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StreckensanierungMariawalder Straße wegen Schäden jetzt auch ab Heimbach gesperrt

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In Heimbach ist die Mariawalder Straße wegen Bauarbeiten abgesperrt. Ein VW Golf mit niederländischen Kennzeichen fährt an der Absperrung vorbei.

Gesperrt ist die Mariawalder Straße ab sofort auch von Heimbach in Richtung Abtei Mariawald. Die Umleitung über Hasenfeld und die L15 ist mehr als dreimal so lang.

Bei einer turnusmäßigen Prüfung wurden weitere Schäden an der bislang halbseitig gesperrten L 249 nördlich der Abtei Mariawald festgestellt.

Die Schäden an der L249 zwischen Heimbach und der Abtei Mariawald sind schon länger bekannt – und seit Ende des Jahres 2023 besteht auch schon eine halbseitige Sperrung der rund vier Kilometer langen Verbindung. Ab sofort kann die Straße nun aber auch nicht mehr von Heimbach in Richtung Abtei befahren werden, was bislang noch möglich war.

Grund dafür sind die Ergebnisse einer Bauwerksuntersuchung des Landesbetriebs Straßenbau NRW, bei der jetzt weitere gravierende Schäden festgestellt wurden.

Die Experten von Straßen NRW haben in der vergangenen Woche die turnusmäßig alle drei Jahre stattfindenden Bauwerksprüfungen im Bereich der Mariawalder Straße durchgeführt. Dazu seien Mitarbeiter mit dem Korb eines Hubsteigers am Hang hinuntergelassen worden, um die Stützbauwerke in Augenschein zu nehmen.

Heimbacher Bürgermeister über Straßensperrung wenig begeistert

„In Folge der nun zusätzlich festgestellten neuen Schäden an zwei talseitigen Stützbauwerken ist die sichere Nutzung der L249 im Streckenabschnitt zwischen Heimbach und Abtei Mariawald nicht mehr gewährleistet“, teilte Torsten Gaber, Pressesprecher von Straßen NRW, nun mit: „Die L249 muss daher aus Gründen der Verkehrssicherheit für den gesamten Verkehr ab sofort vollständig gesperrt werden.“

Beim Heimbacher Bürgermeister Jochen Weiler (CDU) sorgte die Nachricht für Verdruss. „Die Abtei Mariawald ist eine Art Wahrzeichen für die Stadt Heimbach und ein wichtiges Ziel für Touristen – daher bin ich von dieser Entwicklung nicht gerade begeistert“, so Weiler.

Aber auch für die Heimbacher Bürger selbst sei eine direkte Verbindung nach Mariawald wichtig: „Ich denke da zum Beispiel an die Gottesdienstbesucher, die sonntags auf dem Weg zur Abtei nun zweimal einen erheblichen Umweg in Kauf nehmen müssen.“

Umleitungsstrecke nach Mariawald ist mehr als dreimal so lang

Als Umfahrungsmöglichkeit für den Verkehr zwischen Heimbach und der Abtei Mariawald stehen die L218 (Heimbach, Hasenfeld) und die L15 zur Verfügung. Allerdings ist dieser Weg mit etwas mehr als 13 Kilometern mehr als dreimal so lang wie die direkte Verbindung über die L249. „Manche Heimbacher fahren auch über Hergarten, aber diese Strecke ist noch länger“, weiß auch Weiler.

„Es muss daher jetzt das Ziel sein, dass wir möglichst schnell wieder eine gut ausgebaute und sichere Verbindung nach Mariawald bekommen“, tritt der Bürgermeister auch all jenen entgegen, die bereits über eine Einziehung – sprich: Stilllegung – der Straße nachgedacht haben. Zum Beispiel aus Gründen des Natur- und Artenschutzes – schließlich grenzt die L249 unmittelbar an das Gebiet des Nationalparks Eifel.

Die Vollsperrung soll laut Straßen NRW mindestens für ein ganzes Jahr bestehen bleiben: „Mit der Sanierung der Straße und der beiden Stützbauwerke soll nach dem kommenden Winter im Frühjahr 2026 begonnen werden“, teilt der Landesbetrieb dazu mit. Die Schäden, die die aktuelle Vollsperrung erforderlich machen, „werden voraussichtlich im Sommer 2026 behoben sein, so dass die Mariawalder Straße danach wieder mit der bisherigen Einbahnstraßenregelung befahren werden kann.“

Sanierung der L249 wird noch mehrere Jahre dauern

Die vollständige Instandsetzung aller Schäden entlang der Mariawalder Straße werde hingegen noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen, so der Landesbetrieb weiter: „Erst danach wird die Mariawalder Straße wieder in beide Fahrtrichtungen befahrbar sein.“

Immerhin: Was derzeit noch geprüft werde, so Straßen-NRW-Pressesprecher Torsten Gaber, sei eine Lösung für den Radverkehr. Denn die vier Kilometer lange Strecke, die zwischen dem Rurtal in Heimbach und der Abtei Mariawald eine Höhendifferenz von rund 200 Metern überwindet, ist im Sommer vor allem bei den „Bergziegen“ unter den Rennradfahrern beliebt.