Franz-Geuer-StraßeSPD möchte eine Schule am Siemens-Standort

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Siemens-Gebäude Ehrenfeld

Das Siemens-Gebäude an der Franz-Geuer-Straße/ Stammstraße in Ehrenfeld. 

Ehrenfeld – Seit Ende vergangenen Jahres steht es fest: Der Siemens-Konzern verlegt seine Kölner Niederlassung nach Mülheim. Der bisherige Standort an der Franz-Geuer-Straße in Ehrenfeld wird damit 2020 aufgegeben. Die Frage ist nun: Was passiert auf dem weitläufigen Gelände und mit dem futuristisch anmutenden Gebäudekomplex? Vor allem auch der derzeitige Firmen-Parkplatz bietet viele „stille Reserven“, die gerade am Wochenende ungenutzt bleiben.

Der neue Eigentümer, die Corpus Sireo Projektentwicklung Wohnen GmbH, plant dort ein gemischt genutztes, urbanes Quartier. Erste Pläne hat der Investor bereits der Verwaltung und der Politik vorgestellt. Klar ist, das bestehende Gebäude soll zurückgebaut werden. Stattdessen sind dort Wohnnutzungen, eine Kita und Gewerbeansiedlungen geplant. Diesen Nutzungsmix findet auch die Grünen-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung Ehrenfeld, Christiane Martin, gut: „Mit diesem Nutzungsmix kann ich gut leben. Es ist auch zu einem Drittel geförderter Wohnungsbau vorgesehen. Das ist gut so. Zudem bietet die Neuplanung die Chance die Wegebeziehungen mit der Umgebung vernünftig herzustellen, sowohl in Richtung Spielplatz an der Christian-Schult-Straße, als auch in die Bezirkssportanlage“, sagte Martin auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeigers“.

Kürzlich habe ein Kolloquium für die Entwicklung einer Mehrfachbeauftragung stattgefunden und es sei nun ein Wettbewerb ausgelobt worden, um entsprechende Wohn-Konzepte zu entwickeln. Diese sollen im September einer Jury vorgestellt werden.

Bedarf an Schulplätzen

Der SPD in der Bezirksvertretung Ehrenfeld scheinen diese Entwicklungen zu schnell zu gehen. Auf der jüngsten Sitzung des Stadtteilparlamentes stellten sie nun den Antrag, die Verwaltung möge prüfen, ob sich Teile des Grundstückes auch für einen Schulneubau eignen. „Im Stadtbezirk Ehrenfeld besteht ein erheblicher Bedarf an Schulplätzen. Das bezeichnete Gebiet ist verkehrstechnisch sehr gut angebunden und befindet sich an der Schnittstelle zwischen urbaner Struktur und Freizeitflächen. Wir halten es daher für sinnvoll dort, neben der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auch die Ansiedlung einer Schule als Option zu prüfen“, begründete SPD-Bezirksvertreter Jürgen Brock-Mildenberger den Antrag.

Grüne und CDU wollten diesem nicht folgen. Beiden Fraktionen ist die Planung für ein urbanes Quartier mit Wohnungsbau bereits zu weit fortgeschritten. Linke, FDP und Deine Freunde-Vertreter Harald Schuster sprachen sich für die Prüfung des Schulstandorts aus. Zumal die Verwaltung bestätigte, dass man sich erst am Anfang eines Prozesses befände und der Investor lediglich den Antrag auf einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan gestellt habe. Am Ende wurde der Antrag mit einer Stimme Mehrheit gegen CDU und Grüne beschlossen.

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