Wandern und Waffeln essen5 Ausflüge ins Bergische Land mit besonders leckeren Pausen

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Waffel mit Sahne vor Landschaft und Gewässer im Hintergrund.

Eine süße Waffel in der Wanderpause naschen, da läuft man gleich viel schneller.

Wandern und Einkehren im Bergischen Land: Herrliche Herbst-Wanderwege und schöne Einkehrmöglichkeiten machen das Bergische zum perfekten Ausflugsziel.

„Koffeedrenken met allem dröm on dran“ - das kann man im Bergischen Land heute noch wie damals. Um 1870 wurde die bergische Kaffeetafel erstmals erwähnt. Kündigte sich Besuch oder eine Feier an, kam alles auf den Tisch, was die Speisekammer hergab. Traditionell und je nach Status der Familie gehörte auf den Tisch:   Korinthenstuten, Milchreis mit Zimt und Zucker, Honig, Apfel- oder Rübenkraut, deftiges Schwarzbrot, Quark („Klatschkäs“), Butter und Waffeln. Heute gibt es meist noch Konfitüre, Käse und Wurst dazu. Wenn dann die  „Dröppelminna“, diese bauchige auf drei Füßchen stehende Kaffeekanne aus Zinn, mit frischem Kaffee auf dem mit klassischem Zwiebelmuster eingedeckten Tisch steht, es nach Waffeln und Milchreis duftet, dürften kaum noch Wünsche offen bleiben - außer vielleicht noch eine ordentliche Portion Sonne für unsere Wanderung. Vom Siebengebirge bis zum Bergischen Amazonas locken herrliche Wege und köstliche Waffeln.

Wir haben fünf herbstliche Rundwanderungen im Bergischen Land ausgesucht, wo man auf der Strecke oder nach der Tour wunderbar Waffeln essen kann.

1. Siebengebirge: Waffeln und Deftiges im „Waidmannsruh“ und „Milchhäuschen“

Menschen sitzen an Tischen in der Sonne vor der Gaststätte im Wald

Einkehrhaus Waidmannsruh

Die „Waldgaststättentour“ rund um die Margarethenhöhe in Königswinter Ittenbach gehört zu den Klassikern unter den Wanderwegen im Siebengebirge. Hier gibt es sogar zwei Möglichkeiten zum Waffeln essen, einmal das Milchhäuschen, wo man sehr schön draußen sitzen kann und das „Einkehrhaus Waidmannsruh“. Beim letzteren gibt es aktuell nur auf der Kinderkarte Belgische Waffeln - mit Puderzucker, Nutella oder Schokosoße und Schokolinsen. Außerdem wird ein Wander-Frühstück angeboten und es gibt viel deftige Kost von Gulaschsuppe bis Sauerbraten und Gans auf der Speisekarte.

Die Wanderung: Mit seinen übersichtlichen neun Kilometern Länge hat der Rundweg eine gute Distanz für die ganze Familie. Läuft man durch, braucht es etwa zweieinhalb Stunden. Start ist an der Gastwirtschaft Margarethenkreuz, am Fuße des Großen Ölbergs (460m). Von hier aus laufen wir ein Stück südlich entlang der Löwenburger Straße, am Waldhotel Sophienhof geht es rechts ab in den Wald. An der Lohrbergquelle vorbei, führt der Weg westwärts durch die Wälder des Siebengebirges bis zum „Milchhäuschen“ – unsere Waldgaststätte der Wahl für die versprochene Waffeltafel. Bei schönem Wetter sitzt man hier auch besonders nett draußen.

Gestärkt wandern wir in nördlicher Richtung über eine Brücke (Überquerung der Königswinterer Straße) auf den Rheinsteig in Richtung Nonnenstromberg (335m). Weiter geht es nordwärts um den Gipfel bis zu dem 1926 erbauten Einkehrhaus „Waidmannsruh“. Von hier aus laufen wir in Richtung Burgruine Rosenau und schließlich zurück zum Ausgangspunkt Margarethenhöhe.

Start: Wanderparkplätze auf der Margarethenhöhe (kostenpflichtig an Wochenenden) bzw. Gastwirtschaft Margarethenkreuz Länge: 9 km Steigung/Gefälle: 279m / 345m Dauer: ca. 2,5 Stunden reine Laufzeit, ohne Einkehren Eine Übersichtskarte der Wanderung finden Sie hier.

