Immobilien in KölnCG-Gruppe baut „Vertical Village“ für 90 Millionen Euro in der Stolkgasse

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So könnte das „Vertical Village“ in der Stolkgasse aussehen. Die Pläne sind noch in der Abstimmung.

So könnte das „Vertical Village“ in der Stolkgasse aussehen. Die Pläne sind noch in der Abstimmung.

Köln – Wer in eine Wohnung der CG-Gruppe zieht, der muss sich um Möbel keine großartigen Gedanken machen – denn die sind meistens schon drin. Zumindest teilmöbliert sollen auch die 178 Wohnungen vermietet werden, die der Berliner Projektentwickler aus der Hauptstadt jetzt in der Stolkgasse 4 plant. Unter dem Namen „Cologne Apart“ soll an der Ecke Tunisstraße/Ursulastraße ab Anfang 2016 auf insgesamt rund 23.000 Quadratmetern ein sogenanntes Vertical Village (vertikales Dorf) entstehen. Investitionssumme: 90 Millionen Euro.

„Großstädte bieten kaum noch Flächen, die horizontal bebaut werden können – im Gegenzug stehen Gewerbeimmobilien wie Hochhäuser ungenutzt in bester Lage“, heißt es in der Projektbeschreibung. Mit dem Vertical Village sollen diese Immobilien nun in Wohnraum umgewandelt werden, um auf kleiner Fläche möglichst viele Wohneinheiten anbieten zu können .

In dem Areal soll allerdings nicht nur gewohnt werden. Die Integration von Verkaufs- und Gastronomieflächen, Fitness- und Entspannungsbereichen sowie Arbeitsräumen gehört ebenfalls zu dem Projekt. Für „Cologne Apart“ sind demnach 10.000 Quadratmeter an Wohn- und 13.000 Quadratmeter an Gewerbeflächen vorgesehen. Das bereits bestehende Gebäude an der Stolkgasse 4, das früher von der Deutschen Post genutzt wurde, soll dafür vorher komplett entkernt werden. Die Flächen in den Obergeschossen würden optimiert und erweitert, die drei Untergeschosse und das Erdgeschoss blieben weiterhin gewerblich genutzt, heißt es.

„Ausführliche Informationen zu »Cologne Apart« können wir derzeit nicht veröffentlichen, da sich das Ganze noch in der Abstimmung mit den Architekten befindet“, sagte Anastasia Lebedev von der CG-Gruppe auf Anfrage.

Aus der Projektbeschreibung indes gehen einige weitere Details hervor. So gehört zu den Eckpunkten eines Vertical Village, das CG unter anderem auch in Frankfurt und Leipzig plant, die Immobilien mit Küche, Garderobe und Kleiderschrank einzurichten. „Optional lassen sich die Wohnungen auch vollmöbliert anmieten.“

Die Einheiten sollen in verschiedenen Größen angeboten werden, mit eineinhalb, zwei oder drei Zimmern. Zu den Zielgruppen der Berliner gehören insbesondere Unternehmen, die ihren Mitarbeitern für kürzere Zeiträume Wohnmöglichkeiten anbieten wollen. Schließlich komme es nicht selten vor, dass sich neue Mitarbeiter erst eine feste Bleibe suchen, wenn die oftmals mehrmonatige Probezeit abgelaufen ist. Denkbar seien die Immobilien zudem als Zweitwohnsitz.

Die Miete der Apartements wird demnach durchschnittlich drei Euro über dem Mietspiegel liegen. Für eine neue Wohnung mit einer Größe von 80 Quadratmetern in mittlerer Lage liegt er in Köln derzeit bei etwas mehr als zehn Euro. Zudem planen die Verantwortlichen mit Erlösen aus Serviceangeboten, etwa die Vermietung von Gäste-Apartments oder temporären Arbeitsflächen.

Das Vertical Village ist indes nicht das einzige Projekt, in das die Berliner Gruppe in Köln investiert. So wurde erst im März bekannt, dass sich CG auch an der Entwicklung des Euroforum Nord auf dem ehemaligen KHD-Gelände in Mülheim beteiligt – mit 400 Millionen Euro.

In einer früheren Version des Artikels ist von 300 möblierten Wohnungen die Rede, die in der Stolkgasse entstehen sollen. Diese Zahl bezog sich auf eine Projektbeschreibung der CG-Gruppe. Laut Unternehmen ist die Projektbeschreibung allerdings fehlerhaft, es handelt sich stattdessen um 178 Wohnungen.

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