Nach Sprengung in Köln-SülzBomben sofort entschärfen

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Am 30. Januar wurde in der Baugrube vor der Kirche Johannes XXIII. in Sülz eine Bombe entdeckt.

Am 30. Januar wurde in der Baugrube vor der Kirche Johannes XXIII. in Sülz eine Bombe entdeckt.

Die Bezirksregierung Düsseldorf hat die Vorgehensweise nach dem Fund einer Bombe mit einer neuen Verfügung verschärft. Demnach müssen unmittelbar nach dem Fund Maßnahmen für die Entschärfung anlaufen – also auch die Absperrung des Fundorts und die Evakuierung. Die Verfügung wurde Mitte Januar an die Kommunen versandt. „Sie soll dem Eindruck, dass von Bomben mit konventionellen Aufschlagzündern keine unmittelbare Gefahr ausgeht, entgegenwirken“, sagt William Wolfgramm, Sprecher der Bezirksregierung. Er betont, dass von allen Fliegerbomben eine erhebliche Gefahr ausgeht – unabhängig vom jeweiligen Zünder.

Ausnahmen weiterhin möglich

„Eine Verschiebung der Entschärfung kommt nur in gravierenden Ausnahmefällen in Betracht.“ Ein solcher Ausnahmefall war beispielsweise die Räumung der Riehler Heimstätten im Juli 2010. Damals war eine 20-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg am Rheinufer in Riehl entdeckt worden. Die Evakuierung der 1400 Senioren dauerte 18 Stunden.

Zu der neuen Verfügung sagt Robert Kilp, Leiter des Kölner Ordnungsamts: „Wir haben uns eigentlich immer schon sofort nach einem Bombenfund mit der Bezirksregierung in Verbindung gesetzt, alle Maßnahmen so schnell wie möglich eingeleitet.“ Das Problem, das künftig auch nachts Menschen ihre Wohnungen verlassen müssten, sieht er nicht. „Die Blindgänger werden meistens tagsüber bei Bauarbeiten entdeckt.“ Dass sich die Evakuierungen bis in die Nacht hinein ziehen, wird aber nicht ausbleiben. Vor allem, wenn so viele Menschen in Sicherheit gebracht werden müssen wie beim jüngsten Bombenfund am 30. Januar in Köln-Sülz – 5000 Anwohner waren betroffen.

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