Es bleibt warmMit diesen herbstlichen Sorten verlängern Kölner Eismacher den Sommer

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Eishörnchen vor dem Hahnentor auf dem Rudolfplatz in Köln

Mit einem Mohneis von Schmitz vor dem Hahnentor lässt sich der Sommer verlängern.

Eis bleibt beliebt, nur die Geschmäcker ändern sich: Zimt, Mohn oder Kürbis ist jetzt in. Diese herbstlichen Eissorten gibt's in Köln.

Es sind zwar Herbstferien, die Tage aber immer noch sommerlich. Auch die Kölnerinnen und Kölner können den Sommer noch nicht loslassen, denn vor den Eiscafés bilden sich weiter Schlangen. Sonnenbrille auf der Nase und Hörnchen in der Hand scheint der Look dieses Oktobers zu sein. Wer dennoch mit der eigentlichen Jahreszeit gehen will, braucht nicht auf Eis zu verzichten, sondern nur die Geschmacksrichtung ändern: Wir haben herbstliche Eissorten aus Kölner Manufakturen für Sie zusammengestellt. 

Keiserlich

„Je heißer, desto mehr Sorbet“, lautet die Devise von Keiserlich-Geschäftsführer Rainer Winter. Im Umkehrschluss bedeutet seine Faustregel, dass die Geschmäcker im Herbst vermehrt auf Milcheis setzen. Diesen Herbst bietet Keiserlich zum Beispiel die Sorten Walnuss-Bananenbrot, Pflaume-Streusel, Karottenkuchen, Marone-Pekannuss und Honig-Lavendel an.

Rainer Winter sagt, Kinder wie Erwachsene haben meist eine Lieblingssorte. Dennoch setze sich das breitere Sortiment von Keiserlich-kölnischem Eis durch. An fünf Standorten verkauft die Manufaktur in der Saison mehr als 200 verschiedene Sorten. Allerdings nicht alle gleichzeitig. Das Sortiment wechselt täglich, ein wenig Experimentierfreude sollten die Kölnerinnen und Kölner also mitbringen.

Das Keiserlich-Eis gibt es in fünf Läden in Köln, zum Beispiel am Neusser Platz 2 im Agnesviertel jeden Tag von 12 bis 18 Uhr. Eine Kugel: 2 Euro.

Herbstliche Eissorten: Walnuss-Bananenbrot bei Keiserlich im Agnesviertel. Eisverkäufer: Malik Lassou.

Herbstliche Eissorten: Walnuss-Bananenbrot bei Keiserlich im Agnesviertel. Eisverkäufer: Malik Lassou.

Schmitz

Auf der Aachener Straße ist die Bar Schmitz zu fast jeder Tages- und Nachtzeit eine beliebte Anlaufstelle für Eis-Fans. Die Schlangen bilden sich hier auch gerne mal zu späterer Stunde. Nach dem Restaurant-Besuch ist ein cremiges Dessert von Schmitz auf die Hand ein leckerer Ausklang des Abends.

Zu dieser Jahreszeit bietet sich Pavot, das Mohn-Eis, besonders an. Ohne Marzipan-Zusatz, wie es sonst meist zu finden ist, konzentriert sich Schmitz ganz auf den nussigen Geschmack der kleinen Samen. Ein Tipp, falls es nach dem Eis doch noch nicht nach Hause gehen sollte: Einmal das Lächeln auf schwarze Pünktchen zwischen den Zähnen checken. Pavot von Schmitz ist dieses Risiko allerdings wert.

Die Bar Schmitz, Aachener Straße 34, mit großer Eistheke ist Montag bis Freitag ab 16 Uhr und am Wochenende ab 12 Uhr geöffnet. Eine Kugel: 2 Euro.

Il Gelato di Ferigo

Die Sorte Mohn gibt es seit Mittwoch auch bei Il Gelato di Ferigo. Geschäftsführer Matteo Specchio ist das ganze Jahr über experimentierfreudig, 700 Sorten kreiert er von Februar bis zum 30. Oktober, seiner Eissaison. Für den Herbst hat Il Gelato Feigen-, Granatapfel- und ein dunkles, zimtiges Pflaumensorbet im Angebot. Auch ein Datteleis und die Sorte Kürbis mit Amarettini hat es in Specchios Auslage geschafft. Und jeden Sonntag gibt es bei Il Gelato Maronen-Eis.

