Köln: Lotta-Bar verkauft Cocktails für „Sea-Watch“

Es ist nicht das erste Mal, dass die von einem links-orientieren Kollektiv geführte Bar „Lotta“ durch ihr Engagement auffällt: Ob Solidaritätsbekundung für die Pflegekräfte der Uniklinik Köln oder jüngst das klare Statement dazu, die Fußball-WM der Frauen zu übertragen – die Kneipe in der Südstadt versteht sich als meinungsstarke Gemeinschaft.

Lotta Bar: Spenden-Trinken für „Sea-Watch“ am Freitag

Fast schon naheliegend war es deshalb für Lotta-Mitbesitzer Jan Schneidewind, die gemeinnützige Initiative „Sea-Watch“ bei der Umsetzung ihres neusten Projektes zu unterstützen. Mit dem Rettungsschiff „Sea-Watch 5“ will der Seenotrettungs-Verein noch mehr geflüchtete Menschen aus dem Mittelmeer retten. „Auch wenn das Thema aktuell nicht mehr so präsent ist, sterben trotzdem noch jeden Tag Menschen auf ihrer Flucht nach Europa“, sagt Schneidewind über die Motivation hinter dem Spendenabend, der am Freitag, 4. August, stattfindet.

Anfang November wurde die „Sea-Watch 5“ in Hamburg getauft, wartet aber aktuell in Flensburg noch darauf, fertig umgebaut zu werden. Was fehlt, sind Spendengelder, die laut dem Kölner Sea-Watch-Mitglied Thomas Scheible in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen sind. „Ob Krieg in der Ukraine oder Inflation: Aktuell werden die katastrophalen Ereignisse im Mittelmeer von anderen schlimmen Ereignissen auf der Welt überschattet“, sagt Scheible.

Kölner seit 2016 Teil von Sea-Watch-Missionen

Thomas Scheible selbst ist seit 2016 Teil von verschiedensten Sea-Watch-Rettungsmission gewesen und hat dabei regelmäßig Geflüchtete vor dem Ertrinken gerettet. Darüber hinaus ist er aber schon seit vielen Jahren Stammkunde in der Lotta und wird den Freitagabend mit einem Vortrag zur aktuellen Situation im Mittelmeer einläuten.

Hilferuf eines Kölners

Flüchtlings-Retter von Seawatch irren auf dem Mittelmeer umher

Von

Dirk Riße

Mit Schnellbooten fahren die ehrenamtlichen Helfer zu den Schlauchbooten, auf denen Flüchtlinge hoffen, über das Mittelmeer zu gelangen.

Alle Cocktails werden im Anschluss an den Vortrag für einen Festpreis von 5 Euro verkauft. Das Geld, das zusätzlich gezahlt wird, gilt als Spende zur Fertigstellung der Sea-Watch 5. Möglich macht das unter anderem auch die freiwillige Unterstützung des „Cocktailcontors Köln“, in Person von Markus Struben. Die Sülzer-Cocktailbar stellt an diesem Abend alle alkoholischen Getränke zur Verfügung.