Überholtes KlischeeKölner Sterneköchin verblüfft Gäste mit Holland-Tomaten

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Tomaten in verschiedenen Farben mit Radieschen und Mousse auf einem großen Teller

Ein Menü mit Tomaten in jedem Gang: Hier wurde sie im Gang „Frühlingsgarten“ püriert und mit Gelatine zu einer Mousse in einem Säckchen verarbeitet.

Passend zum „Konigsdag“ in den Niederlanden servierte die Kölner Sterneköchin Julia Komp ein Menü, in dem holländische Tomaten die Hauptrolle spielen.

Was da aus den Gewächshäusern unserer Nachbarn aus den Niederlanden importiert wird, genießt bei vielen Verbrauchern einen zweifelhaften bis schlechten Ruf. Sogenannte „Holland-Tomaten“ seien alles andere als geschmacksintensiv, sogar von „roten Wasserbomben“ ist die Rede. Die Kölner Sterneköchin Julia Komp zeigte jetzt, dass das Klischee überholt ist.  

In ihrer Mezzebar „Yulia“, direkt neben ihrem jüngst vom Michelin ausgezeichneten Lokal „Sahila“ an der Kämmergasse, servierte sie ein außergewöhnliches Menü: in jedem Gang wurden kleine Honigtomaten des niederländischen Produzenten Looye verarbeitet. „Tomaten sind mein Lieblingsgemüse. Ich esse sie schon morgens zum Frühstück“, erklärte Komp den geladenen Gästen. Sehr wohl lege sie nach wie vor großen Wert auf saisonale und regionale Zutaten. Doch einige Urteile seien ihr zu pauschal. So werde der Apfel aus Neuseeland wegen seiner Klima-Bilanz verurteilt. „Aber wenn ein deutscher Apfel seit September im Kühlhaus gelagert wird, dann will ich nicht wissen, wie da am Ende die Bilanz ausfällt.“    

Der Experte und die Sterneköchin halten gemeinsam den Teller mit dem Gericht in die Kamera.

RTL-Adelsexperte Michael Begasse unterhielt die Gäste zwischen den Gängen von Sterneköchin Julia Komp.

Sterneköchin Julia Komp: Tomaten aus den Niederlanden sind besser als ihr Ruf  

Tomaten aus den Niederlanden seien längst besser als ihr Ruf. Da habe sich in den vergangenen Jahren viel getan. „Je kleiner, desto geschmacksintensiver“, so die Sterneköchin. Bei manchen Zubereitungen habe sie kaum „nachjustieren“, also würzen müssen. Süße und Säure seien ideal gewesen. Komp und ihr Team servierten einen verblüffenden Gang nach dem anderen - allesamt auch optische Kunstwerke, die verschiedenen Ländern zugeordnet wurden. Zum Beispiel eine Carabinero (rote Riesengarnele) mit Tomate, Curry und Kokos, typisch für Sri Lanka. Selbst im Dessert wurde die süße Honigtomate an der Seite eines Basilikum-Eises und Erdbeeren verarbeitet - und das schöner als in „bella Italia“.

Zwischen den Gängen unterhielt RTL-Adelsexperte Michael Begasse kurzweilig über das niederländische Königshaus, schließlich fand das Tomaten-Menü am „Konigsdag“ statt: Der 27. April ist der Geburtstag von Willem Alexander. Seine Frau Maxima sei ebenfalls Fan der kleinen Honigtomate, es gebe auch ein Foto davon. Aber Begasse klärte gleich auf, warum es das nicht zu sehen gibt: „Den Mitgliedern des Königshauses ist es verboten, Werbung zu machen. Und sei es nur eine kleine Tomate…“.

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