Gut besuchtDie 33. Sommerakademie in Alfter bietet die verschiedensten Kreativkurse

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Frauke Tappert aus Leichlingen erprobt die Grenzen der Malerei.

Alfter – Unter dem langjährigen Management von Stefanie Gather und dem jetzigen Neueinstieg von Sonja Simone Albert haben sich zum 33. Mal die Tore für die vierwöchige Sommerakademie auf dem Johannishof in Alfter aufgetan. „Auch wenn nicht immer alle Kurse ganz voll sind, so wurden die Kurse doch gut gebucht“, meint Simone Albert. Insgesamt gab es trotz der Pandemie 209 Buchungen für 23 Kurse, in dieser Woche allein 65 Belegungen mit zwölf Kindern und Kinderprogramm. „Darunter sind viele bekannte Gesichter, aber auch viele neue – eine gute Mischung“, meint die Organisatorin, die selbst an der Alanus-Hochschule studiert hat.

Besucher freuen sich über das Wiedersehen wie über die neuen Bekanntschaften, wobei alle im kreativen Tun vereint sind. Bis zum 6. August laufen die verschiedensten Kreativkurse, und wer diesen staatlich anerkannten „Bildungsurlaub“ richtig genießen will, hat gleich zwei Wochen gebucht – wie Frauke Tappert, Sonderschullehrerin aus Leichlingen, die sich unter der Anleitung von Ulrich Paul mit den Grundlagen der Malerei beschäftigt.

„Es ist spannend, zu sehen, was mit den leeren Zwischenräumen auf dem Zeichenblatt eigentlich passiert, wenn man ein gezacktes Brombeerblatt malen will“, meint sie und zeigt, wie sie in ihrem Malversuch den leeren Raum rings um die Blattranke mitsprechen lässt. „Das sind Anregungen, in die ich auch meine Schüler und Schülerinnen mit hineinnehmen kann, um sie den Freiraum der Kunst spüren zu lassen“, fügt sie hinzu.

„Freie Materialwahl“ in der Bildhauerwerkstatt

Schon von weitem ist ein Klopfen, Schleifen und Hämmern in der Bildhauerwerkstatt zu hören, die Klaus Hann leitet. Ob Alabaster oder transparente Specksteine, Sand- oder Tuffstein oder auch Holz. Der versierte Bildhauer überlässt den Teilnehmern die „freie Materialwahl“. Aber er berät sie auch, denn der Erfolg hänge davon ab, welchen Widerstand die angehenden Skulpteure verkraften könnten.

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Der Blick in die Bildhauerwerkstatt.

Für Anfänger eigneten sich eher weichere Materialien, aber das sei individuell verschieden, manche lieben eben auch die Herausforderung von harten Widerständen, an denen es sich abzuarbeiten gilt. Und es ist zu sehen: Viele bringen bereits Erfahrung mit, wie Antje Spieß aus Braunschweig, die aus einem dicken Klotz vom Stamm eines Walnussbaumes nun in Groß eine geöffnete Nuss nachschnitzen will. Die kleine geöffnete Nuss liegt als Modell daneben.

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Alanus 33. Sommerakademie : Antje Spieß schnitzt eine Nuss in groß.

Wer aber weicher arbeiten will, findet sein Vergnügen eher in der Textilwerkstatt, die Petra Bartels leitet, die einst auch als Teilnehmerin in der Sommerakademie angefangen hat. Unter dem Thema „Metamorphose“ wird gefilzt und genäht, gestickt und gewickelt – mit alten und neuen Stoffen, Fasern und Filzen. Mitgebrachte Materialien werden nach Bedarf ausgetauscht, und in der Mitte liegen einige Woll- und Garnknäule, die sich die Künstler nach Lust und Laune zuspielen können.

Dann wieder kann jeder ganz für sich sein, zum Beispiel, um ein Textil-Tagebuch zu gestalten aus den persönlichen Begegnungen mit den Fäden und Stoffen. Und so kann wohl jeder etwas finden – ob in der Bildenden Kunst, auch in der Fotografie oder in Bewegung und Tanz, oder einer Schreibwerkstatt.

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Malerei mit Dozent Ulrich Paul.

Und wer sich ausruhen will, darf sich im Innenhof in das große weiche Ledersofa fallen lassen, das als Schaukel in einer großen Linde hängt oder er kann eine andere „echte Zirkusschaukel“ benutzen.

Die 33. Sommerakademie von Alanus in Alfter geht bis zum 9. August. Besuche sind freitags ab 16 Uhr willkommen. Wer interessiert ist, kann sich  zur Winterwerkstat anmelden.

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