Restaurant „Sweet Sushi“Süchtig nach Sushi

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Sweet Sushi Restaurant Crunchy Roll

Crunchy Rolls in „Sweet Sushi“.

Ich weiß noch, wie ich bei meinem ersten Besuch in einem Sushi-Restaurant fremdelte. Roher Fisch? In Algen gewickelt? Und dazu gehobelten Ingwer? Da gab es einiges, was mir attraktiver erschien. Und dann die Namen! Was war der Unterschied zwischen Sashimi (Fisch pur), Nigiri (handgerollter säuerlicher Klebereis mit Fisch), Maki (hierbei wird der Reis mit einer Bambusmatte in eine Nori-Alge eingerollt) und California Roll Inside Out (der Reis ist außen)?

Seitdem ist einige Zeit vergangen – heute liebe ich Sushi. Es ist eine der Speisen, die einen sättigt, ohne zu beschweren. Dadurch liegt es ganz im Trend der Zeit, obwohl es gleichzeitig ungemein traditionell ist. Machen wir es kurz: In Köln gibt es keinen besseren Platz, um Sushi zu essen, als das „Sweet Sushi“. Entsprechend rappelvoll ist es hier mittags und abends. Was auch bedeutet, dass der Fisch schnell verarbeitet wird und deshalb frisch ist. Und kaum etwas ist wichtiger bei Sushi. Außer dem Verhältnis von Füllung zu Reis – das hier ebenfalls stimmt.

Crunchy Roll: Sweet Vegi Rolls (8 Stück) // 6,90 Euro Sushi Extreme: Sweet Sushi Roll (Inside-Out-Roll gefüllt mit Gemüsetempura, Ebi, umhüllt von Lachs, mit Spezial-Miso-Sauce) (8 Stück) // 8,50 Euro Grilled Scallops (4 St.)// 5,50 Euro Popeye-Horenso-Salat (Blanchierter Spinat auf Erdnusssauce) // 3 Euro Tori Scampi (2 knusprige Scampi mit Kartoffelstreifen, verfeinert mit Sweet Sushi Sauce) // 3 Euro Sweet Sushi Duck // 8,90 Euro Japanischer Mooncake (2 Stück) // 3 Euro Eis von grünem Tee // 3,50 Euro Sushi-Menu Basic // 10 Euro

Also: Reservieren ist sinnvoll, am besten einen der Plätze an der bei gutem Wetter komplett geöffneten Fensterfront. Oder seitlich am Tresen, um den Sushi-Köchen bei ihrem Hochgeschwindigkeits-Werk über die Schulter schauen zu können. Man sitzt an schwarzen Tischen auf schwarzen Hockern, wenige Blumenbilder und große Schriftzeichen an den kahlen Wänden. Schlicht-elegant.

Für den Beginn bietet sich „Basic“ an, das ein paar Klassiker kombiniert. Das heißt: drei Nigiri, nämlich eins mit Lachs, eins mit Thunfisch, eins mit Aal; sechs Sake Maki (mit Lachs); vier Rainbow Inside-Out-Rolls. Mittags gibt es eine schmackhafte und nicht überwürzte Miso-Suppe dazu. Das ist der Einstieg. Aber da sollte es nicht aufhören. Es gibt so viel zu entdecken. Unter „Sushi Extreme“ finden sich zum Beispiel die frittierten Sushi, Crunchy Roll genannt, großartig knusprig, kein bisschen fettig.

Auf der Karte stehen auch drei japanische Biere und vier belanglose Weine – nichts davon braucht die Welt. Im Sommer dagegen erfrischend: Ice Mint (frische Minze mit Limette, Rohrzucker und Soda).

„Sushi Bar & Grill, Noodlesoup“ steht draußen auf dem Schild, daher gibt es auch Udon-Nudelsuppen oder gegrillte Jakobsmuscheln – für die man woanders locker zehn Euro mehr zahlt, oder „Sweet Sushi Duck“, leider etwas zu trockenes Entenfleisch auf pochiertem Pak Choi und Sojakeimen mit Miso-Sauce sowie herrlich scharfem Kimchi (scharf und würzig eingelegter Chinakohl). Die mit süß-mehliger Rote-Bohnen-Paste gefüllten Mooncakes haben die Konsistenz von Kaugummi – ein eigenartiges Erlebnis. Die sicherere Dessert-Wahl ist das Grüne-Tee-Eis. Aber eigentlich sollte man hier nur Sushi essen. Die Karte rauf und runter. Und genau das will man nach dem ersten Happen.

Fazit: Besseres Sushi findet sich in Köln nicht - und auch deutschlandweit ist das „Sweet Sushi“ spitze.

Bewertung: fünf von sechs Weltküche-Sternen

Sweet Sushi Auf dem Berlich 11, 50667 Köln, 02 21/29 02 69 85 Mo–Sa 11.30–23.00 Uhr, So & Fei 12.00–22.00 Uhr www.fuguz.de/sweet-sushi

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