Über aktuelle Sorten informiert Il Gelato die Ferigo auf Facebook und Instagram, der bunte Feed der zahlreichen Eiskreationen macht schon vor dem Besuch richtig Lust auf eine leckere Kugel (oder auch mehrere), egal zu welcher Jahreszeit. Il Gelato di Ferigo in der Goltsteinstr. 32 in Bayenthal mit saisonal wechselnden Fruchtsorten ist Dienstag bis Sonntag von 12.30 Uhr bis 20.30 Uhr geöffnet, Montag ist Ruhetag. Eine Kugel: 1,70 Euro.

Ais

Nach den Herbstferien, am 15. Oktober, stellt auch die Kölner Manufaktur Ais auf ihr herbstlicheres Sortiment um. Statt 42 gibt es dann noch 25 Sorten, dafür aber den ganzen Winter lang. Darunter ist ein Kürbiseis, der Klassiker zu dieser Jahreszeit. „Der Renner des vergangenen Herbstes war die Sorte Zimt“, sagt Gründer Fabian Spangenberg und sie kommt auch 2023 zurück in die Theke. Auch Mandel-Marzipan als vegane Sorte wird dabei sein.

Im späteren Herbst passt Ais das Angebot noch einmal leicht an. Dann wechselt der Geschmack Cookie-Dough zu einem weihnachtlicheren Keksteig: Spekulatius. Dazu kommt auch Rotwein-Pflaume. Bei Ais gibt es nicht nur besondere Sorten, auch ein ungewohntes Preissystem, denn die Kundschaft zahlt nach Gewicht. Es ergeben sich ähnliche Preise wie in anderen Eisdielen.

Die Manufaktur Ais in der Bonner Str. 10 ist Dienstag bis Sonntag von 13 bis mindestens 21 Uhr geöffnet. Abgerechnet wird über das Gewicht. Es kann auch eine mobile Theke gemietet werden.

Zwei Männer mit je einem Becher und einem Hörnchen bunter Kugeln Eis in der Hand.

Die Brüder Fabian (links) und Simon Spangenberg gründeten 2022 die Kölner Eismanufaktur ais.

Der Eisknabe

Die Bergamotte ist eine seltene Zitrusfrucht, die ab November geerntet wird. Dass ihr saurer Geschmack auch in Kombination mit süßem Eis taugt, beweist der Eisknabe in Lindenthal. Wer im Herbst in Köln bleibt, kann sich mit der Sorte Bergamotte zumindest geschmacklich wie in einem spätsommerlichen Italien-Urlaub fühlen, denn fast ausschließlich dort wird die Frucht angebaut. Sie wächst am besten an der Mittelmeerküste Kalabriens, tief im Süden des Landes.

Der Eisknabe hat neben der Sorte Bergamotte eine kleine Auswahl an selbstgemachtem Eis. Der Blick auf die Auslage durch das große Fenster zum Lindenthalgürtel lockt Passanten auch spontan auf eine Eis-Auszeit hinein. 

Eisknabe, Lindenthalgürtel 105, ist Montag von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Dienstag bis Freitag bis 18.30 Uhr, Samstag von 13 bis 18.30 Uhr und Sonntag von 13 bis 19 Uhr geöffnet. Eine Kugel: 1,90 Euro.

Casa Vecchio

Im vorangeschrittenen Herbst ist ein bestimmter Duft nach und nach intensiver wahrnehmbar: Zimt. Das Gewürz läutet schon fast den Winter ein, lässt sich dennoch wunderbar mit Eis kombinieren. „Aus allem, was sich pürieren lässt, kann man auch Eis machen“, sagt Carsten Klopfer, Eismacher bei der Manufaktur. Diese Philosophie schließt mehr ein als aus. Und so bietet Casa Vecchio ein Zimt-Eis aus Kölner Herstellung an.

Die Manufaktur hat keinen eigenen Salon, dafür ist ihr Eis zu Hause genießbar. Auch größere Mengen können aus eigenen Truhen in Supermärkten der Stadt gekauft oder per Flaschenpost nach Hause bestellt werden. Wer rechtsrheinisch wohnt, hat eine weitere Option: Beim Lagerverkauf in Porz-Westhoven gibt es die Schalen ein wenig günstiger. Hier kostet der 125-Milliliter-Becher 3 Euro statt der 3,20 Euro im Onlineshop. 500 Milliliter kosten vor Ort 5 Euro, online 6,80 Euro.

Casa Vecchio verkauft das Eis aus dem Lager in der Armand-Peugeot-Str. 2 in Köln-Westhoven während der Produktionszeiten von Montag bis Freitag, 9 bis 16 Uhr. 

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