Das Förderprogramm „Talent-Campus“ der VHS Köln unterstützt Kinder aus benachteiligten Familien in Kreativität und Bewegung.
Ferienprogramm für KinderZweiter „Talent-Campus“ in Chorweiler

Auf dem „Talent-Campus“ können Kinder auch kreative Kurse besuchen.
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Breakdance, Zirkusartistik, Cheerleading oder Skateboardfahren – vor allem die Bewegungsangebote sind beliebt beim „Talent-Campus“ der Volkshochschule (VHS) Köln, der zum zweiten Mal in Folge an der Henry-Ford-Realschule in Chorweiler stattfindet. Aber auch kreative Kurse wie Graffiti, Manga-Zeichnen, Weben, Holzarbeiten, Spieleprogrammierung und Schminken sind gefragt bei den neun- bis 14-jährigen Teilnehmenden. Das vollständig kostenfreie Ferienprogramm läuft in den ersten beiden Wochen der Sommerferien auf dem Gelände und in den Räumen der Schule an der Karl-Marx-Allee.
„Dieses Jahr sind wir mit 160 Anmeldungen aus dem gesamten Stadtgebiet und 16 Kursen komplett ausgebucht“, freut sich Projektleiter Moritz Berg. Über 60 Kinder und Jugendliche kommen aus dem Stadtbezirk Chorweiler, unter den Teilnehmenden werden mehr als ein Dutzend Muttersprachen gesprochen.
Resonanz nicht nur in Chorweiler
Zielgruppe des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ geförderten Projekts sind vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien. „In Köln gibt es das Programm seit 13 Jahren – wir gehören damit zu den Vorreiterstädten bundesweit“, erklärt Berg, der seit 2017 den Fachbereich Kulturelle Bildung der VHS Köln leitet und gemeinsam mit einer Kollegin den Talent-Campus koordiniert. „Besonders freut uns das große Interesse in Chorweiler – aber auch aus anderen Stadtteilen kommt starke Resonanz.“
Die Teilnehmenden besuchen vier verschiedene Kurse, die sie während der Campuszeit wechseln. „So erwerben sie vielfältige Fähigkeiten und neues Wissen“, sagt Marie Batzel, Leiterin des Amtes für Weiterbildung und VHS der Stadt Köln.
Künstler vermitteln ihr Wissen an Kinder
Die rund 22 Betreuerinnen und Betreuer tragen maßgeblich zum Erfolg bei. Neben Auszubildenden der Stadt Köln sind pädagogische Fachkräfte aus der Offenen Ganztagsbetreuung sowie Künstlerinnen und Künstler beteiligt, die ihre Leidenschaft und ihr Fachwissen in die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen einbringen.
Das Konzept wird bis 2027 mit jährlich rund 100.000 Euro gefördert. Die Teilnahme junger Menschen aus einer Geflüchtetenunterkunft in Chorweiler stärkt die integrative Wirkung des Programms. Die Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Volkshochschul-Verband, der „Lernenden Region – Netzwerk Köln“ und dem kommunalen Integrationszentrum läuft offenbar reibungslos.
„Am wichtigsten ist aber, wie sehr die Kinder und Jugendlichen diese Zeit genießen – unabhängig von ihrer Herkunft probieren sie Neues aus, überwinden Ängste und erleben eine starke Gemeinschaft“, sagt Moritz Berg. Er, Marie Batzel und viele andere hoffen, dass es noch viele weitere Ausgaben des „Talent-Campus“ in Köln geben wird.
Weitere Informationen gibt es unter: www.volkshochschule.de/verbandswelt/projekte/talentcampus