Waffeln essen:

Milchhäuschen, Elsigerfeld 1, 53639 Königswinter, 02223 9061042, www.milchhaeuschen.com , Geöffnet: Do – So von 10 bis 17 Uhr          Waffeln: die Waffeln sollen besonders lecker sein, eine Speisekarte gibt es nur vor Ort

Einkehrhaus Waidmannsruh, Inhaber Daniel Grewe, Rosenau 13, 53639 Königswinter, 02223/24520, einkehrhaus-waidmannsruh.com      Öffnungszeiten: Mi – So von 10 bis 18 Uhr, Mo und Di geschlossen Belgische Waffeln gibt es wahlweise mit Puderzucker und Nutella (4,50 Euro) oder mit Puderzucker, Vanilleeis, Schokoladensoße und bunten Schokolinsen (5,50 Euro).

2. Herrenstrunden: Malteser Komturei und Dröppelminna

Schwan auf einem See vor alter Malteser Komturei

Malteser Komturei

Über die Höhen von Rommerscheid wandern die Augen in die Ferne, auf dieser Tour - mit weiten Blicken quer über das Bergische Land bis nach Köln. Start und Ziel des Weges, der an der Strunde entlang führt, ist an der Kirche St. Johann Baptist in Herrenstrunden. Nicht nur ist diese Runde wegen ihrer Kürze und der Bachnähe besonders schön für Familien, hier gibt es zudem am Ende gleich zwei spitzen Orte für eine klassische Bergische Kaffeetafel oder einfach nur leckere Waffeln: Die Restaurants „Malteser Komturei“ und „Dröppelminna“ sind beides Top-Adressen im Bergischen Land.

Die original Bergische Kaffeetafel – ein uralter Ausdruck regionaler Gastfreundschaft - gibt es traditionell mit wahlweise Waffeln, Milchreis, Blatz, Schwarzbrot, Apfelkraut und vielen anderen Leckerbissen. „Koffeedrenken met allem dröm und dran“ ist buchbar ab 8 Personen in beiden Restaurants.

Die Wanderung: Start ist am Parkplatz an der Kirche in Herrenstrunden, der alten Komturei. Das im Jahr 1648 erbaute Haus gilt als Wahrzeichen der kleinen Ortschaft. Wir laufen hinter der Komturei los, rechts von der Strunde und um den Herrenstrunder Teich. Kurz danach überqueren wir eine kleine Holzbrücke, wechseln die Seite der Strunde und laufen neben der Kürtener Straße bis Gut Schiff. Wir wechseln erneut auf die rechte Seite des Bachs, vorbei an der Igeler Mühle in Richtung Rommerscheid. Durch den Ort (Hälfte der Strecke) geht es über die Höhen mit Blick auf Köln zurück nach Herrenstrunden.

Eine noch kürzere alternative Rundwanderung (4,5km) ist die vor Ort mit A1 markierte Strecke. Start ist am Wanderparkplatz in Herrenstrunden neben der Burg Zweifel. Dahinter  geht es hinauf in den Wald bis zur Igeler Mühle und wieder durch den Wald zurück entlang der Strunde.

Start: Malteser Komturei/Kirche in Herrenstrunden Länge: 6 km Steigung: 76m Dauer: 1.45 Stunden Eine Übersichtskarte der Wanderung finden Sie hier.

Waffeln essen:

„Malteser Komturei“, Herrenstrunden 23, 51465 Bergisch Gladbach, Tel.: (02202) 959780, www.malteser-komturei.de, Öffnungszeiten: Mi – Sa von 17 bis 22 Uhr, So von 12 bis 16.30 und von 18 bis 21 Uhr, Waffeln und Kuchen gibt es Sonn- und Feiertags von 15 bis 17 Uhr Bergische Kaffeetafel ab 6 Personen, 21,50 Euro pro Person, Kinder von 6 bis 12 Jahren, 1 Euro pro Lebensjahr, Bergische Waffeln Natur (4,50 Euro) oder mit Eis, Kirschen oder Sahne komplett 8,90 Euro.

Dröppelminna, Herrenstrunden 3, 51465 Bergisch Gladbach, 02202 32528, Öffnungszeiten: Do – So von 18 bis 24 Uhr, So von 12 bis 16 Uhr und von 18 bis 23 Uhr, Montag und Dienstag Ruhetag, Bergische Waffeln gibt es ab 15 Uhr, Bergische Kaffeetafel nur an Werktagen auf Vorbestellung ab 12 Personen, 25 bis 27 Euro pro Person. www.restaurant-droeppelminna.de

3. Bauernhofwanderung Lohmar: Gut Schiefelbusch

Dicke Waffel mit Erdbeere liegt auf einem Teller

Leckere Waffeln gibt es im Bauerngut Schiefelbusch

Bauernhöfe, Tiere, Landwirtschaft zeichnen diesen Rundwanderweg um Lohmar aus. Über die Schwarzbunten, wie die Milchkühe im Bergischen heißen, Gänse oder Schafe am Wegesrand freuen sich natürlich besonders die Kinder, für die der Bauernhofweg, (Bergischer Streifzug #18) wie gemacht ist. Die 24 „Bergischen Streifzüge“ begeistern als Halbtages- oder Tagestouren mit naturkundlichen, historischen oder technischen Themen.

