Veranstaltung Cannabis-KonkretCannabis bei ADHS?

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Ist die Behandlung der ADHS-Symptome mit Cannabis ein Teufelskreis oder hilft es Betroffenen langfristig wirklich?

Ist die Behandlung der ADHS-Symptome mit Cannabis ein Teufelskreis oder hilft es Betroffenen langfristig wirklich?

Die Veranstaltungsreihe Cannabis-Konkret geht weiter! Im März dreht sich alles um das Thema ADHS und die Behandlung mit medizinischem Cannabis.

An zwei Terminen im März können sich Ärzte und Betroffene in den Räumlichkeiten der Apotheke LUX 99 über die Wirkung von Cannabis bei ADHS informieren und ihre Erfahrungen austauschen. Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen und die genauen Termine finden Sie auf Cannabis-Konkret.de.

ADHS in Deutschland

Millionen Menschen in Deutschland leben mit ADHS: Es wird geschätzt, dass 2-4% der Gesamtbevölkerung von dieser Verhaltensstörung betroffen sind, die sich durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität äußert.

ADHS ist, auch wenn die Krankheit am häufigsten bei Kindern und Jugendlichen diagnostiziert wird, keine Kinderkrankheit. Die Diagnose wird häufig im Kindesalter gestellt, aber die Störung begleitet viele Betroffene ihr ganzes Leben lang. Die Auswirkungen von ADHS sind vielfältig. Zusätzlich zu den oben erwähnten Hauptsymptomen können oppositionelles und aggressives Verhalten auftreten, was zu Konflikten in der Familie, Schule und am Arbeitsplatz führen kann. Weitere mögliche Folgen sind Lernschwierigkeiten, Ängste, Unsicherheit und mangelndes Selbstvertrauen.*

Von ADHS betroffene Personen fallen durch ihr Verhalten in manchen Umfeldern negativ auf, was oft am Selbstwert nagt.

Von ADHS betroffene Personen fallen durch ihr Verhalten in manchen Umfeldern negativ auf, was oft am Selbstwert nagt.

Wie wird ADHS behandelt?

In Deutschland gibt es verschiedene Unterstützungsangebote für Menschen mit ADHS. Diese beinhalten in erster Linie medizinische Behandlungsoptionen in Form von Medikamenten wie Ritalin und Methylphenidat. Diese können zwar die Aufmerksamkeit und Impulsivität verbessern, haben aber Nebenwirkungen. Non-Stimulanzien wie beispielsweise Guanfacin und Clonidin sind zwar verträglicher, aber weniger effektiv. Psychologische Unterstützung wie Verhaltenstherapien und Selbsthilfegruppen sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Angebots, da der Austausch mit anderen Betroffenen unterstützend wirkt und neue Perspektiven schaffen kann. Darüber hinaus sind zahlreiche Informationsangebote wie Websites und Broschüren vorhanden, die über ADHS und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten aufklären.

Kann ADHS auch mit Cannabis behandelt werden?

Die ADHS-Behandlung mit Cannabis ist neu und erst seit Kurzem im Einsatz. ADHS ist eine häufige Begleiterkrankung bei Cannabisabhängigkeit. Im Klartext heißt das: Menschen mit ADHS haben häufiger ein Problem mit Cannabis, gleichzeitig haben auffallend viele Cannabis-Konsumenten ADHS. Doch woran liegt das?

Menschen mit ADHS neigen oft zu neuen, spannenden Erfahrungen. Hier kann Cannabis vorübergehend Abhilfe schaffen, insbesondere bei starker Unruhe. Studien zeigten aber: Langfristig verstärkt Cannabis, besonders der Wirkstoff THC, die ADHS-Symptome!*

Früher Cannabis-Konsum erhöht außerdem das Abhängigkeitsrisiko und beeinträchtigt das Gedächtnis, die Konzentrations- und Lernfähigkeit. Das Risiko für Angststörungen, Depressionen und Psychosen steigt ebenfalls an.*

Einige Forscher deuteten die Daten anders: ADHS-Betroffene könnten Cannabis zur quasi Selbstbehandlung nutzen, was die hohen Zahlen erklären würde. Eine Studie mit 30 Teilnehmern zeigte jedoch keine signifikante Verbesserung der ADHS-Symptome durch Cannabis. Dennoch hatte die Cannabisgruppe weniger kognitive Beeinträchtigungen als erwartet.

Trotzdem wird der Cannabis-Konsum zur Behandlung von ADHS-Symptomen wegen der damit verbundenen langfristigen negativen Auswirkungen nicht empfohlen.*

ADHS: Cannabis-Behandlung nicht empfohlen

Es gibt keine Studie, die einen positiven Effekt von medizinischem Cannabis bei ADHS zeigt. Studien deuten aber klar darauf hin, dass von ADHS betroffenen Personen häufiger Substanzprobleme haben. Verwendete Medikamente wie Methylphenidat können das Missbrauchsrisiko und die Faktoren, die zu einem erhöhten Suchtrisiko beitragen, verringern, während Cannabis dieses Risiko sogar noch erhöht.*

Über die LUX 99

Die Apotheke LUX 99 in Hürth ist seit 2010 spezialisiert auf die Abgabe cannabinoidhaltiger Arzneimittel wie Blüten und Extrakte. Die Apotheke bietet die Möglichkeit, den kompletten Bestand in Echtzeit zu prüfen, Cannabisblüten zu reservieren, zu kaufen und auf Wunsch direkt kostenlos per Express-Versand zu bestellen oder abzuholen. Außerdem finden dort regelmäßig Infoveranstaltungen statt.

Wissenschaftliche Quellenangaben finden Sie in dem Originalartikel der Apotheke LUX 99.

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