Haus in Köln explodiertWie Brandermittler der Polizei nach der Ursache forschen

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Brandermittler nach Explosion

Die Brandermittler bei ihrem Einsatz in Köln-Buchheim.

Köln – Ein ganzes Wohnhaus liegt darnieder: Keller, zwei Stockwerke und das Dach, Möbel und Habseligkeiten aus Jahrzehnten, verdichtet auf einen rauchenden, meterhohen Trümmerberg. Dieses Bild bot sich vorigen Mittwoch in der Wichheimer Straße in Buchheim (hier lesen Sie mehr). Inmitten des Schutts die Ursache für die Explosion zu finden – das ist die Aufgabe der Brandermittler des Kriminalkommissariats (KK) 13 bei der Polizei.

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Nur fünf Tage später, am Montag dieser Woche, war das bereits zu einem Großteil gelungen. Teils mit Schaufeln, Hacken und bloßen Händen hatten sich die Ermittler bis zum Grund des Trümmerbergs vorgegraben. Dort stießen sie auf den geöffneten Anschluss eines ursprünglich stillgelegten Gashahns (hier lesen Sie mehr). Der Bewohner Egon R. (79), der bei der Detonation starb, muss ihn gewaltsam geöffnet haben.

Untersuchungen nach einer Explosion zunächst aus der Luft

Grundsätzlich starten die Brandermittler ihre Untersuchungen nach einer Explosion meist aus der Luft. „Wir verschaffen uns erstmal einen Überblick vom Zustand der Zerstörung. Das Ausmaß und die Wurfweite der Trümmer lässt eine Ursache schon erahnen“, schildert Heiko Schulz vom KK13. In Buchheim machte eine Drohne Aufnahmen von oben. Ein 3-D-Scanner vermisst das Gelände und erstellt ein Modell, anhand dessen der Schadensort auch Jahre später noch „besucht“ werden kann.

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Auch die Trümmer schauen sich die Ermittler genau an. „Finden sich daran Spuren von Ruß, ist von einem Brandgeschehen vor der Explosion auszugehen“, sagt Schulz. Wenn nicht, sei der Brand zumindest nicht ursächlich gewesen. Zeugen werden befragt, ob sie im Vorfeld Geräusche oder Gerüche bemerkt haben. „Manchmal lässt die Farbe des Rauchs auf bestimmte Stoffe schließen.“

Was genau das ausströmende Gas im Keller von Egon R. entzündet hat, ist noch unklar. Diese Suche nach der so genannten Zündquelle sei grundsätzlich „extrem schwierig“ und lasse sich häufig nicht eingrenzen, sagt Schulz. Ebenfalls ungewiss ist noch, warum der 79-Jährige den Hahn geöffnet hat.

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