Sportverein in HöhenbergTus rechtsrheinisch freut sich über neuen Kunstrasenplatz

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Claudia Greven-Thürmer, Franz Meurer, Robert Krämer und Gregor Timmer (v.l.) weihten den Platz in Köln-Höhenberg ein.

Höhenberg – Die traurige Nachricht musste Robert Krämer den Sportlern vorsichtig auf Englisch überbringen. „We can’t offer you any mud any more, it’s gone – forever“, erklärte der Vorsitzende des TuS Köln rrh. den Teilnehmern am Pudelmpützen-Cup. Unter den etwa 65 Touch-Rugby-Spielern, die sich seit zehn Jahren zum Cup beim TuS rrh. treffen, sind schließlich viele in Deutschland lebende Engländer, Iren, Australier oder Neuseeländer. Kein Matsch mehr – nie mehr, heißt das übersetzt, denn der rund 100 Jahre alte Aschenplatz des Clubs am Günter-Kuxdorf-Weg ist verschwunden. Kurz vor Weihnachten wurde dort das neue Kunstrasen-Spielfeld fertiggestellt.

Rugby mit Pudelmützen

Für die Liebhaber des Touch-Rugby, einer sanfteren, weniger körperbetonten Variante des „richtigen“ Rugby, bei der man Pudelmützen trägt, ist das nicht so schön, weil sich die Spieler gern mal im Dreck wälzen. Zum Trost durften sie den neuen Belag immerhin mit ihrem alljährlichen Turnier offiziell einweihen. Aber Touch-Rugby ist eher eine Nischen-Sportart, für die weit größere Fußball-Abteilung des insgesamt 1023 Mitglieder zählenden  Vereins ist Kunstrasen die gute Nachricht: „Uns  ging es wie vielen anderen Vereinen: Die Fußballer gingen lieber zu Vereinen, die schon einen Kunstrasen-Platz haben“, erklärte Krämer. Denn der Belag lässt sich bei Regenwetter besser und länger bespielen, außerdem ist die Verletzungsgefahr geringer.

Kosten von 700000 Euro

Ganz billig ist Kunstrasen allerdings nicht, rund 700000 Euro kostete die Modernisierung am Günter-Kuxdorf-Weg. 2019  kam die Zusage vom Sportamt-Chef Gregor Timmer, dass die Stadt den Großteil der Kosten übernehmen werde, der TuS rrh musste aber immer noch 80000 Euro selber aufbringen: „Große Sponsoren haben wir nicht, aber viele kleine Spender. Auch die anderen Sparten des Vereins, wie die Schwimmer oder die Leichtathleten haben uns geholfen, das Geld zusammenzubringen“, erklärte Robert Krämer, „und Pfarrer Meurer hat uns  unterstützt.“ Der war auch zur Einweihung gekommen und lobte das Engagement des Vereins für die Jugend in Höhenberg, „auch als hier in der Nähe noch viele Flüchtlinge untergebracht waren, bot ihnen der Verein die  Möglichkeit, hier Sport zu treiben.“

Bezirksbürgermeisterin zeigt sich begeistert

„Das Geld ist gut angelegt, der Verein leistet seit über 100 Jahren gute Arbeit im Veedel und ist eine Heimat für viele  geworden“, meinte auch Gregor Timmer, bevor er das Top-Spiel der Kölner „Touchies“ gegen eine Gäste-Auswahl mit einem fachmännischen Wurf der Rugby-Pille eröffnete. Auch Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer war begeistert: „Dass das so schnell gegangen ist – unglaublich.“

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