Kibbeling und KörnerkissenGute Laune bei Fischmarkt und Rheinuferfest in Köln

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Der Fischmarkt am Tanzbrunnen war gut besucht.

Köln – Es riecht zwar nach Fisch – trotzdem bietet der Fischmarkt am Kölner Tanzbrunnen überraschend wenige Buden, an denen man tatsächlich welchen kaufen kann. Die, die es gibt, sind dafür gut besucht. Ein Verkäufer hat nicht einmal die Zeit, seinen Namen mitzuteilen. Auf die Frage, wie das Geschäft läuft sagt er kurz angebunden: „Gut. Aber auch schlecht, wir haben sehr viel Arbeit.“ Ihm steht der Schweiß im Gesicht, während er einen Zander über die Theke reicht.

Auch an den restlichen Buden auf dem Kölner Fischmarkt ist viel los. Nur bei einem Stand, der gebrannte Mandeln verkauft, bildet sich keine Schlange. Passt nicht zur Jahreszeit. Die Leute kommen eher für den Fisch, den Wein und die Atmosphäre zum Fischmarkt. „Ich komme jeden Monat her“, sagt Besucher Ralf Schulz. Von April bis Oktober findet die Veranstaltung einmal monatlich statt, der Eintritt ist frei. Dieses Jahr findet er schon zum achtzehnten Mal statt. Auch in Düsseldorf gibt es einen Fischmarkt. Doch für Ralf Schulz ist der Kölner Markt eine Institution.

Shoppen am Rheinufer: „Hier kann man auf jeden Fall seinen Sonntag verbringen“

„Kibbeling und Wein, dafür komme ich schon seit Jahren her“, sagt er. Bei bestem Wetter zeigt er seinem Freund Rimal Scharif den Fischmarkt. Auch sein Eindruck ist positiv. „Hier kann man auf jeden Fall seinen Sonntag verbringen“, sagt Scharif. So sehen das auch Frank und Verena Dulies. Die beiden kommen aus der Nähe von Düsseldorf und fuhren für das Wochenende mit dem 9-Euro-Ticket nach Köln.

„Heute der Fischmarkt und gestern das Rheinuferfest – da haben wir uns echt ein entspanntes Wochenende ausgesucht“, sagt Frank Dulies. Auch wenn er gerade mehr als zehn Minuten für eine Portion Kibbeling anstehen musste.

Bei dem Wetter sind beide Veranstaltungen gut besucht. Am Samstag und Sonntag ziehen die verschiedenen Stände des Rheinuferfests etliche Menschen an. Maritta Karl aus Mainz überbrückt auf dem Rheinuferfest die Zeit, bis sie mit ihrem Mann ins Hotel einchecken kann. Sie nutzt die Zeit: „Ich kauf jetzt eine Perlenkette, und mein Mann trinkt ein Kölsch. Ich sage immer – eine Ehe ist ein Workshop. Der Mann workt und die Frau shoppt“, sagt Karl und lacht. Obwohl sie natürlich auch arbeite, wie sie versichert.

Flohmarkt am Kölner Rheinufer nächste Woche

Kundinnen wie Karl sind für Harry Kacprowski der wichtigste Grund, seinen Stand in Köln aufzubauen. Der Unternehmer aus Trier verkauft unter anderem selbst gemachte Kirschkernkissen, Stofftiere und Öle. Doch am meisten verkaufen sich kühlende Traubenkissen, sagt er. Er bietet sie in unterschiedlichen Formen an, zum Beispiel, um sie auf die Augen oder die Schultern zu legen.

„Ich muss das Prinzip immer erst erklären, aber dann sind die Leute echt begeistert“, sagt Kacprowski. Viele Touristen bleiben stehen, legen sich die Kissen auf den Nacken. Solche Termine seien gut, um den eigenen Laden bekannter zu machen und ein Netzwerk aufzubauen. Nächste Woche wird er mit seinem Stand wieder zu einem Flohmarkt am Kölner Rheinufer kommen – und hoffen, dass es sich lohnt.

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