Corona in KölnKliniken müssen Operationen weiter verschieben – und warnen vor Folgen
Köln – Die Kölner Kliniken sind aufgrund der Corona-Lage weiterhin gezwungen, planbare Operationen zu verschieben. „Als Folge der jetzt fast einjährigen Entwicklung sind viele Operationen seit Monaten überfällig“, sagt Prof. Horst Kierdorf, klinischer Direktor der städtischen Kliniken. Als Folge nennt er die „erhebliche Einschränkung der Lebensqualität“ vieler Patienten. Im schlimmsten Falle drohe „eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes – etwa bei einer neuen Tumorerkrankung.“
Bis zu 40 Prozent der Operationen abgesagt oder verschoben
Im Frühjahr 2020 waren alle Kliniken angewiesen, planbare Operationen zu verschieben, um auf den Intensivstationen Platz für Covid-Patienten zu schaffen. „Diese Entscheidung wurde zwar im Sommer 2020 aufgehoben, dennoch halten wir weiterhin vermehrt Bettenkapazitäten im Intensivbereich vor“, sagt Kierdorf – auch, „weil wir die wichtigste Anlaufstelle für viele akute Notfälle nicht nur im Kölner Rechtsrheinischen sind.“
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Im Sommer sei die Belegung in der Spitze um 40 Prozent reduziert worden. Dies betraf laut Kierdorf nur verschiebbare Eingriffe. Eine zwischenzeitliche Entspannung sei „durch die zweite Welle im Herbst und Winter konterkariert“ worden. Immerhin steige die Belegung durch Nicht-Covid-Patienten seit Mitte Januar wieder an. Der Rückstau bleibe riesig. Zur absoluten Zahl der in die Zukunft verschobenen und abgesagten Operationen machten die städtischen Kliniken auf Nachfrage keine Angabe.
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Corona-Krise: Auch die Uniklinik muss Operationen reduzieren
Die Entwicklung an der Kölner Uniklinik verlief ähnlich. Mit Blick auf den Winter sagt Pressesprecher Timo Mügge: „Alle Fachbereiche der Uniklinik Köln haben ihre Leistungen um 20 Prozent reduziert, um zusätzliche Kapazitäten für Covid-Patienten zu schaffen.“ Dies gelte für den stationären und den ambulanten Bereich.
Seit knapp zwei Wochen konnte „die Auslastung wieder schrittweise erhöht werden, sofern dies unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln möglich ist“, so Mügge. Eine Reduzierung der Leistung mit Blick auf eine mögliche dritte Welle erfolge „bei Bedarf“. Wie viele vorgesehene Operationen aufgrund der Corona-Lage insgesamt abgesagt wurden, teilte auch die Uniklinik nicht mit.