11.11. im Zülpicher ViertelSchmiergeldaffäre um bestechliche Ordner offenbar größer als angenommen

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Die Zahl der Ordner, die am 11.11. Feiernde gegen Geld durch Absperrungen gelassen haben sollen, ist offenbar größer als gedacht.

Die Ermittlungen gegen einen mutmaßlich bestechlichen Ordner eines Sicherheitsdienstes am 11.11. im Kwartier Latäng haben sich ausgeweitet. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ laufen inzwischen Verfahren gegen mehrere Beschuldigte der Firma. Wie viele genau, das wollte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft aus „ermittlungstaktischen Gründen“ auf Anfrage nicht mitteilen. 

Wegen Überfüllung war das Zülpicher Viertel am 11.11. zeitweise über mehrere Stunden geschlossen, niemand durfte rein. An manchen Sperrstellen aber sollen die Beschuldigten Feiernde gegen Geld dennoch durchgelassen haben. Auf einem Video, das ein Augenzeuge an der Engelbertstraße aufgenommen hatte, ist zu erkennen, wie ein Ordner in gelber Warnweste einen Fünf-Euro-Schein von einem kostümierten Mann entgegennimmt und ihn passieren lässt.

Zeugen berichten von Vorfällen an weiteren Absperrungen

Der Zeuge hatte noch am selben Abend Online-Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Polizei erstattet. Die Polizei konnte den Verdächtigen schnell identifizieren - und hat außerdem nun offenbar Hinweise auf Kollegen von ihm, die an jenem Freitag im November ebenfalls illegal Kasse gemacht haben sollen. 

Auch dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte ein Zeuge von weiteren Vorfällen berichtet. Zu viert hätten er und seine Freunde einem Ordner an der Dasselstraße/Ecke Lindenstraße zehn Euro gegeben, dafür habe der Mann sie durchgewunken.

Gegen die verdächtigen Ordner laufen Ermittlungsverfahren wegen Bestechlichkeit. Im Falle einer Verurteilung drohen Geld- oder Gefängnisstrafen. 

Die verantwortliche Sicherheitsfirma SEC, bei der das Sicherheitspersonal angestellt ist, hatte sich schon gleich nach Bekanntwerden der Vorfälle „in aller Form“ öffentlich entschuldigt und von „menschlichem und charakterlichem Versagen“ der betreffenden Mitarbeiter gesprochen, sollten sich die Vorwürfe bestätigen. 

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