In Corona-KriseAWB-„Wertstoff-Center“ in Köln wieder geöffnet – allerdings mit Regeln

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Der Andrang an den Wertstoffhöfen hat nachgelassen.

  • Aufgrund der Corona-Krise mussten die „Wertstoff-Center“ der AWB schließen. Zu viele Menschen wollten dort ihren Müll abladen.
  • Nach knapp einem Monat sind sie nun wieder geöffnet – der befürchtete Riesen-Ansturm blieb aber aus.
  • Dennoch wird jeder fünfte Autofahrer abgewiesen. Es gibt Regeln, an die man sich halten muss. Unser Autor war vor Ort.

Köln – Ralf Lichte hatte sich seinen Arbeitstag deutlich unruhiger vorgestellt. Die kilometerlangen Autoschlangen zuletzt vor der Mülldeponie in Ossendorf ließen Schlimmes vermuten für den Montag in Gremberghoven. Das dortige „Wertstoff-Center“, wie die AWB ihre Deponien nennt, öffnete nach knapp einen Monat wieder – der befürchtete Riesen-Ansturm blieb aber aus.

Lichtes Job an diesem Tag: In orangefarbener Warnweste und dicken Baustellenschuhen in der Frühlingssonne stehen und aufpassen, dass nur die mit den geraden Kennzeichen auf die Deponie fahren. Alle anderen müssen wieder weg. Ein weißer Opel Crossland zum Beispiel mit allerhand kaputten Kleinmöbeln im Kofferraum. Der Fahrer hat offenbar zu Hause ausgemistet oder direkt renoviert, jedenfalls aber eine „1“ am Ende des Kennzeichens und damit Pech gehabt.

An geraden Kalendertagen nur Autos mit geraden Kennzeichen

Lichte klärt ihn auf, es habe eine Pressemeldung gegeben, in der das stand: An geraden Kalendertagen wie heute nur Autos mit geraden Kennzeichen, der Rest an den anderen Tagen. Habe er nicht mitbekommen, sagt der Fahrer; könne ja passieren, lächelt Lichte freundlich zu, bittet um eine Ausnahme, doch der Mann in Orange bleibt nett, aber hart: „Heute leider nicht, morgen ab acht sind wir wieder für Sie da.“

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Der Fahrer kehrt so friedlich um wie fast alle, die heute mit ihrem Müll eine Abfuhr bekommen. „Die weit überwiegende Mehrheit ist sehr einsichtig“, sagt Lichte. Auch alle Nicht-Kölner und Autos mit mehr als zwei Insassen kommen nicht rein. Insgesamt wird an diesem Tag etwa jeder Fünfte abgewiesen, heißt es von den AWB.

Deponie wegen Infektionsgefahr in Corona-Krise geschlossen

Ende März war die rechtsrheinische Deponie wegen der Infektionsgefahr in der Corona-Krise geschlossen worden. Die Stadt appellierte an die Kölner, ihren Sperrmüll zu Hause zu lassen. „Aber die Bürger haben sich nicht an die Bitte gehalten“, sagt AWB-Mitarbeiter Lichte.

„Wenn es dringend ist wie bei Umzügen oder Todesfällen, kann ich es ja noch verstehen, aber so nicht.“ Folge war ein völlig überfüllter Wertstoffhof in Ossendorf mit Wartezeiten von drei Stunden – und nun die bedingte Öffnung in Gremberghoven.

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