSchweigemarsch und Spenden für Tote in Ahe geplant

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Trauernde stehen vor einem Leichenwagen in Ahe.

  • In einem Bergheimer Schwimmbad sind am Dienstag drei Leichen entdeckt worden.
  • Nun ist auch die Kölner Polizei in dem Fall eingeschaltet worden.
  • Am Samstag soll ein Trauermarsch stattfinden.

Auch drei Tage nach dem Unglück im Wohnpark Bergheim-Ahe,  bei dem  zwei Kinder und ein  junger Mann  starben, ist die Todesursache noch nicht geklärt. Am Dienstagmittag waren in einem Schwimmbad, das zu der  Wohnanlage gehört, zwei Kinder im Alter von zwölf und 13 Jahren sowie ein 20-Jähriger leblos im Becken aufgefunden worden.  Ein Bewohner der Anlage, der schwimmen gehen wollte, hatte die Rettungskräfte alarmiert.  

„Wir ermitteln in alle Richtungen. Hinweise auf ein Verbrechen haben wir derzeit aber nicht“, sagte Thomas Held, Pressesprecher der Polizei.  Es wird nicht ausgeschlossen, dass  eine Pumpe im Wasserkreislauf defekt gewesen ist und  die Opfer einen Stromschlag erlitten haben.    Das Landeskriminalamt Düsseldorf hat den Fall an Spezialkräfte zur Todesermittlung bei der Kölner Polizei abgegeben.

Thomas Held: „Wir sind personell besser aufgestellt und werden gemeinsam mit den Kollegen aus dem Rhein-Erft-Kreis die Ermittlungen  fortführen. Wir wollen keine Zeit verlieren, zudem verfügen wir im Bereich von Todesermittlungen über viel Erfahrung.“ Die Polizei erhofft sich, durch die Auswertung von Wasserproben aus dem Schwimmbecken und Flüssigkeiten, die bei der Obduktion entnommen wurden, mehr Klarheit zu bekommen.

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In der Anlage im Wohnpark Ahe wohnen etwa 2700 Menschen. Die Beamten seien damit beschäftigt, zahlreiche Anwohner zu befragen und mögliche Zeugen zu finden. Viele Gespräche könnten nur mit Hilfe eines Übersetzers geführt werden, hieß es weiter.

Ortsbürgermeister richtet Spendenkonto ein

Auf dem von Ortsbürgermeister Frank Amenda eingerichteten Konto laufen derzeit die ersten Spenden ein. Auch in der Aher Grundschule  ist für die  nächste Woche eine Spendenaktion geplant.    Das Geld wird benötigt für die von den Eltern gewünschte Überführung  der Leichen in  die rumänische Heimat. 

Für  Samstag, 2. April,  ruft Amenda die Bevölkerung  zu einem Schweigemarsch  zum Schwimmbad im Wohnpark auf, der um 17 Uhr an der katholischen Kirche in der Ortsmitte starten soll.

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