Erstes Rad-Barometer für KölnWo Fahrräder ab sofort gezählt werden

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Ein Radfahrer fährt an dem neu installierten Barometer auf der Gladbacher Straße vorbei. Dirk Borm

Das neue Fahrad-Barometer an der Gladbacher Straße.

Die Stadt hat auf der Gladbacher Straße einen sichtbaren Zähler für Radler installiert. Damit soll ein Zeichen für die neue Priorität des Radverkehrs gesetzt werden. 

Ein Anwohner steigt an der Gladbacher Straße von seinem Rad, hält an und schaut auf den neuen Monitor. „Fahrradzählung?“, fragt er. Ganz richtig. Die Stadt hat den ersten sichtbaren Zähler für Fahrräder in Betrieb genommen. Rund 3000 Radler werden hier täglich registriert, die Zahl ist live erkennbar. „Wir hatten hier Nachholbedarf“, sagt der Kölner Fahrradbeauftragte Jürgen Möllers.

Die Erfassung von Autoverkehr laufe routiniert seit Jahrzehnten, beim Radverkehr „ist die Datenlage schlecht, beim Fußverkehr sogar sehr schlecht“, sagt Möllers. Er ist froh, dass die Verwaltung nun etwas dagegen tut. Der Aufwand sei wegen technischer Schwierigkeiten erstaunlich groß gewesen, sagt er. Doch nun steht der Zähler. Seit mittlerweile zehn Jahren wird der Radverkehr gemessen, insgesamt gibt es 18 Stellen in der Stadt, an denen gezählt wird. Bislang passierte dies jedoch unsichtbar. Dass mit der Gladbacher Straße nun eine Kernstrecke zwischen Ehrenfeld und der Innenstadt erfasst wird, soll den Radverkehr auch symbolisch aufwerten.

Stadt Köln will weitere Rad-Barometer installieren

„Vor vier Jahren wurde die Straße umgestaltet“, sagt Möllers. Damals wurde die Aufteilung grundlegend überarbeitet, Autospuren mussten für Fahrräder weichen. Mit Erfolg: Während der Kfz-Verkehr an dieser Stelle um 30 Prozent zurückgegangen ist, stieg die Zahl der täglich erfassten Fahrräder um das Dreifache. Der abgestiegene Anwohner bestätigt diese Zahlen, als hätte die Stadt ihn bestellt, mit seinem persönlichen Eindruck: „Die Frequenz hat sich ja auch erhöht.“

Verkehrsdezernent Ascan Egerer sagt, so bestehe „ein sportlicher Ehrgeiz“, die Zahl nach oben zu treiben. „Wir wollen unsere Maßnahmen auch dokumentieren“, sagt er. Die Radzählung passt in seine geplante Mobilitätskampagne – und in sein Vorhaben, die Rollen von Auto und Rad in der Stadt neu zu verteilen. Nachrüsten will die Stadt mit sichtbaren Radzählern am Hohenzollernring, auf der Venloer Straße und auf der Kalker Hauptstraße.

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