2,8 Millionen Euro SchadenBetrüger noch im Gerichtssaal in Köln festgenommen

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Symbolbild

Köln – Wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs in 41 Fällen hat das Kölner Landgericht am Montag einen Ex-Fachwirt für Finanzdienstleistung zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Wegen Fluchtgefahr wurde der 54-jährige Martin K. noch im Sitzungssaal festgenommen.

Das Verfahren gegen seinen 60-jährigen Komplizen war früher zu Ende gegangen: Der Bankkaufmann wurde wegen Verstoßes gegen das Kreditwesengesetz in vier Fällen zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen à zehn Euro verurteilt. Von 2006 bis 2010 hatte der 54-Jährige immer wieder Privatanleger dazu gebracht, Darlehensverträge abzuschließen oder sich auf stille Beteiligungen an Unternehmen einzulassen.

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Die Kunden köderte er damit, das Geschäft sei völlig sicher und werfe neben Zinsen eine Rendite von 100 Prozent ab. „Tatsächlich zurückgezahlt wurde nichts“, konstatierte die Staatsanwaltschaft, die ebenso festhielt: „Eine Risikobelehrung erfolgte nicht."

Angeklagter hatte guten Ruf

Dass der 54-Jährige derart viele Verträge abschließen konnte, lag auch daran, dass er im Ruf stand, seriös hohe Renditen zu erwirtschaften. Die Verhandlung hatte im August begonnen. Zum Prozessauftakt beteuerte der Mitangeklagte, der früher Finanzberater war und Martin K. bei einem Lehrgang kennengelernt hatte, er habe von einem bestimmten Zeitpunkt an guten Glaubens solche Verträge mit Anlegern geschlossen.

Er habe dem 54-Jährigen vertraut und das meiste Geld an ihn weitergeleitet, ohne eine Provision zu bekommen. Heute sei er ruiniert. Den durch den Betrug angerichteten Gesamtschaden bezifferte die Staatsanwaltschaft in der Anklage mit 2,8 Millionen Euro.

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