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Festival„Zeit für Zirkus Köln“ lädt zu Aufführungen an vielen Orten

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Zwei Frauen und ein Mann stehen in einer großen Halle.

Die Festivalorganisatorinnen Susanne Beschorner und Mechtild Tellmann sowie Mitorganisator Dominikus Moos (v. l.) stehen im Kalker CCCC, in Bühnenbild „High (on) Fashion“ über Konsum und Textilabfall von Zirkus- Künstlerin Clara Köpf.

„Zeit für Zirkus Köln“ findet in der U-Bahn-Haltestelle statt, genauso wie in Theatern im Veedel oder im Schauspiel. Los geht es am 13. November in den Hallen Kalk.

Die Kunst der Epik: „Zeit für Zirkus“ präsentiert zu Boden und zu Luft ein viertägiges Abenteuer, erzählt von Akrobaten, Jongleuren, Tänzern, Musikern und Clowns. Die fünfte Edition der Reihe des Atemzug e.V. vereint vom 13. bis 16. November Artistik, Theater, Varieté und Musik zu einem generationenübergreifenden Ausflug in imaginäre als auch reale Welten. Das zeitgenössische Programm macht dabei Halt an acht markanten Stationen. Vorstellungen finden im Kalker CCCC (Creation Center Contemporary Circus), in der U-Bahnhaltestelle Heumarkt, an der Deutzer TanzFaktur, im Mülheimer Depot des Schauspiel Köln, dem Latibul im Belgischen Viertel, im Ehrenfelder KKT-Theater, im Haus der Architektur unweit vom Neumarkt und dem Mülheimer Kulturbunker statt. Mehrere Performances sind bei freiem Eintritt zu sehen.

Wir sind universal, denn bei uns spricht vor allem der Körper. Es geht auch um Berührungen, das, was uns bewegt. Dafür braucht es keine Worte.
Dominikus Moos

Impressionen über die vielfältigen Aufführungen bietet die Eröffnungsveranstaltung im CCCC auf dem Areal der Hallen Kalk. In der weitläufigen einstigen Industrie-Liegenschaft zeigen die Festival-Ensembles und Solisten Ausschnitte ihrer Shows. Den Stellenwert des Spektakels als spielerische wie ernsthafte Erlebnisse ohne konkrete Zielgruppe beschreibt Mitinitiator und Artist Dominikus Moos als universal: „Bei uns spricht vor allem der Körper. Es geht um Berührungen, das, was uns als Menschen bewegt. Dafür braucht es keine Worte.“

Podiumsdiskussion in der Tanzfaktur

Das Programm wird von einer Podiumsdiskussion „Keine Räume – Keine Kunst. Die Zukunft der freien darstellenden Künste am Limit“ (14. November, 18 Uhr, Tanzfaktur, Siegburger Straße 233W) ergänzt. Gesellschaftsrelevante Inhalte, etwa zum Themenkomplex Integration und Identität, finden sich in vielen Stücken wieder, betont Moos. Auch die Akzeptanz des zeitgenössischen Zirkus gehöre dazu, erklärt Festival-Mitkoordinatorin Mechtild Tellmann. „Die Finanzierung des Projekts war schwierig. Wir erhalten zwar Gelder vom städtischen Kulturamt und der Rhein-Energie-Stiftung Kultur, es ist aber wichtig, dass auch das Land NRW hier mit einer langfristigen Förderung einsteigt, denn trotz der hohen Publikumsnachfrage ist das Festival auf die Dauer nicht durch Ticketpreise, Spenden oder die bisherigen Zuwendungen realisierbar. Dazu gehören auch unsere Bemühungen um die Verbesserung der Barrierefreiheit und die von uns begrüßte Festlegung von Honoraruntergrenzen für Künstlerinnen sowie Künstler im Rahmen einer fairen Vergütung.“ Unabhängig davon sei die erstmalige Berücksichtigung im Zuge der diesjährigen Tanz- und Theaterpreise der SK Stiftung Kultur ein wichtiger Schritt nach vorne, so die Veranstaltungs-Organisatorin.


Eröffnung „Zeit für Zirkus Köln“: 13. November 19 Uhr, CCCC, Dillenburger Straße 63, 51105 Köln. Die Veranstalter empfehlen aufgrund fehlender Heizungen warme Kleidung. Eintritt frei – Spenden willkommen.

www.zeitfuerzirkus.de/koeln