Schmeckt's Frau Floß?Im „Nennillo“ gibt es die perfekte neapolitanische Pizza

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Gennaro Antonio di Fiore ist der Pizzabäcker im Nennillo. 

Köln – Gennaro Antonio di Fiore – bei diesem Namen darf man ungeniert an Käsefäden und duftenden Hefeteig denken. Der Neapolitaner ist Pizzaiolo, also Pizzabäcker in der Antica Pizzeria Nennillo, der ersten neapolitanischen Pizzeria von Köln. Seit 2016 betreiben er und sein Chef Riccardo Amatulli kulinarische Aufklärung. Noch bis vor wenigen Jahren hatten die meistens Deutschen eine simple Pizza-Definition: rund, flach, knusprig, Tomate, Käse, Ende. Das fasst nach wie vor das Wichtigste zusammen, allerdings hat die Wertschätzung zugenommen.

„Pizza ist nicht nur Teig"

„Pizza ist nicht nur Teig, nicht nur Mittagessen. Pizza ist Gourmet geworden,“ Gennaro lächelt stolz. Gourmet, also Feinschmecker, ist mir etwas zu elitär, ich freue mich einfach über den Erfolg von kulinarischer Aufklärung. Wenn deutsche Mittagstischler den Unterschied zwischen römischer und neapolitanischer Pizza kennen, wenn sie anstelle von Gouda-Käse plötzlich Wert auf Fior di Latte legen und nicht länger Brokkoli mit Hollandaise als Belag wählen, sondern Marina. Weil es besser schmeckt, die Zutaten von besserer Qualität sind und es ihnen nicht mehr egal ist, woher der gepresste Putenschinken stammt. Es geht um Respekt vor dem Produkt, vor dem Erzeuger – und den eigenen Geschmacksknospen.

Seit 2017 gehört die Kunst des Pizzabackens zum immateriellen Weltkulturerbe. Das beinhaltet auch die Herkunft der Zutaten. Das kleine Einmaleins im Nennillo: Tomaten, Käse, Mehl, Hefe, Olivenöl, selbst der Steinofen kommt aus Kampanien, die Region rund um Neapel, der Geburtsstadt der Margherita. Die Sinfonie aus luftigem Hefeteig, fruchtig süßen Tomaten, cremigem Fior di Latte, intensiv duftendem Basilikum und leicht herbem Olivenöl ist gefällig und komplex zugleich. Gibt es irgendjemanden, der diese Kombination nicht mag?

Dieser simple, geniale Bausatz wird im Nennillo perfektioniert. Pecorino Romano ist ein köstlicher salziger Hartkäse aus Schafsmilch, der streng genommen, nichts auf einer neapolitanischen Pizza verloren hat. Dieser magische Käse bringt Tiefe und natürlich umami, ein absoluter Suchtfaktor.

Das könnte Sie auch interessieren:

Noch mehr fantastische Pizza – weitere Filialen in Planung

Grundsätzlich gilt bei neapolitanischer Pizza: Weniger ist mehr. Viel Belag ist nicht vorgesehen. Im Nennillo stehen dennoch (zum Glück) 15 verschiedene Pizzen auf der Karte. Wunderbare Kombinationen wie Provolone mit Mortadella und Pistazien oder geräucherter Fior di Latte mit Sardellen und Rübstiel, Salsiccia mit Rübstiel, Parmigiano Reggiano und Knoblauch oder die verrucht-geniale Carbonara mit Eiern, Guanciale, reifem Parmesan und schwarzem Pfeffer. Die beste Nachricht zum Schluss: Nennillo möchte größer werden. Zu den zwei Filialen in der Kölner Südstadt und in Bonn soll eine dritte hinzukommen. Möge das neapolitanische Imperium wachsen und die frohe Pizza-Kunde weiter verbreiten.

Fazit: Die perfekte neapolitanische Pizza! Bewertung: Sechs von sechs Spitzen

Antica Pizzeria Nennillo, Severinswall 22, 50678 Köln, Öffnungszeiten: täglich 11-23 Uhr, Facebookseite

Julias Auswahl

Regina Margherita // Tomaten, Basilikum, Fior die Latte, Pecorino, Olivenöl // 8,50 Euro

Bufalina // rote und gelbe Tomaten, Büffelmozzarella, Basilikum, Pecorino Romano, Olivenöl // 13,50 Euro

Quattro Vegani // Tomaten, Ofenpaprika, Babymangold, Artischocken, Mandelparmesan, Cashew-Ricotta, Olivenöl // 12,90 Euro

Carbonara // Eier, Fior di Latte, Guanciale , zwei Jahre alter Parmesan, schwarzer Pfeffer // 12 Euro 

KStA abonnieren