Bei der letzten Großdemo im März kam es zu erheblichen Verkehrsproblemen in Deutz. Es bleibt nicht die einzige Demo am Samstag.
Verkehrschaos befürchtetErneut ziehen tausende Menschen bei Kurden-Demo durch Deutz

Zuletzt demonstrierten im März mehrere Zentausende Kurdinnen und Kurden zum Neujahrsfest „Newroz“ in Köln.
Copyright: dpa
Mehreren Demonstrationen drohen am Samstag die Innenstadt lahmzulegen. Wie die Polizei mitteilt, rechnet sie zwischen 10 und 20 Uhr mit „erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen“.
Die größte Demonstration mit 15.000 angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern startet am Samstagmorgen in Deutz: Unter dem Titel „Freiheit für Abdullah Öcalan“ wollen die Demonstranten für den inhaftierten PKK-Führer auf die Straße gehen. Der Aufzug soll von 10 bis 18 Uhr von der Deutzer Werft über die Deutzer Brücke ins Linksrheinische bis zur Hohe Straße führen. Zurück geht es über die Straße „Mühlenbach“ und die Deutzer Brücke zur Abschlusskundgebung auf der Deutzer Werft.
Auch die Kölner Verkehrsbetriebe haben Anpassungen ihrer Fahrpläne angekündigt. Im Verlauf des Demonstrationszuges könne es zur Trennung der Linien 1, 7 und 9 kommen, solange ein sicherer Betrieb am Heumarkt nicht möglich sein wird, heißt es in einer Mitteilung. Dies betreffe auch die Linien 106, 132 und 133.
Verkehrsprobleme in Deutz bei letzter Demo
Für die Stadtbahn-Linie 7 werde bereits ab 8 Uhr im Bereich der Siegburger Straße in Deutz mit Beeinträchtigungen zu rechnen sein. Auch bei den Linien 3, 4, 150, 153 und 159 müsse bereits bei der Anreise und späteren Abreise der Teilnehmenden mit Verzögerungen gerechnet werden.
Zuletzt demonstrierten im März mehrere Zentausende Kurdinnen und Kurden zum Neujahrsfest „Newroz“ in Köln. Zwar verlief die Kundgebung friedlich, doch die Beeinträchtigungen des Verkehrs waren enorm, weil viele Teilnehmer aus Deutschland und dem Ausland nicht im Bus, sondern im eigenen Auto anreisten. Schon am Morgen staute sich der Verkehr auf der Deutzer Brücke stadtauswärts; sie wurde für mehrere Stunden gesperrt, ebenso angrenzende Straßen. Das Ordnungsamt stellte den unzähligen Falschparkern mehr als 900 Knöllchen aus, 14 Fahrzeuge wurden abgeschleppt.
Die Bezirksvertretung Innenstadt beschloss daraufhin bei Demonstrationen das Anwohnerschutzkonzept anzuwenden, wie es während der Kirmes gilt. Es sieht unter anderem vor, Wohnstraßen von durchfahrenden oder geparkten Autos freizuhalten.
Darüber hinaus plädierten die Bezirkspolitiker dafür, mit den Anmeldern von Demonstrationen abzusprechen, dass im Vorfeld und am Veranstaltungstag auf Parkmöglichkeiten im Umfeld hingewiesen wird.
Weitere Demonstrationen am Kölner Hauptbahnhof und auf den Ringen
Neben der Großdemo in Deutz finden am Nachmittag zwei Versammlungen mit Nahost-Bezug statt. Eine pro-palästinensische Demo mit dem Thema „Stoppt den Genozid in Gaza“ soll mit rund 1.000 erwarteten Teilnehmerinnen und Teilnehmern gegen 15.30 Uhr am Bahnhofsvorplatz starten und über die Zeughausstraße und den Hohenzollernring bis zur Aachener Straße führen. Nach einer Abschlusskundgebung soll die Versammlung um 20 Uhr enden.
Eine pro-israelische Demonstration mit dem Thema „Kein Israelhass und Antisemitismus in unserer Stadt“ ist zwischen 13.30 und 17 Uhr als Standkundgebung mit bis zu 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Domtreppe angemeldet.
Die Polizei kündigte an, bereits ab dem frühen Samstagmorgen im Einsatz zu sein. Ab 8.30 Uhr sollen die Straßen und Flächen in Deutz gesperrt werden. Auch auf den Aufzugsstrecken wird der Verkehr zeitweise gesperrt sein, wovon auch der öffentliche Nahverkehr betroffen sein wird. Die Polizei hat ein Bürgertelefon unter der Rufnummer 0221 229-7777 eingerichtet.