Insgesamt elf Infotafeln am Weg erklären das Wichtigste über hiesige Nutztiere, typische Feldfrüchte und die Arbeit der Landwirte in den vergangenen Zeiten bis heute. Ein Teil des „Streifzugs“ verläuft auf dem „Bergischen Weg“, jener erst kürzlich prämierte Wanderweg. 

Mit dem Bauerngut Schiefelbusch, der Gammersbacher Mühle (an Wochenenden) und dem Krewelshof gibt es gleich drei Bauernhöfe mit Hofcafés am Weg, die zur Einkehr einladen. Unser Tipp zum Waffeln essen ist das Gut Schiefelbusch. 

Der Wanderweg: Vom Bahnhof Honrath in Lohmar geht es zunächst durch den Wald nach Schlehecken und weiter über meist asphaltierte Wirtschaftswege zum Bauerngut Schiefelbusch und zur Gammersbacher Mühle. Hinter der Gammersbacher Mühle führt ein Pfad durch den Wald hinauf in das kleine Dorf Muchensiefen. Auf Feldwegen geht es weiter bis nach Spechtsberg, von dort aus wieder durch den Wald runter zur Agger, wo wir auf den Golfplatz am Schloss Auel treffen. Von dort aus geht es wieder zurück durch Honrath durch bis zum Ausgangspunkt am Bahnhof.

Start/Ziel am Parkplatz am Bahnhof Honrath, Grünaggerstraße, 53797 Lohmar Anreise mit ÖPNV: mit RB 25 bis Bahnhof Honrath  Länge: rund 12,6 km Dauer rund 4 Stunden Eine Übersichtskarte der Wanderung finden Sie hier

Waffeln essen:

Gutscafé am Gut Schiefelbusch, Albert & Helga Trimborn, Schiefelbusch 3, 53797 Lohmar, 02205 / 83554, Öffnungszeiten: Do + Fr von 9 bis 18 Uhr, Sa. von  9 bis 17 Uhr, So + Feiertag von 12.30 bis 17.30 Uhr, www.bauerngut-schiefelbusch.de

Kuchengedecke: Kuchen, Torte oder Waffel, Pott Kaffee, Tee, Milch oder Kakao Süßer Kinderteller: Waffel mit Puderzucker und Milch oder Kakao  Bergische Kaffeetafel mit allen Dröm und Dran gibt es für kleine Gruppen bis 15 Pers. als Tellergericht, ab 15 Pers. eingedeckt, jeweils serviert mit Dröppelminna (traditionelle Kaffeekanne) und Zwiebelmuster-Geschirr und natürlich bergischen Waffeln. Preise auf Anfrage.

4. Bergischer Amazonas: Entlang der Wupper zu Haus Rüden und Gaststätte Rüdenstein

Fachwerkhaus, Restaurant mit Blumen und Tischen

Bergische Kaffeetafel gibt es im Haus Rüden.

Dieser beliebte Rundwanderweg ist zwar ein wenig anspruchsvoll (gleich zu Anfang geht es eine Weile steil bergauf), es lohnt sich jedoch jeder Schritt durch diese einzigartige wildromantische Landschaft mit wunderschönen Blicken hinab auf die hier sehr wild verlaufende Wupper. Und schließlich, im Tal der Wupper angekommen, findet man in dem kleinen Ort Rüden gleich zwei typisch bergische Ausflugs-Restaurants, die buttrige Waffeln und die traditionelle Kaffeetafel anbieten.

Der Heimweg verläuft meist auf Schotter- oder Asphaltwegen ohne größere Steigungen. Da braucht man sich beim Waffelessen auf halber Strecke nicht zurückzuhalten, denn das ist hier besonders gut und üppig. In beiden urigen Fachwerkhäusern, dem etwas kleineren Restaurant Rüden, sowie dem beliebten Ausflugsziel Gaststätte Rüdenstein, kann man - je nach Wetterlage und Saison - besonders schön draußen sitzen und schlemmen.

