Corona-Mutationen in KölnKrankenhaus-Träger rechnet mit weiteren Fällen

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Kinder sollen nur im Notfall in Kindertagesstätten betreut werden. Doch der Bedarf wächst. (Symbolfoto)

Köln – In Köln wurden bisher (Stand Freitag) 67 Fälle von mutierten Coronaviren festgestellt. Nach Angaben der Stadt handelt es sich dabei in 54 Fällen um die britische und in 13 Fällen um die südafrikanische Variante. Erstmals war die britische Virus-Mutation zu Beginn des Jahres in Köln nachgewiesen worden. Der erste Fall in einer Kita ist dem Gesundheitsamt am Montag bekanntgeworden. Er liegt bereits zwei Wochen zurück.

Wie viele Kitas sind in Köln von mutierten Coronaviren betroffen?

In vier Kölner Kindertagesstätten sind insgesamt sechs Fälle der hoch ansteckenden britischen Mutation nachgewiesen worden. In einer Kita wurde laut Stadt zwar eine Erzieherin positiv getestet, sie sei aber im „infektiösen Zeitraum“ nicht in der Einrichtung gewesen. Um welche Kitas es sich handelt, teilte die Stadt aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht mit.

Welche Kölner Einrichtungen sind noch betroffen?

In einer Unterkunft für Geflüchtete wurden Fälle der südafrikanischen Variante festgestellt. Außerdem wurden in zwei Kölner Krankenhäusern Menschen positiv auf die britische Mutation getestet. Die Stadt machte keine Angaben zur genauen Anzahl und dazu, welche Kliniken betroffen sind. Auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigte eine Sprecherin der Stiftung der Cellitinnen, dass es „sehr wenige Fälle“ in einer der Einrichtungen gebe. Die Stiftung betreibt unter anderem das St. Hildegardis Krankenhaus in Lindenthal und das St. Agatha Krankenhaus in Niehl.

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Wie wurden die Mutationen entdeckt?

Der erste Fall in einer Kita ist nach Angaben der Stadt aufgefallen, nachdem ein Elternteil eines Kindes positiv auf das mutierte Virus getestet worden war. Dieser Fall ist noch auf einen der aufwendigen Sequenzierungstests zurückzuführen: Dabei müssen nach den Vorgaben des Landes stichprobenartig fünf bis zehn Prozent aller positiven Coronatests vorgenommen werden. Dass nun weitere Mutationen in anderen Kölner Einrichtungen entdeckt wurden, liegt dem Gesundheitsamt zufolge daran, dass seit gut einer Woche in Köln jeder positive PCR-Test automatisch auch rückwirkend auf mutierte Coronaviren untersucht wird. Deshalb entstehe mitunter eine zeitliche Verzögerung bis zur Meldung.

Was ist so gefährlich an den Mutationen?

Nach bisherigen Erkenntnissen ist die britische Mutation nicht tödlicher als der ursprüngliche Covid-19-Erreger. Aber laut Behörden in Großbritannien ist die Variante bis zu 70 Prozent ansteckender.

Wie will man eine weitere Ausbreitung der Mutationen verhindern? „Das Gesundheitsamt berät alle betroffenen Einrichtungen intensiv, wie sie sich noch besser vor der aggressiven Virus-Mutante schützen können“, sagte eine Stadtsprecherin. Zudem werde die Kontaktnachverfolgung „strenger“ überwacht. Patienten und Kontaktpersonen müssten aktuell nach einer Empfehlung des Landeszentrum für Gesundheit vor Beendigung der Quarantäne negativ getestet sein, so die Sprecherin.

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Welche Rolle spielen die Mutationen für die Kitas?

Laut Gesundheitsamt seien die mutierten Viren von außen überwiegend von Erwachsenen in die Kitas mitgebracht worden. In NRW sind – anders als in anderen Bundesländern – alle Kitas mit reduziertem Betreuungsumfang geöffnet. In den 700 Kölner Kitas haben die 10.000 Mitarbeiter in den kommenden sechs Wochen alle 14 Tage die Gelegenheit, sich testen zu lassen. Die Tests werden eigenständig von den Beschäftigten durchgeführt. Es handelt sich um PCR-Tests, die in Form einer Gurgelprobe erfolgen.

Was bedeuten die Virus-Mutanten für die Krankenhäuser?

„Das Auftreten der Mutation sorgt bei uns nicht für Verunsicherung oder Besorgnis“, sagte die Sprecherin der Cellitinnen. „Alle Covid-Patienten werden bei uns ohnehin isoliert. Ob sie jetzt das mutierte Virus tragen oder nicht – es ändert sich nichts im Umgang mit ihnen.“ Die Hygiene-Standards in den Krankenhäusern seien sehr hoch, zudem gelte in den Häusern bereits ein Besuchsverbot. „Wir werden sehen, was die nächsten Tage bringen. Wir rechnen damit, dass es in weiteren Kliniken Fälle von mutierten Coronaviren gibt.“

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