Rot oder Weiß?Zwei Einkaufstipps und Rezepte für wirklich guten Glühwein

Lesezeit 3 Minuten
GettyImages_AlexRaths_Gluehwein-522522455

Was uns vom Weihnachtsmarkt übrig blieb: Glühwein...

  • Glühwein kann man wunderbar Zuhause genießen. Wie das am besten geht, erklärt unsere Autorin in ihrer Kolumne.
  • Dafür hat Romana Echensperger die richtigen Weine rausgesucht, genau wie passende Würze und Süßungsmittel.

Köln – Dieses Jahr hat uns viel Seltsames beschert, aber aus gutem Grund müssen wir auf viele liebgewonnene Gewohnheiten verzichten. Eine davon sind dieser Tage die Treffen im Advent: Auf prächtig geschmückten Weihnachtsmärkten mit obligatorischem Besuch am Glühweinstand. Gerade übermalt die Wehmut die schemenhaften Erinnerungen an das fürchterlich pappige Zeug – aus schlecht gespülten Tassen, zu horrenden Preisen. Doch bevor die Sehnsucht zu groß wird, kann man sich den Budenzauber in die heimische Küche holen. Damit das auch zu diesem Jahr passt, sprechen wir doch einfach von „Homemade Mulled Wine“ und zwar in „white and red“.

Die wichtigste Zutat ist natürlich der Wein. Der sollte von solider Qualität sein. Überreife, essigstichige oder gar korkende Weine schmecken auch nicht in gewürzter Form. Rotweine sollten nicht zu kräftig im Tannin sein und Weißweine nicht zu säurebetont oder aromatisch. Weine aus roten Rebsorten wie Spätburgunder, Dornfelder, Merlot oder Tempranillo eignen sich, wie weiße Tropfen aus Müller-Thurgau, Silvaner, Weißburgunder oder Trebbiano di Lugana.

Glühwein süßen und würzen 

Gesüßt werden kann mit verschiedenen Zutaten. Die einfachste Form ist weißer oder brauner Zucker. Die rote Version kann man mit Holundersaft süßen. Übrigens kann man daraus auch prima eine alkoholfreie Variante zaubern. Die weiße Spielart kann mit Blütenhonig oder einem Süßwein wie etwa einer Beerenauslese abgeschmeckt werden. Der ein oder andere hat ein ungeliebtes edelsüßes Erbstück im Keller.

Das könnte Sie auch interessieren:

Dann kann man nach Belieben aromatisieren. Zimt, Gewürznelke, Piment und Sternanis passen gut zu Rotwein, während sich Zitronengras, Ingwer und Koriander neben Zimt und Nelke im Weißwein gut machen. Fruchtige Frische liefern eine Scheibe Orange oder Zitrone. Wer es kräftiger möchte, kann einen Schuss Rum dazugeben. Am besten kocht man den Wein einmal kurz auf, gibt die Gewürze hinein und lässt ihn danach nur noch ziehen. Steht er zu lange zu warm, kocht der Alkohol heraus und der Wein wird bitter.

Glühwein gibt es auch fertig gemischt. Ein Tipp ist der „Heiße Hirsch“, den es in Biomärkten gibt, angenehm fruchtig und samtig, nicht überwürzt und nicht zu süß. Ebenso gibt es fertige Gewürzmischungen. Besonders edel und raffiniert ist die hier Empfohlene. Ein schönes Geschenk für alle, die Weihnachtsmärkte besonders vermissen.

Weisser Glühwein Gewürzmischung / ab 7,90 Euro - www.pfeffer-sackundsoehne.de

Heißer Hirsch/Glühwein /4,15 Euro – verfügbar in Biomärkten wie Denn’s oder Alnatura.

Rezeptur für Homemade Mulled Wine

Glühwein schmeckt am besten hausgemacht

Die exzellente Qualität eines „Homemade Mulled Wine“ kann tröstlich sein – besonders in diesen Zeiten. Mit der Gewissheit: Nächstes Jahr wird wieder geselliger sein und wir werden uns wiedertreffen zu herrlich pappigem Glühwein. 

Roter Glühwein, für 2 Personen

150 ml Rotwein 100 ml Holundersaft 2 EL brauner Zucker 1/2 Stange Zimt 2 Gewürznelken 1/2 Sternanis 2 Scheiben Orange 

Weißer Glühwein, für 2 Personen

200 ml Weißwein 50 ml Orangensaft 2 EL Blütenhonig 1 Stück Orangenschale 1 Stück Zitronenschale ½ Stange Zimt, 2 Nelken, Messerspitze Koriander, 1 kleine Scheibe Ingwer und etwas Zitronengras 

Wein kurz aufkochen, Gewürze dazugeben und danach nur noch ziehen lassen. Steht der Glühwein zu lange zu warm, kocht der Alkohol heraus und der Wein wird bitter. 

KStA abonnieren