Ausgleich für DienstflügeStadt Köln zahlt 10.000 Euro an Atmosfair

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Atmosfair

Nach Mallorca in den Urlaub fliegen – das ist in den Sommerferien möglich.

Köln – Als eine Art ökologische Wiedergutmachung für Dienstflüge von Ratspolitikern und Beschäftigten der Verwaltung zahlt die Stadt 10.000 Euro an die gemeinnützige Organisation Atmosfair. Die in Berlin ansässige Gesellschaft fördert in Entwicklungsländern Vorhaben zum Klimaschutz.

„Nach Auswertung der Rückmeldungen aller Dienststellen wurden bei den durchgeführten Flügen in 2019 insgesamt 405.108 Kilogramm Kohlenstoffdioxid verursacht“, teilt Stadtdirektor Stephan Keller dem Rechtsausschuss des Rates mit. Daraus ergebe sich ein Kompensationsbeitrag in Höhe von 9317,48 Euro. CO2 ist eines der bedeutendsten Treibhausgase und trägt erheblich zur Erwärmung der Atmosphäre bei.

CO2-Ausstoß entspricht 815 Flügen

Ziele und Anzahl der Flugreisen städtischer Bediensteter und Politiker sind der Mitteilung Kellers nicht zu entnehmen. Legt man durchschnittliche Werte zugrunde, lässt sich ausrechnen, dass der angegebene CO2-Ausstoß insgesamt 815 Flügen von Köln nach Berlin und zurück entspricht.

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Die Ausgleichszahlung erfolgt aufgrund eines Ratsbeschluss vom Februar 2019. Damit sollen Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern finanziert werden, die zur Verringerung des CO2-Ausstoßes beitragen. Insgesamt will die Stadt eine runde Summe von 10.000 Euro an Atmosfair spenden; eben dieser Betrag war im Haushalt für das Jahr 2019 vorgesehen. Die Stadtverwaltung erhalte dafür eine Spendenbescheinigung sowie ein Zertifikat.

Geld für drei Projekte

Derzeit würden drei Vorhaben von Atmosfair besonders berücksichtigt, so Keller. Dazu zähle der Bau von Kleinbiogasanlagen für Haushalte im ländlichen Nepal. In Indien fördert die Berliner Organisation zwei Biomassekraftwerke. Dort wird mit Ernteresten Strom produziert.

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Tausende Kleinbauern beliefern die Werke mit ihren Abfällen aus der Ernte. Damit die Bauern, die selten über ein Transportmittel verfügen, den Brennstoff nicht über weite Strecken selbst zu den Kraftwerken bringen müssen, sind Sammelzentren im Umkreis von 50 Kilometern um das Werk eingerichtet. In dem afrikanischen Staat Ruanda geht es darum, den Menschen zu besseren Öfen zu verhelfen, die beim Kochen um bis zu 80 Prozent weniger Holz verbrauchen als die herkömmlichen Feuerstellen.

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