Frühstück soll „instagrammable“ seinBeliebtes Düsseldorfer Café eröffnet Filiale in Köln

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Anil und Tanya Balci in der neuen Cloudkitchen-Filiale in Köln.

Anil und Tanya Balci in der neuen Filiale in Köln.

Vor knapp drei Jahren hat die erste Filiale eröffnet, am Donnerstag öffnet die dritte in Köln. Die Betreiber sind ambitioniert.

Avocado-Toast, Bananenbrot und Smoothie Bowls: Köln bekommt ein neues Frühstücks-Café. Am Rudolfplatz, direkt neben dem Hahnentor, eröffnet am Donnerstag in der ehemaligen Dean & David-Filiale die Cloudkitchen. Und das mit einer Kampfansage: „Ich glaube, dass Köln ein ziemlich starker Standort wird. Köln braucht neuen Wind“, sagt Anil Balci. Der 29-jährige Kölner betreibt das Lokal gemeinsam mit seiner Frau Tanya Balci. Es ist die dritte Cloudkitchen-Filiale, die erste hat die heute 28-jährige Düsseldorferin 2020 – mitten in der Pandemie – in ihrer Heimatstadt eröffnet. Wenig später stieg ihr Partner mit ein. Die zweite Filiale, auch in Düsseldorf, eröffneten sie gemeinsam im vergangenen Jahr.

Die Kölner Filiale ist gerade für Anil Balci eine emotionale Angelegenheit. Auch wenn er vor zwei Jahren für die Liebe nach Düsseldorf gezogen sei, sei er im Herzen noch immer Kölner, sagt Tanya Balci. Geplant sei die Kölner Filiale aber nicht gewesen. Das Lokal am Rudolfplatz habe man dem Ehepaar – ohne vorherige aktive Suche – angeboten. Und sie haben die Chance ergriffen.

Bei uns ist ganz wichtig, dass das Auge mitisst. Also dass das, was auf dem Teller ist, auch schön anzusehen ist und der Gast es dann auch fotografiert.
Tanya Balci

Tanya und Anil Balci versprechen in der Cloudkitchen einen Besuch auf „Wolke sieben“ und kündigen auf Instagram an: „Kölle, et weed himmlisch“. Die Speisekarte ist bestimmt von wechselnden Specials, zur Eröffnung in Köln startet das Special „Mamma Mia“. Tanya Balci verspricht italienische Gerichte, die Urlaubsgefühle wecken, aber im „Cloudkitchen-Style“, also in Frühstücksvarianten.

Das Kölner Lokal ist geprägt von hellen Holzelementen, warmem Licht und Kunstpflanzen, an einer Wand steht in Leuchtbuchstaben „Shut the Brunch up“. Das Ambiente, die schön hergerichteten Teller: Alles soll möglichst „instagrammable“ sein. „Bei uns ist ganz wichtig, dass das Auge mitisst. Also dass das, was auf dem Teller ist, auch schön anzusehen ist und der Gast es dann auch fotografiert“, sagt Tanya Balci. Sie betont, dass die Qualität trotzdem nicht leiden sollte.

Köln: Neues Café zum Brunchen am Rudolfplatz

Der Cloudkitchen folgen auf Instagram fast 37.000 Menschen. Und wie man es sonst von Influencern kennt, macht das Lokal auch Kooperationen mit anderen Marken und Gewinnspiele für ihre Followerinnen und Follower. Trotzdem betonen die Cloudkitchen-Betreiber, dass jeder Gast gleich behandelt werde. „Influencer sind natürlich wichtig, aber jeder Gast ist ein Multiplikator", meint Anil Balci.

Tanya und Anil Balci sagen beide von sich selbst, dass sie keine „Vollblutgastronomen“ seien. Tanya Balci hat Volkswirtschaftslehre studiert, bevor sie ihr erstes Lokal eröffnet hat. Sie habe aber schon im Studium in den Cafés ihrer Mutter ausgeholfen. Die Idee, ein Frühstücks-Café zu eröffnen, habe sie im Ausland entwickelt: „Ich habe im Urlaub gesehen, dass die Frühstückskultur in anderen Ländern viel weiter entwickelt ist als in Deutschland.“ Mitten in der Pandemie habe sich dann die Gelegenheit in Düsseldorf geboten. „Und ich habe mir gedacht: Jetzt oder nie.“ Das Risiko hat sich ausgezahlt.

„Ich hatte von Anfang an gar keinen Bock auf die Gastro“, gibt Anil Balci zu. Er erzählt, dass sein Vater 30 Jahre bei McDonalds gearbeitet habe, jetzt habe er endlich gekündigt und würde stattdessen im Lokal seines Sohnes aushelfen. Anil Balci war ursprünglich in der Unternehmensberatung tätig. „Es geht nicht darum Gastronom zu sein, sondern Gastgeber zu sein.“ Das sei auch das Geheimnis des Erfolgs der Cloudkitchen. Dazu gehöre auch, dass es ein Reservierungssystem gibt. „Wir versuchen, künstlich erzeugte Schlangen zu vermeiden.“

Die Ziele von Tanya und Anil Balci sind ambitioniert, in den kommenden zwei bis maximal fünf Jahren wollen sie zehn bis 15 Cloudkitchen-Franchises in Deutschlands Großstädten an den Start bringen. Das Franchisesystem sei schon fertig, Interessenten gebe es mehr als genug. Die Kölner Cloudkitchen-Filiale feiert am Mittwoch ihr Soft-Opening mit geladenen Gästen, am Donnerstag öffnet das Lokal für alle Kölnerinnen und Kölner.

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