KommentarAsbest-Fund in Kölner Kita – Kommunikation der Stadt ist beschämend

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Eingang der städtischen Kita Maurituswall mit Warnschild

In der städtischen Kita Mauritiuswall wurde Asbest festgestellt. Daher darf die Kita nicht betreten werden.

Die Stadt Köln hat die Eltern zu lange nicht darüber informiert, dass Asbest im Boden der Kita-Räume gefunden wurde. Das ist skandalös.

Wenn von Asbest die Rede ist, läuten bei den meisten Menschen die Alarmglocken. Wenn Asbest in den Räumen einer Kita festgestellt wird, dürften diese geradezu schrillen. Die Vorstellung, dass Asbest im Kleber eines beschädigten Bodens gefunden wurde, in Räumen, in denen kleine Kinder herumkrabbeln, die Dinge vom Boden in den Mund nehmen, dürfte bei deren Eltern einen Daueralarmton auslösen.

Stadt Köln verschweigt Eltern Asbest-Fund in der Kita

Vielleicht ist genau diese zu erwartende Reaktion der Grund dafür, dass die Stadt die Eltern der städtischen Kita Mauritiuswall zunächst nicht über den Asbestfund informiert hat. Womöglich wollte man keine Panik auslösen. Die Eltern jedoch lange Zeit im Unklaren zu lassen und den Asbestfund bewusst zu verschweigen, ist mehr als dreist. Eine derart intransparente Kommunikation schürt das Misstrauen der Eltern.

Warum hat die Stadt als Träger der Einrichtung die Eltern nicht sofort informiert, als Asbest in den Kita-Räumen festgestellt wurde? Warum gab es keine Veranstaltung, um Fragen und Bedenken zu klären? Wenn die ganze Sache so harmlos ist, wie die Stadt nun behauptet, und die Gesundheit der Kinder und Mitarbeitenden nicht gefährdet war: Warum hat man das den Eltern dann nicht genau so mitgeteilt – und zwar nicht erst, nachdem die Presse eingeschaltet worden ist.

Ein Schild am Eingang der Kita warnt davor, diese zu betreten.

Ein Schild am Eingang der Kita warnt davor, diese zu betreten.

Die Eingangstür der Kita ist mit einem „Sanierungsarbeiten“-Schild versehen. Piktogramme warnen davor, die Einrichtung zu betreten. Sie zeigen Schutzkleidung, Handschuhe und eine Gasmaske. Vor dem Gebäude steht ein Container, in dem sich Dutzende Spezialsäcke mit den asbestbefallenen Bodenteilen stapeln. Eltern, deren Kinder die Kita bis Ende Juni besuchten, dürfte es bei diesem Anblick mulmig zumute werden.

Warum wurden in den befallenen Räumen der Kita keine Luftmessungen vorgenommen, um auszuschließen, dass Schadstoffe ausgetreten sind? Diese könnten den Eltern ihre berechtigten Sorgen nehmen. Doch so bleibt ein schaler Beigeschmack. Die lückenhafte Informationspolitik der Verantwortlichen ist beschämend.

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