Als Baby im Dom getauftDiese Kölnerin will in Hollywood ganz groß rauskommen

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Celine Rosalie Zoppe wurde im Severinsklösterchen geboren und im Dom getauft.

Celine Rosalie Zoppe wurde im Severinsklösterchen geboren und im Dom getauft.

Köln – Die Inschrift „Hollywood“ in den Hollywood Hills klingt für viele wie eine Verheißung. In dem Stadtteil von Los Angeles tummeln sich viele Nachwuchsschauspieler, die in den Startlöchern stehen und sich durch die Wirren der Filmindustrie einen Weg zum Erfolg bahnen möchten. So auch die Kölnerin Celine Rosalie Zoppe, die im Frühjahr ihr Studium an der American Academy of Dramatic Arts abgeschlossen hat und ihr Glück dort in der Nähe der Reichen und Schönen sucht. Aktuell spielt sie eine Rolle im Spielfilm „Love Is Not Love“ von Regisseur Stephen Keep Mills. Daneben hat sie kleinere Engagements in Film und Theater.

Kölnerin zieht es von Geburt an auf die Bühne

Das Schauspiel wurde ihr gewissermaßen in die Wiege gelegt: Die kleine Celine, Tochter von Viola Zoppe, die jahrelang das Theater „Masquerade“ betrieb, war im zarten Alter von sechs Monaten im Kölner Dom getauft worden. Nur drei Jahre später stand das Mädchen bereits auf Muttis Bühne. Nach eigener Aussage träumte sie schon damals von der weiten Welt: „Ich wollte Ballerina werden“.

Geboren im Severinsklösterchen, Taufe im Dom, Gesangsausbildung an der Domsingschule: Die 22-Jährige begann ihr Leben als kölsches Mädchen durch und durch. „Meine Mama war so stolz, dass die Taufe im Dom stattfand. Auch meine Kommunion habe ich dort gefeiert, jetzt fehlt nur noch die Hochzeit“, sagt Zoppe lachend. Über Weihnachten ist sie zu Besuch in der Heimat. Auch ihr Vater ist ein waschechter Kölner, ihre Mutter dagegen halb Italienerin, halb Tschechin – ein multikulturelles Gepäck, das die Tochter augenzwinkernde in eine Formel packt: „Kölnerin im Herzen, Bewohnerin der Welt.“ Die Kosmopolitin nimmt man Zoppe ab, denn gelegentlich muss sie, mittlerweile im englischen Register zu Hause, nach passenden deutschen Wörtern suchen. Die englische Sprache zu ihrer eigenen zu machen sei ihr nicht schwergefallen, sagt sie. „Ich bin mit Deutsch und Tschechisch aufgewachsen und lerne Sprachen sehr schnell“.

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete am 17. Oktober 1997 über ihre Taufe.

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete am 17. Oktober 1997 über ihre Taufe.

Dass Zoppe heute ihrem Traum so nahe gekommen ist, verdankt sie jedoch nicht nur einer schauspielerisch begabten Familie und ihren Talenten, sondern auch ihrer Bereitschaft zu harter Arbeit. Sie erzählt, wie sie als 18-Jährige im Flieger nach London für ihre Abiturprüfung in Biologie lernte und dazu für das Vorsprechen in der Londoner Schauspielschule übte – sie wurde angenommen. In England wartete dann auch ein strammes Studium der Klassiker auf sie; ein Jahr lang stürzte sich Zoppe in die Dramenwelt William Shakespeares. Warum sie sich anschließend dafür entschieden habe, nach Hollywood, der Wiege des amerikanischen Films, aufzubrechen? Die Entscheidung sei spontan gefallen, sagt Zoppe. Eines Tages habe sie ihre Mutter angerufen und verkündet „Ich gehe nach L.A.“

Hugh Jackman als Vorbild

Ein Vorbild für die junge Schauspielerin ist der Australier Hugh Jackman: „Ich bin immer wieder fasziniert von ihm, weil er als Musical-Darsteller angefangen hat. Ich bewundere seinen Willen und seine Professionalität“, sagt sie. Ihr Schauspiellehrer habe sie häufig mit der jungen Julia Roberts verglichen: „Sie ist eine meiner Lieblingsschauspielerinnen. Alles, was sie macht, beeinflusst mich sehr.“

Wenn die 22-Jährige gerade mal nicht arbeitet, spielt sie gerne Klavier. „Derzeit liebe ich das Klavierstück Mondlicht von Claude Débussy. Dabei kann man wunderbar entspannen.“

Voller Elan blickt Celine Rosalie Zoppe in ihre Zukunft. Verglichen mit Köln schneidet ihre kalifornische Wahlheimat aber nicht immer besser ab: „Ich muss extra zum Farmshop, einem Hofladen, fahren, um frisches Obst und Gemüse zu bekommen. Es ist schon anders als zu Hause.“ Nach Köln wolle sie immer wieder zurückkehren: „Hier wohnen noch enge Schulfreunde von mir, außerdem möchte ich auch mehr an deutschen Projekten mitwirken.“

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