Geplantes Rizin-AttentatAnklage gegen Sief Allah H. und Ehefrau erhoben

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In dem Wohnkomplex Osloerstr. 3 in Köln-Chorweiler wurde hochgiftiges Rizin gefunden.

Köln – Gegen den Kölner Rizin-Bombenbauer ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Anklage erhoben worden. Einen Eingang der Klage konnte ein Sprecher des Düsseldorfer Oberlandesgerichts am Dienstag auf Anfrage noch nicht bestätigen. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über die Erhebung der Anklage berichtet. Demnach sollen der Tunesier und seine Ehefrau wegen des Vorwurfs der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat angeklagt werden.

Die Polizei hatte den Bombenbauer Mitte Juni 2018 festgenommen, seine deutsche Ehefrau Ende Juli. Ermittlungen danach ergaben, dass der Tatverdächtige vorhatte, eine mit dem hochgiftigen Bio-Kampfstoff Rizin präparierte Splitterladung „an einem geschlossenen und belebten Ort“ zu zünden, wie es im August hieß. Unklar war damals laut Bundesanwaltschaft in Karlsruhe, ob der Tunesier schon ein konkretes Ziel ausgemacht hatte.

Vorwurf der vorsätzlichen Herstellung biologischer Waffen

Sief Allah H. sei aber spätestens seit dem Frühjahr entschlossen gewesen, in Deutschland tatsächlich einen Anschlag zu begehen. Der zum Zeitpunkt seiner Verhaftung 29-Jährige hatte Kontakte zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Bei einer Anklage werde der Fall vor dem OLG Düsseldorf verhandelt, sagte der Gerichtssprecher.

Der Bombenbauer hatte sich bereits weit mehr als 3000 Rizinussamen besorgt. Daraus produzierte er 84,3 Milligramm Rizin. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm auch die vorsätzliche Herstellung biologischer Waffen vor. (dpa)

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