EinwohnerrekordKöln wächst durch Zuwanderung – Geburtenzahl im Minus

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Menschen flanieren auf der Kölner Schildergasse.

Die Kölner Bevölkerung ist im vergangenen Jahr deutlich angewachsen.

Köln meldet nach zwei Jahren Bevölkerungsrückgang jetzt einen neuen Einwohnerrekord. Das hat vor allem einen Grund.

Köln wächst wieder: Nachdem die Einwohnerzahl zwei Jahre in Folge gesunken ist, ging die Kurve im Jahr 2022 wieder deutlich nach oben. Sie erreicht sogar einen neuen Rekordwert. Damit liegt Köln im Trend der anderen deutschen Großstädte: München zum Beispiel legte sogar um 1,7 Prozent an Bevölkerung zu.

Zu verdanken ist dieses Wachstum einem deutlichen Anstieg der Zuzüge – vor allem aus anderen Ländern. Noch nie zogen nach Angaben der Stadt so viele Menschen aus dem Ausland in einem Jahr nach Köln. Gleichzeitig sank die Zahl der Geburten in Köln auf den tiefsten Stand seit zwölf Jahren. Ein Blick in die umfangreiche Statistik offenbart interessante Trends.

Bevölkerungsentwicklung/Einwohnerzahl: Insgesamt hat die Stadt aktuell 1,092 Millionen Einwohner. Im vergangenen Jahr zogen 66.362 Menschen neu nach Köln. Gleichzeitig zogen 53.186 Menschen aus der Stadt weg. Das entspricht bei den Zuzügen einem Plus von mehr als 40 Prozent. Im Wanderungssaldo – also der Gegenüberstellung von Zu- und Wegzügen – bedeutet es ein Plus von 13.176 Menschen. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 verlor die Stadt im Saldo noch 9592 Einwohnerinnen und Einwohner. Der Anteil der Neubürger aus dem Ausland stieg dabei besonders stark: 27.969 Menschen kamen aus anderen Ländern nach Köln. Auch das ist ein neuer Rekord. Allein aus der Ukraine kamen kriegsbedingt rund 40 Prozent davon – insgesamt mehr als 11.000 Personen.

Geburten und Sterbefälle: Bemerkenswert ist, dass die Zahl der Sterbefälle erstmals seit 2013 in Köln höher liegt als die Zahl der Geburten. Nie in den vergangenen Jahren kamen in Köln so wenig Babys zur Welt wie 2022. Mit 9811 Geburten waren es 1316 weniger als im Jahr davor. Das entspricht einem Minus von deutlich über zehn Prozent.

Von den neu nach Köln gezogenen Kölnerinnen und Kölnern gehörte der mit Abstand größte Anteil zu der Altersgruppe 18 bis 30 Jahre. Bezogen auf die Kölner Bevölkerung entfallen aktuell 60 Prozent auf die Altersgruppe der 18- bis unter 60-Jährigen. 16 Prozent sind unter 18 Jahren und knapp ein Viertel über 60 Jahre alt. Dabei sind mehr als die Hälfte der Kölner Haushalte Ein-Personen-Haushalte. Das ist der höchste Wert seit fünf Jahren. In den Haushalten mit Kindern leben in knapp über der Hälfte ein Kind. 37 Prozent der Kölner Familien haben zwei Kinder, zehn Prozent drei Kinder. Der Anteil der Familien, die vier oder mehr Kinder haben, liegt bei drei Prozent.

Der Prozentsatz der Kölner mit Migrationshintergrund steigt stetig und liegt aktuell bei 41,5 Prozent. Als Menschen mit Migrationshintergrund gelten nicht deutsche Staatsangehörige, aber auch eingebürgerte Deutsche und deutsche Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die mindestens ein Elternteil mit Migrationshintergrund haben. Unter den Nichtdeutschen bilden Menschen aus der Türkei mit 22 Prozent die größte Gruppe.

Alterstruktur in Kölner Veedeln

Dabei sind die verschiedenen Altersgruppen im Stadtgebiet sehr ungleich verteilt. Von der Gruppe der Kölnerinnen und Kölner über 80 Jahren wohnt die mit Abstand größte Zahl in Lindenthal, gefolgt von Rodenkirchen, Sülz und Zollstock. In der Altersgruppe der bis zu Zweijährigen liegen Mülheim, Nippes und Ehrenfeld vorne. Auch bei der Gruppe der sechs- bis 14-jährigen Schülerinnen und Schüler wohnen die meisten in Mülheim, gefolgt von Kalk und Nippes. Auf den Plätzen folgen Sülz und Ehrenfeld. Das Durchschnittsalter ist in Riehl (48,7), Pesch (47,2) und Rodenkirchen (46,7) am höchsten. Der jüngste Bevölkerungsdurchschnitt findet sich in Kalk (38,4), Ostheim (38,8) und Ossendorf (39).

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