Die Wanderung: Start der Wanderung ist am Parkplatz Glüder. Kurz vor der Brücke über die Wupper geht es links auf einen Waldweg, den Markierungen des Bergischen Weges folgend.  Der Weg ist steil, schmal und steinig, doch die Blicke nach unten auf die Wupper lohnen sich. Bei Raderhof werden die Höhen erreicht, über Pfade und Holzbrücken erreichen wir die L427. Hinweis: Die Brücke kurz vor der Gaststätte Rüdenhausen, die es an dieser Stelle zu überqueren galt, ist in vielen Karten noch eingezeichnet, allerdings fiel sie 2021 dem Hochwasser zum Opfer. Hier ist ein Umweg über die Brücke am Wupperhof vorgesehen, der sehr steil ist. Es folgen die Ortschaften Untenrüden, wo wir einkehren und Oberrüden, mit seinen restaurierten Fachwerkhäusern entlang der Wupper. Von dem Ort Balkhausen erreichen wir den Balkhauser Weg, der uns kurz vor dem Ziel noch mit einem wunderschönen Halt beschert: Das kleine Museum Balkauser Kotten direkt an der Wupper ist unbedingt eine Rast wert. 

Start/Ziel: Parkplatz Glüder, gegenüber Campingplatz Glüder, Balkhauser Weg Länge: 13,1 km Steigung: ca. 360 Höhenmeter Dauer: 4:30 StundenEine Übersichtskarte der Wanderung finden sie hier.

Waffeln essen: 

Café-Restaurant Haus Rüden, Untenrüden 39, 42657 Solingen, 0212/818658, Öffnungszeiten täglich außer Do. (Ruhetag) von 11.30 Uhr bis 22 Uhr, So. 10 bis 22 Uhr, www.haus-rueden.eatbu.com Bergische Kaffeetafel ab 2 Personen, mit Milchreis, Zimt und Zucker, Schwarz- und Graubrot, Brezeln mit Butter, Käse, Aufschnitt, Rosinenstuten, Pflaumenmus und Quark.  Bergische Waffeln werden klassisch mit heißen Kirschen und Sahne, aber auch saisonal serviert, im Winter mit heißen Zimt-Pflaumen, im Sommer mit Heidelbeeren. 

Gaststätte Rüdenstein, Obenrüden 72, 42657 Solingen, 0212-81 23 14, Öffnungszeiten: Mi – Sa von 11.30 bis 20.30 Uhr, So. und Feiertage von 10 bis 20.3o Uhr, Mo. und Di. geschlossen.Bergische Kaffeetafel „met allem dröm und dran“ kostet 21,50 Euro pro Person, ab 10 Personen 21 Euro. Es gibt auch Bergische Waffeln mit Puderzucker und Kirschen, Milchreis und vielem mehr. www.ruedenstein.de

5. Rund um Schloss Burg: Waffelhaus zum bergischen Löwen

Eine Statur von Engelbert von Berg sitzt auf dem Pferd vor Schloss Burg.

Engelbert von Berg sitzt auf dem Pferd vor Schloss Burg.

Auf 262 Kilometern schlängelt sich der „Bergische Weg“ an allen Beauty Spots des Bergischen vorbei - da darf Schloss Burg in Solingen nicht fehlen. Es gibt mehrere ausgeschilderte Rundwanderwege um die Stammburg der Grafen von Berg, eine der größten Burganlagen in NRW. Zum Abschluss warten Waffeln in unzähligen Varianten von süß bis deftig im Waffelhaus in Burg. Sogar glutenfreie Buchweizenwaffeln und Pizza-Waffeln sowie Bergische Kaffeetafel gibt es.

Wanderung: Wir starten in Unterburg über den ausgezeichneten Wanderweg A3. Bergauf geht es zunächst bis zum Hermann Löns Denkmal hinauf, anschließend weiter auf dem Weg A2 bis zum Ort Glüder. Von hier aus führt der Weg A1 zur Sengbachtalsperre und bergab geht es zurück zum Ausgangspunkt nach Unterburg. 

Start/Ziel: Solingen Unterburg Parkplätze: Burg Brücke, Schloßbergstraße 4 oder Parkplatz Solingen Unterburg, Hasencleverstraße Länge: 10 Kilometer Steigung: 434 Höhenmeter Dauer: rund 3 Stunden Eine Übersichtskarte der Wanderung finden Sie hier

Waffeln essen:

Waffelhaus zum bergischen Löwen, Steinweg 12, 42659 Solingen, 0212 42867, Öffnungszeiten: November bis März Mi – So. und April-Oktober Di – So. alle Tage 11 bis 18 Uhr, Waffeln gibt es in rund 100 Variationen und verschiedenen Teigsorten, darunter auch glutenfreie Buchweizenwaffeln, Bergische Kaffeetafel, waffelhausburg.jimdo.com

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