Wie verdienen Musiker heute Geld? Mit dieser Frage beschäftigt sich die neue Episode von „Kölsch & Jot“. Zu Gast: Sänger Roman Lob und Plattenlabel-Boss Jürgen Hoppe.
0,3 Cent pro KlickKölner ESC-Star Roman Lob über die Musikbranche – so verdient er heute sein Geld
Der Kölner Musiker Roman Lob nahm 2012 beim Eurovision Song Contest in Baku als Teilnehmer für Deutschland teil und erreichte mit seinem Song „Standing Still“ einen respektablen achten Platz. Mittlerweile ist er Frontsänger der Kölschrock-Band Stadtrand.
Im „Kölsch & Jot“-Podcast sprach er mit Host Dominik Becker nun über sein Leben als Berufsmusiker und beantwortete auch die Frage, von welchen Einnahmen er eigentlich lebt: „Meine Haupteinnahmequelle sind Live-Auftritte. Alles andere sind Gimmicks. CD-Verkäufe oder Streaming sind dann so der kleinste Teil, der kleinste Groschen.“
Durchschnittlich gibt es für Künstler und Künstlerinnen bei den großen Streaming-Anbietern 0,3 Cent pro Klick. Ein schwindend geringer Wert. Und auch die Zahl der CD-Verkäufe wird immer rückläufiger. „Selbst ich als Musiker höre heute Musik eigentlich nur noch über Streaming“, gesteht Lob.
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Label-Chef Jürgen Hoppe: Keine „große Wertschätzung“
Eine traurige Entwicklung – findet auch Jürgen Hoppe, Chef des Kölner Plattenlabels „Spektacolonia“: „Ich bin der Meinung, dass eine CD eine Sache der Wertschätzung ist. Also mir eine CD zu kaufen und mir das zu gönnen. Ein Song, ein tolles Lied, das man irgendwo streamt und der Künstler dafür 0,3 Cent bekommt, das halte ich nicht für eine große Wertschätzung.“ Sein eigenes Label verzeichne aber immer noch mehr CD-Verkäufe als Streams.
Im Jahr 2018 hat Hoppe „Spektacolonia“ gegründet, Anfang 2020 sorgte die Corona-Pandemie dann allerdings für einen herben Branchen-Rückschlag – keine einfache Situation. Trotzdem hat das Label bis heute bereits fünf Sampler veröffentlicht. „Wir haben auch schon einige junge kölsche Bands unterstützt und auf den Weg gebracht. Da sind wir auch stolz drauf“, sagt Hoppe.