Seniorin angefahrenVerein fordert Konsequenzen nach tödlichem Unfall auf Kölner Radweg

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Ein Notarzt mit einer Weste steht an einem Unfallort.

Für das Unfallopfer kam jegliche ärztliche Hilfe zu spät. (Symbolfoto)

Nach dem tödlichen Unfall auf der Lindenstraße in Köln meldet sich nun der Verein „Fuss“ zu Wort.

Der Fachverband Fußverkehr Deutschland „Fuss e.V.“ fordert freie und sichere Gehwege im Kölner Stadtgebiet. Der tödliche Unfall auf der Lindenstraße habe eine wesentliche Gefahrenquelle aufgezeigt: Nicht nur dort, sondern auch in vielen anderen Straßen verläuft der Radweg neben dem Gehweg auf dem Bürgersteig, moniert die Kölner Ortsgruppen-Sprecherin Anne Grose. 

Am 8. Mai hatte eine 83-Jährige auf der Lindenstraße den Radweg neben dem Fußweg betreten. Dabei wurde sie von einem Rennradfahrer erfasst. Die Seniorin erlag später ihren schweren Verletzungen. 

Verein fordert mehr Platz für zu Fuß Gehende in Köln

„Fuss e.V.“ fordert, den zu Fuß Gehenden die gesamte Breite des sogenannten Hochboards zur Verfügung zu stellen, um die Unfallgefahr zu reduzieren. Gefährdet seien auch Anwohnerinnen und Anwohner: „Sie treten aus der Haustür und befinden sich fast schon auf der Radspur“, kritisiert Grose.

Auf der Krefelder Straße etwa sei die Radwegsbenutzungspflicht zwar aufgehoben worden, was jedoch für viele Radfahrende nicht ersichtlich sei. Grose: „Zudem fühlen sie sich auf der Straße, auf der teilweise sogar Tempo 50 zugelassen ist, gefährdet.“ 

Der Verein kritisiert in diesem Zusammenhang, dass die Forderungen nach einer Tempo 30-Zone und die Aufhebung der Radwegsbenutzungspflicht auf der Kempener Straße abgelehnt worden seien.

Zu Fuß Gehende hätten an manchen Stellen gar keine andere Wahl, als auf den Radweg zu treten. Hinzu komme das Problem, dass Gehwege oftmals zugestellt seien mit Mülleimern, abgestellten Fahrrädern oder Gastronomie-Mobiliar. Auch dies mache ein Ausweichen auf den Radstreifen oftmals unumgänglich. (red)

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