Radfahren in KölnFünf neue Fahrradstraßen geplant

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Das Land NRW will den Flickenteppich der Radwege zu einem Netz verknüpfen.

Das Land NRW will den Flickenteppich der Radwege zu einem Netz verknüpfen.

Köln – Eine Straße nur für Radfahrer – in Köln ist das schon lange kein Wunschtraum mehr. In diesem und im kommenden Jahr sollen es sogar noch mehr werden, wie die Stadt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigte. Doch was dürfen Radler in diesen speziellen Zonen? Ein Überblick.

Was ist eine Fahrradstraße überhaupt?

In dieser Straße ist der Radfahrer das „dominierende Verkehrsmittel“, wie Jürgen Möllers, Fahrradbeauftragter der Stadt Köln, erklärt. Das Prinzip der Fahrradstraße ist ähnlich dem der Fußgängerzone oder der Spielstraße – dort gibt es unter bestimmten Bedingungen ein Miteinander von Fußgängern, Rad- und Autofahrern. In der Fahrradstraße gibt eben der Radler die Geschwindigkeit vor.

Geplante und bestehende Fahrradstraßen in Köln.

Geplante und bestehende Fahrradstraßen in Köln.

Welche Regeln gelten in einer Fahrradstraße?

Der Radfahrer dominiert den Verkehr – dennoch sind andere Verkehrsteilnehmer mit Angabe eines Zusatzzeichens am Verkehrsschild erlaubt, wie etwa Anlieger- oder Lieferverkehr. Maximal dürfen alle Fahrzeuge aber nicht schneller als 30 Stundenkilometer fahren – der Fahrradverkehr darf „weder gefährdet, noch behindert werden“, sagt Fahrradbeauftragter Möllers. „Wenn nötig, muss der Kraftfahrzeugverkehr die Geschwindigkeit weiter verringern.“ Zudem dürfen Fahrräder nebeneinander fahren.

Wozu sind Fahrradstraßen gut?

In Köln gebe es immer mehr Radfahrer, und dieses Verkehrsmittel wolle die Stadt noch mehr fördern, wie Möllers sagt. Wegen der speziellen Regeln, die in einer Fahrradstraße gelten, sind sie laut dem Fahrradbeauftragten besonders für die Hauptverkehrsrouten von Radlern geeignet – dort, wo es eben besonders viele Fahrradfahrer gibt. „Sie machen Hauptverkehrsrouten sichtbar“, sagt Möllers – und sie bündeln so den Radverkehr. Besonders effektiv seien Fahrradstraßen, wenn sie Vorfahrt gegenüber einmündenden Straßen bekommen – dann könnten die Radfahrer zügig durchfahren.

Seit wann gibt es Fahrradstraßen in Köln?

Die erste wurde 1993 in Höhenhaus eingerichtet. Der Johannesweg ist seitdem eine Fahrradstraße. Es folgten aber noch weitere sieben in den 1990er Jahren, unter anderem in Lindenthal und Ehrenfeld (siehe Karte). 2012 folgte der Weidenweg in Poll. Drei Jahre später richtete die Stadt in Lindenthal im Rahmen des Radverkehrskonzepts weitere sieben Fahrradstraßen ein. Noch in diesem Jahr sollen drei weitere Fahrradstraßen in Lindenthal folgen. Zudem will die Stadt in der City 2017 und 2018 zwei neue Achsen einrichten.

Allerdings wissen immer noch viele Bürger nicht, dass es Fahrradstraßen überhaupt gibt. Wenn die Zonen in der Innenstadt ausgebaut werden, soll es eine Werbekampagne geben, um die Bürger zu informieren, sagt Möllers. Zudem sollen Piktogramme auf der Fahrbahn deutlicher machen, dass sich die Verkehrsteilnehmer in einer Fahrradstraße befinden.

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