200 zusätzliche PlätzeNeue Unterrichtsräume für zwei Kölner Schulen

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt (13)

Schulneubau der Stadt Köln in Poll.

Köln – In Poll sind für gleich zwei Schulen neue Unterrichtsräume entstanden. Auf einem weitläufigen Grundstück östlich der Siegburger Straße sind für die „Förderschule Geistige Entwicklung Auf dem Sandberg“ ein Erweiterungsbau und für die Janucz-Korczak-Grundschule, die ihr Hauptgebäude an der Straße Am Altenberger Kreuz hat, eine Zweigstelle mit Sporthalle geschaffen worden. Am Mittwoch haben Vertreter der Stadt und Gruppenleiter Rolf Honecker von Züblin als beauftragtem Totalunternehmen die betriebsbereiten Gebäude vorgestellt.

Zweimal rund 23 Millionen Euro sind investiert worden; die Bauzeit betrug jeweils 24 Monate. Für die Förderschule laufen die letzten Bauarbeiten: Das Gelände an der Buswendeschleife, das zugleich als Außenanlage dient, wird fertiggestellt, und aus früheren Klassenzimmern werden Übergangsräume zwischen Bestands- und Neubau gemacht. Mit beiden Projekten werden nach Angaben der Stadt 100 Schulplätze baulich gesichert und bis zu 200 zusätzlich geschaffen. Züblin hat im Auftrag der städtischen Gebäudewirtschaft den größten Teil der Planungsleistungen und sämtliche Bauaufgaben übernommen.

Nachhaltige Gebäudetechnik

In den zwei Gebäuden wird der überwiegende Teil des Wärmebedarfs aus Quellen wie Sonneneinstrahlung und Abwärme gedeckt. Auf den Dächern befinden sich Biotope und Fotovoltaikanlagen. Bei der Konzeption des dreigeschossigen Erweiterungsbaus der Förderschule sei die Schulgemeinde wegen des speziellen Bedarfs der 220 Schülerinnen und Schülerinnen besonders intensiv beteiligt worden, bis in Details hinein, sagte Anne Lena Ritter, Leiterin des Amtes für Schulentwicklung. Als Beispiel nannte Claudine Bick-Kiszio, Projektleiterin bei der Gebäudewirtschaft, die Farbgebung der Fußböden; manche Farben wirkten auf sehr sensible Schüler zu grell.

Neuer Inhalt (13)

Neubau zur Erweiterung der Förderschule.

Alles ist darauf angelegt, die räumliche Orientierung zu erleichtern. Im Parterre untergebracht sind das Foyer, die Aula sowie Fach- und Nebenräume. Im ersten und zweiten Obergeschoss ist außer Klassenräumen, Pflegebädern und Psychomotorik-Räumen Platz für die Verwaltung und die Zimmer der Lehrkräfte. Alles wirkt großzügig, etwa der helle Raum mit Spiegeln, Duschecke und  gefliestem Wasserbecken, in dem Schüler Körpererfahrungen trainieren können, oder der Hof mit Spielplatz, Bäumen und Beeten. Der Einzug hat schon begonnen. 

Die zweizügige Dependance der Grundschule grenzt an die Außenanlage des Ensembles der Förderschule. Einen Bereich des Hofs teilen sich beide Schulen, sodass sich hier Kinder mit und ohne Behinderung begegnen können. In der Mitte des zweigeschossigen Gebäudes, in dem 200 Kinder unterrichtet werden sollen, öffnet sich eine Galerie mit blauen, grünen und gelben Elementen im Glasdach, die bei Sonneneinfall für ein Farbenspiel sorgen. Im Erdgeschoss befinden sich das Foyer mit dem Pädagogischen Zentrum, die Aula, das Medienzentrum, der Musikraum und die Mensa. Daran schließen sich die Mehrzweckräume des Ganztags- und Kreativbereichs sowie die Sporthalle an.

Gemeinsames Lernen

Im Obergeschoss gibt es neben Verwaltungstrakt und Aufenthaltsbereich für die Lehrer und Lehrerinnen zwei Unterrichtsbereiche, die – wie auch eine Zone  im Untergeschoss – nach dem Konzept einer Clusterschule gestaltet sind. Mehrere Klassenräume sind um eine Art Forum gruppiert. Dort können Gruppen aus Schülern verschiedener Klassen lernen, alle Kinder zum Plenum zusammenkommen oder andere Aktivitäten stattfinden. Dies soll ein flexibles Arbeiten und stärkt das Gemeinschaftsgefühl ermöglichen. „Als Kommune können wir dazu beitragen, das Lernen zu verändern“, so Ritter. Statt herkömmlicher Tafeln gibt es Smartboards. In allen Schulneubauten würden nur noch digitale Tafeln verwendet, sagte Petra Rinnenburger, technische Betriebsleiterin der Gebäudewirtschaft.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die beiden Neubauprojekte gehören zum ersten von zwei „Maßnahmepaketen Schulbau“, die mit General- oder Totalunternehmen in einem beschleunigten Verfahren umgesetzt werden. Das erste, 2017 vom Stadtrat beschlossene Paket, das so gut wie abgearbeitet ist, sieht vor, rund 8000 Schulplätze zu sichern beziehungsweise zu schaffen. Mit Beginn des neuen Schuljahrs werden alle bereitstehen. Das zweite, später beschossene Paket umfasst circa 14.000 Schulplätze.

KStA abonnieren