Kommentar zum AgnesviertelPurer Hohn für die Anwohner

Lesezeit 1 Minute
Steine im Agnesviertel

Parken kann hier niemand mehr, Grün sprießt allerdings auch nicht.

  • Die Parkplatzsituation im Agnesviertel ist angespannt, trotzdem wurden dort in diesem Jahr weitere Plätze gestrichen.
  • Stattdessen sollte an den Stellen Grün sprießen – doch darauf warten die Anwohner vergeblich.
  • Die Stadt agiert aus einem Anflug von Ordnungsbewusstsein.

Köln – Zunächst mag es als Unding erscheinen, dass die Stadt den Anwohnern nach Jahren sicher geglaubte Parkplätze wegnimmt. Doch dass die Stadt geltendes Recht durchsetzt, kann ihr niemand verübeln – es ist sogar ihre ureigene Aufgabe. Desto mehr irritiert es allerdings, dass die Stadt nicht mehr ganz so ordnungsliebend erscheint, wenn es darum geht, die eigene Argumentation zu Ende zu denken.

Wer geparkte Autos auch mit der Begründung verbannt, dass an der Stelle eigentlich Grün zu sein hat, der hat auch dafür zu sorgen, dass es dort nach einer Grünfläche aussieht. Dass die Verantwortlichen den Anwohnern in einem erneuten Anflug von Ordnungsbewusstsein stattdessen Steine vor die Tür gekippt haben, mag aus Sicht der Verwaltung Sinn machen – für die Anwohner ist es der pure Hohn. Zumal es augenscheinlich das Einzige ist, was die Stadt nach drei Jahren und Dutzenden von Anwohnerbeschwerden in der Straße umzusetzen wusste.

Jetzt will die Verwaltung die Fläche doch noch zeitnah begrünen. An diesem Versprechen müssen sich die zuständigen Ämter messen lassen. Den Anwohnern ist zu wünschen, dass der Stadt mehr einfällt, als nur einige Grassamen zu streuen. Sonst bliebe die Situation in der Wevelinghovener Straße wohl das, was sie über Jahre war: Ein Schildbürgerstreich.

KStA abonnieren