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Feuerwerksverkauf5000 Kunden holen Überraschungspakete bei Weco in Eitorf

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Beim Feuerwerkshersteller Weco in Eitorf hat die Auslieferung der begehrten Überraschungspakete begonnen. Kunden konnten die vorbestellten Pakete zu gewissen Zeitfenstern abholen.

Beim Feuerwerkshersteller Weco in Eitorf hat die Auslieferung der begehrten Überraschungspakete begonnen. Kunden konnten die vorbestellten Pakete zu gewissen Zeitfenstern abholen.

Zum Jahreswechsel 2025/2026 hat der Hersteller in Eitorf mehr Pyrotechnik ausgeliefert als im Vorjahr.  

Tausende Feuerwerks-Fans halten am Montagmorgen, 29. Dezember, auf dem Werksgelände von Weco in Eitorf. Sie wollen sich eines der vorbestellten Überraschungspakete abholen, die der Hersteller hier verkauft. Dazu reisen die Kundinnen und Kunden aus weiten Teilen Deutschlands an.

Heißer Tee und Kaffee aus Thermoskannen stehen bereit: Denn die Temperaturen liegen bei minus vier Grad. Manch einer, der im beheizten Auto im T-Shirt gesessen hatte, streift sich doch noch schnell eine Jacke über - selbst für den einminütigen Beladungsvorgang des Kofferraums ist die Witterung zu frostig.

Weco produzierte in diesem Jahr deutlich mehr Pyrotechnik

An acht Stationen stehen die Mitarbeitenden von Weco, die sonst im Versand, in der Produktion oder der Werkstatt arbeiten. „Zweimal Ü“ ist dann zu hören, wenn ein Fahrzeug vorfährt und jemand in einer rosafarbenen Weste die Bestellbestätigung gescannt hat. Die Mitarbeitenden laden bis zu drei Überraschungspakete in den Kofferbaum oder auf die Rückbank. Ein buntes Feuerwerk-Sortiment befindet sich in den kleinen, Batterien satt sind in den großen.

„Wir haben mehr produziert als im Vorjahr“, sagt Oliver Gerstmeier, Pressesprecher von Weco. Allein in Eitorf holten 5000 Kunden die  vorbestellten Überraschungspakete ab. Auch für Gerstmeier sind die letzten Tage des Jahres arbeitsreich, Fernsehteams aus ganz Deutschland sind auf das Werksgelände in Eitorf gekommen.

Heißer Kaffee und Tee helfen den Mitarbeitenden von Weco, die eisigen Temperaturen von minus vier Grad auszuhalten.

Heißer Kaffee und Tee helfen den Mitarbeitenden von Weco, die eisigen Temperaturen von minus vier Grad auszuhalten.

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sehr viel Freude daran, trotz der Kälte die Pakete auszuhändigen – Kundenkontakt haben sie über das Jahr eher selten“, sagt Gerstmeier. Die meisten Kennzeichen, so ist am Montagmorgen zu beobachten, stammen aus angrenzenden Landkreisen. „Die Rechnungsadressen stammen allerdings aus allen Bundesländern. Der erste Kunde war um fünf Uhr hier, obwohl sein Zeitslot für die Abholung erst um 7 Uhr war“, schildert er.

Wie sich das Geschäft entwickele, sei jedes Jahr spannend zu beobachten. „Die letzten drei Jahre waren sehr gut, daran würden wir gerne anschließen, deswegen haben wir ein größeres Volumen ausgeliefert als im Vorjahr.“ Der Großteil der Ware sei bereits vor Weihnachten in die Geschäfte gebracht worden, wo sie aber erst ab dem 29. Dezember verkauft werden dürfen. Was übrig bleibt, müssen Weco und andere Hersteller wieder zurücknehmen.

Weco verzeichnete Rekordjahre nach der Corona-Pandemie

Und das sei nach der Corona-Pandemie, in der der Verkauf zwei Jahre lang verboten gewesen war, sehr wenig gewesen. „Im ersten Jahr nach Corona konnte man das noch mit Nachholbedarf erklären, im Jahr danach auch. Aber auch das dritte Jahr war ein Rekordjahr, jetzt folgt das vierte.“

Grundsätzlich sei die Konjunktur von der Verbraucherstimmung abhängig. „In allen Bereichen wird gespart. Bei Pyrotechnik ist das aber immer anders gewesen: Je schlechter es den Leuten geht, desto mehr Feuerwerk kaufen sie“, hat Gerstmeier beobachtet.

Buntes Sortiment an Pyrotechnik ist bei den Kunden beliebt

Beliebt sei weiterhin ein buntes Sortiment, von der kleinen Wunderkerze bis zum großen Batterien-Verbund. „Viele bevorzugen die Batterie, die ist am vielseitigsten und gibt es in allen Preisklassen. Es gibt aber auch Leute, die die klassische Rakete haben wollen – da haben sie mehr Arbeit und wollen ihrer pyromanischen Ader nachkommen“, sagt Gerstmeier schmunzelnd. Doch es müsse auch nicht immer laut zugehen. „Schöne Leuchtartikel müssen nicht knallen: Manche Leute kaufen lieber bunt, wegen der Haustiere.“

Aus Mülheim an der Ruhr ist Alex Gershnovskj nach Eitorf gekommen. „Ich habe die Rückbank extra ausgemessen – ich hoffe, die Pakete passen in den kleinen Fiat“, sagt er. Seine Freundin muss auch noch aussteigen, damit die Mitarbeiter die beiden großen Pappkisten auf die Rückbank wuchten können – aber sie passen.

Alex Gershnovskj aus Mülheim an der Ruhr hat extra die Rückbank seines Autos vermessen, damit die beiden Überraschungspakete hineinpassen.

Alex Gershnovskj aus Mülheim an der Ruhr hat extra die Rückbank seines Autos vermessen, damit die beiden Überraschungspakete hineinpassen.

Der 21-Jährige möchte in diesem Jahr etwas sparsamer sein: „Letztes Jahr habe ich 500 Euro ausgegeben, dieses Jahr soll es etwas weniger sein. Ich bin halt dieses Jahr umgezogen und habe eine eigene Wohnung, da geht Feuerwerk doch sehr ins Geld“, sagt er. Die beiden Pakete kosteten zusammen 280 Euro, im Laden habe er bisher 70 Euro ausgegeben, rechnet er vor. „Je nachdem, was in den Überraschungskisten drin ist, muss ich etwas nachkaufen – ich mag eher bunte Vulkane als laute Knalleffekte.“