Freunde in aller WeltKöln hat bundesweit mit Abstand die meisten Partnerstädte

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Der Kölner Dom hinter Tulpen (Symbolbild)

Köln – Der Rheinländer an sich ist weltoffen und gesellig. Alles optimale Voraussetzungen für Städtepartnerschaften mit der Welt jenseits von Dom und Rhein. Köln, Bonn, Düsseldorf setzten sich an die Spitze der von Bürgermeister zu Bürgermeister besiegelten Freundschaften, die halfen, aus den Trümmern und Schmerzen des Zweiten Weltkrieges ein friedliches Europa aller Bürger zu schaffen.

Köln hat mit 24 mit Abstand die meisten Partnerstädte bundesweit, Bonn pflegt ein Dutzend, Düsseldorf verteilte sieben Ja-Worte in aller Welt. „Städtepartnerschaften hatten immer als Grundimpuls, Menschen über Grenzen hinweg in verbindlicher Form zusammenzubringen und die Völkerverständigung zu fördern“, erklärt Frieder Wolf, Leiter für Internationale Angelegenheiten bei der Stadt Köln. Er betont: „Diese Aufgabe besteht nach wie vor.“

Und ist wieder ganz aktuell, wenn es darum geht, dass Europa zusammenrückt. Beispiel: Liverpool. Es wurde 1952 allererste Partnerstadt Kölns, muss mit dem Brexit die EU verlassen, obwohl 58 Prozent der Bürger dagegen stimmten. „Das ist bitter“, meint Wolf. Deshalb wurde der Konrad-Adenauer-Preis 2017 der wackeren Partnerstadt verliehen. „Das Netzwerk der Beziehungen, die wir zwischen den Kommunen pflegen, trägt weiter.“ Die Initiative dazu geht üblicherweise aus von Bürgern, Politik, Kultur – oft auch von der Wirtschaft.

Ein Pakt auf ewig – fast immer

Gibt die Ratsmehrheit beider Städte grünes Licht, treffen sich die Bürgermeister und unterzeichnen die Urkunde. In der Regel ein Pakt auf ewig, Kündigungsklauseln sind unüblich. Trennungen sind trotzdem schon vorgekommen. Beispiel Istanbul: Auf Druck Erdogans kündigte die Metropole am Bosporus im Vorjahr die Städtepartnerschaft mit Rotterdam, nachdem der Auftritt türkischer Politiker in Holland verboten worden war. Da sage mal einer, Städtepartnerschaften nimmt keiner ernst!

Rekordhalter Köln investiert 80.000 Euro pro Jahr, die an ehrenamtlich geführte Partnerschaftsvereine fließen. Dienstreisen, so Bereichsleiter Wolf, seien strikt anlassbezogen. Unternehmen zahlen selbst. Also feiern wir den „Welttag der Partnerstädte“ am Sonntag mit Blick auf die Freunde in aller Welt.

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